Im Herzen von Schwäbisch Gmünd befindet sich das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, ein wahrer Schatz an historischen Dokumenten und Artefakten, der einen faszinierenden Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt bietet. Dieses charmante Archiv, untergebracht in einem wunderschönen Fachwerkgebäude, ist nicht nur das älteste bestehende Amt der Stadt, sondern auch ein Zeugnis des reichen kulturellen Erbes der Region.
Die Wurzeln des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, mit der ersten Erwähnung des Stadtschreibers Berthold im Jahr 1337. Das Archiv beherbergt jedoch Dokumente, die bis ins späte 13. Jahrhundert zurückdatieren. Die Position des Stadtschreibers war eine angesehene Rolle, die Aufgaben wie die Leitung der Verwaltung sowie die rechtlichen und archivischen Angelegenheiten der Stadt umfasste. Diese vielfältige Rolle unterstreicht die Bedeutung des Archivs für die Verwaltung und Geschichte der Stadt.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Archiv zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Von 1725 bis 1739 wurde das Archiv von Johann Jakob Dudeum neu organisiert, damals verteilt auf zwei Standorte: das alte Rathaus und die Grät. Der Reichsdeputationshauptschluss zu Beginn des 19. Jahrhunderts brachte das Archiv unter die Zuständigkeit der württembergischen Staatsarchivare, was zur Übertragung einiger Archivmaterialien an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart führte. Trotz dieser Veränderungen wurden Anstrengungen unternommen, die verbleibenden Dokumente zu bewahren und zu ordnen, wobei Persönlichkeiten wie Paul Wilhelm von Keppler und Paul Friedrich von Stälin im späten 19. Jahrhundert bedeutende Beiträge leisteten.
Das 20. Jahrhundert markierte eine Wiederbelebungsphase für das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd. Im Jahr 1928 entdeckte Albert Deibele, ein engagierter Bürger und späterer Stadtarchivar, Überreste des alten Stadtarchivs im Prediger und im Rathaus. Seine Bemühungen, diese Dokumente zu sammeln und wiederherzustellen, legten den Grundstein für die offizielle Wiedererrichtung des Archivs im Jahr 1930. Die Reise des Archivs durch verschiedene Gebäude in Schwäbisch Gmünd führte schließlich zu seinem heutigen Standort im historischen Haus in der Augustinerstraße 3 am Münsterplatz.
Das Archiv stand während des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit vor Herausforderungen, wobei Deibele aufgrund seiner religiösen Überzeugungen und seiner Teilnahme an einer Fronleichnamsprozession suspendiert wurde. 1943 wurden die Archivbestände zur sicheren Aufbewahrung in ein Salzbergwerk in Kochendorf verlagert, wo sie bis 1947 blieben. Nach dem Krieg wuchs das Archiv weiter, wobei Peter Scherer und Klaus Jürgen Herrmann eine entscheidende Rolle in seiner Entwicklung spielten. Heute verfügt das Archiv über etwa 4.000 laufende Meter an Archiv- und Sammlungsmaterialien, darunter 48.000 Bibliotheksmedien.
Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ist in einem malerischen Fachwerkgebäude untergebracht, das aus dem Jahr 1578 stammt. Ursprünglich als Lateinschule unter Bürgermeister Paul Goldstainer erbaut, hat das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Zwecke erfüllt, darunter als Büro des Stadtschreibers, evangelische Grundschule und evangelisches Vereinshaus. 1940 wurde das Gebäude von der Evangelischen Kirche zum Abriss erworben, später jedoch als Stadtarchiv umgenutzt. Seit 1955 wird es ausschließlich als Archiv genutzt, wobei mehrere Renovierungen seine Erhaltung und Funktionalität sicherstellten.
Das Gebäude selbst ist ein historisches Artefakt, dessen Grundstein im Stadtmuseum im Prediger erhalten ist. Im Inneren des Archivs finden Besucher mehrere Ölgemälde, darunter ein Porträt des Bürgermeisters Johann Georg Strobel und Mitglieder der Adelsfamilie Beroldingen. Aufgrund begrenzten Lagerraums nutzt das Archiv auch mehrere Notmagazine, von denen sich zwei in Gehweite am Münsterplatz befinden und ein drittes außerhalb in den ehemaligen Bismarck-Kasernen in der Buchstraße. Diese zusätzlichen Lagerstätten beherbergen etwa ein Viertel des gesamten Archivbestands, was rund 1.000 laufenden Metern Regalfläche entspricht.
Die Sammlungen des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd sind sorgfältig in mehrere Kategorien organisiert, die jeweils einzigartige Einblicke in die Geschichte der Stadt bieten:
Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für historische Dokumente, sondern auch ein Zentrum für Forschung und Wissenschaft. Im Laufe der Jahre hat es eine Reihe von Werken veröffentlicht, die verschiedene Aspekte der Stadtgeschichte beleuchten. Diese Publikationen behandeln Themen wie den rechtlichen Status und die Aktivitäten lokaler Klöster, die öffentliche Wasserversorgung im 19. Jahrhundert, die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd und die industrielle Entwicklung der Stadt, unter anderem.
Zusammenfassend ist das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und gelegentliche Besucher. Seine reichen Sammlungen, untergebracht in einem charmanten historischen Gebäude, bieten ein einzigartiges Fenster in die Vergangenheit und machen es zu einem unverzichtbaren Stopp für alle, die sich für das kulturelle Erbe von Schwäbisch Gmünd und der umliegenden Region interessieren.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen