Schwäbisch Gmünd, eine bezaubernde Stadt in Baden-Württemberg, Deutschland, beherbergt ein bemerkenswertes historisches Juwel: den Prediger. Dieses ehemalige Dominikanerkloster, heute ein lebendiges Kulturzentrum, zeugt von Jahrhunderten der Geschichte, Widerstandskraft und Wandlung. Mitten im Herzen der Stadt am Johannisplatz, gegenüber der romanischen Johanniskirche, lädt der Prediger Besucher ein, seine reiche Vergangenheit und dynamische Gegenwart zu entdecken.
Die Ursprünge des Predigers reichen bis ins Jahr 1294 zurück, als das Gmünder Kloster dem Dominikanerorden beitrat, vermutlich aus Esslingen gegründet. Der Legende nach wurde das Kloster in einer Jagdhütte gegründet, die von einer Adligen als Buße gestiftet wurde, wodurch ein Ort der Sünde in ein Heiligtum Gottes verwandelt wurde. Die Klosterkirche war Maria Magdalena, der Schutzpatronin der reuigen Sünder, geweiht. Historiker glauben jedoch, dass die Gründung in einem Herrenhaus stattfand, das entweder der Familie Rechberg, den Nachfolgern der Hohenstaufen in der Gmünder Gegend, oder der Stadtgemeinde als Nachfolger der Hohenstaufener Stadtherren gehörte.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine neue gotische Kirche errichtet, die um 1356 fertiggestellt wurde, wie die ersten dort gehaltenen Messen belegen. Die Kirche wurde zur letzten Ruhestätte mehrerer Mitglieder der Familie Rechberg. Im 18. Jahrhundert erfuhr das Kloster unter der Leitung von Dominikus Zimmermann eine bedeutende barocke Umgestaltung, wobei der Grundstein am 2. Juli 1724 gelegt wurde. Die barocke Renovierung der Kirche, geleitet von Johann Michael Keller dem Jüngeren, wurde 1764 abgeschlossen und machte sie zum zweitgrößten Kirchenbau in der Reichsstadt nach dem Gmünder Münster.
Das Schicksal des Klosters nahm 1802 eine dramatische Wendung, als die Reichsstadt an Württemberg überging. Die Mönche mussten am 29. Dezember das Kloster verlassen, das in eine Kaserne umgewandelt wurde, wobei die einst prächtige Kirche als Holzmagazin und später als Pferdestall genutzt wurde. Diese Zeit brachte erhebliche Zerstörungen des Kircheninneren mit sich, darunter der Verlust des barocken Deckenfreskos von Johann Anwander, von dem nur ein Entwurfszeichnung in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München erhalten blieb.
1919 übernahm die Stadt die Alte Kaserne und richtete dort 30 Notwohnungen ein. Die Nutzung des Gebäudes entwickelte sich im Laufe der Jahre weiter, mit der Einrichtung von Nazi-Büros und Kulturräumen 1938 und später der Umwandlung in 200 Notwohnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Von 1947 bis 1965 wurde über die Zukunft des Gebäudes debattiert, wobei 1960 ein Vorschlag zur Abriss zugunsten eines Kaufhauses gemacht wurde. Eine Bürgerinitiative führte jedoch 1965 zur Entscheidung, den Prediger zu renovieren. Das Kulturzentrum wurde am 23. März 1973 eingeweiht, obwohl die Restaurierung bedeutende Veränderungen an den verbliebenen mittelalterlichen und barocken Strukturen mit sich brachte.
Zwischen 2010 und 2012 wurde der Prediger umfangreich renoviert, wobei etwa neun Millionen Euro investiert wurden, um sein ursprüngliches Erscheinungsbild so weit wie möglich wiederherzustellen. Heute zieren zwei Gedenktafeln die Außenfassade des Gebäudes: eine von Jakob Wilhelm Fehrle am Chorgiebel, die über 3.000 im Ersten Weltkrieg gefallenen Offizieren und Soldaten gewidmet ist, und eine weitere an der Südseite des Chores, die 1995 installiert wurde und die Opfer des Nationalsozialismus in Schwäbisch Gmünd auflistet.
Seit 1973 beherbergt der Prediger das Städtische Museum und seit 1994 die Galerie im Prediger, die regelmäßig Wechselausstellungen zeigt. Das Kulturzentrum umfasst einen überdachten Innenhof, einen großen und einen kleinen Saal in der ehemaligen Klosterkirche sowie das barocke Refektorium mit Stuckarbeiten aus dem 18. Jahrhundert für verschiedene Veranstaltungen.
Die Geschichte des Museums reicht bis ins Jahr 1876 zurück und macht es zu einem der ältesten Museen in Baden-Württemberg. Ursprünglich als Gesellschaft von einer Bürgerinitiative gegründet, verfügt das Museum über eine der bedeutendsten Sammlungen der Region. Ein wichtiger Meilenstein war die Schenkung der Sammlung Erhard durch den Fabrikanten Julius Erhard im Jahr 1890, die über 1.000 Objekte zum Bestand des Museums hinzufügte. Heute unterstützt die Gmünder Museums-Gesellschaft weiterhin das Museum, das etwa 13.000 Werke in den Bereichen Kunst, Schmuck und Handwerk beherbergt und damit zu den größten Museen des Bundeslandes zählt.
Die Sammlung des Museums umfasst Werke von Albrecht Dürer, Georg Strobel, Hans Baldung Grien und Emanuel Leutze, zwei Söhne der Stadt. Ursprünglich als Mustersammlung und später als Industriemuseum dienend, konzentriert sich das Museum auf die lokale Gold- und Silberschmiedekunst, einen bedeutenden Handels- und Produktionszweig in Schwäbisch Gmünd. Die Sammlung umfasst auch Kirchenschätze aus mehreren aufgelösten Klöstern, darunter der Prediger, und den umfangreichen Münster-Schatz aus dem Gmünder Münster. Zudem zeigt das Museum liturgische Objekte, Figuren und ein Tafelbild von 1419, das das Schweißtuch der Veronika darstellt. Seit 2013 sind Nachbildungen der Reichskleinodien im Schatzraum des Museums ausgestellt.
Aufgrund der Lage der Stadt am Limes und umfangreicher archäologischer Ausgrabungen verfügt das Museum auch über eine Sammlung römischer Artefakte. Die Sammlung des Museums wird ständig durch Erbschaften, Spenden und Ankäufe erweitert.
Die Galerie, die 1994 eröffnet wurde, befindet sich im Erdgeschoss der ehemaligen Klosterkirche. Der Ausstellungsraum mit seinem modernen Design spiegelt dennoch die dreischiffige Struktur der Kirche wider, mit großen Fenstern, die reichlich natürliches Licht hereinlassen. Die Galerie veranstaltet jährlich etwa fünf Ausstellungen, die sich auf Themen rund um Natur und Landschaft konzentrieren.
Im Laufe der Jahre hat die Galerie zahlreiche bemerkenswerte Ausstellungen veranstaltet, darunter:
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