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Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter des mines de Liévin

Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter des mines de Liévin Liévin

Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter des mines de Liévin

Im Herzen des Bergbaugebiets Nord-Pas-de-Calais gelegen, steht die Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter der Minen von Liévin als Zeugnis für den Fleiß und die reiche Geschichte der Region. Diese ehemalige Kohlemine, einst ein geschäftiger Ort, bietet heute den Besuchern einen Einblick in die Vergangenheit und zeigt die Entwicklung der Bergbautechnologie sowie die Widerstandskraft der lokalen Gemeinschaft.

Die Entstehung der Fosse n° 1

Die Geschichte der Fosse n° 1 beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Dezember 1858 begann die Compagnie des mines de Liévin mit dem Abteufen des ersten Schachts, bekannt als Puits n° 1. Diese erste Unternehmung war von Herausforderungen geprägt, doch die Entdeckung von Kohle in einer Tiefe von 134,70 Metern markierte den Beginn einer neuen Ära für Liévin. Bis 1860 begann die Mine, wenn auch in bescheidenem Umfang, Kohle zu fördern.

Erweiterung und Innovation

Mit der steigenden Nachfrage nach Kohle wuchsen auch die Ambitionen der Compagnie des mines de Liévin. 1874 wurde ein zweiter Schacht, Puits n° 5 (später umbenannt in Puits n° 1 bis), hinzugefügt. Dieser neue Schacht, ausgestattet mit leistungsstarken Fördermaschinen, erhöhte die Produktion erheblich. Bis 1880 produzierte die Mine beeindruckende 350.000 Tonnen Kohle jährlich.

Die Innovation setzte sich mit der Hinzufügung eines Lüftungsschachts, Puits n° 1 ter, im Jahr 1875 oder 1901 fort. Dieser Schacht spielte eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Effizienz der Bergbauarbeiten, indem er die Herausforderungen durch das Auftreten von Schlagwetter, einem gefährlichen Gas in Kohleminen, bewältigte.

Herausforderungen und Prüfungen

Die Geschichte der Mine ist nicht ohne ihre Härten. Am 14. Januar 1885 forderte eine verheerende Schlagwetterexplosion das Leben von 28 Bergleuten, ein eindringliches Zeugnis für die Gefahren, denen die Arbeiter unter Tage ausgesetzt waren. Trotz solcher Tragödien florierte die Mine weiter, und sowohl Puits n° 1 als auch Puits n° 1 bis erreichten bis Ende der 1890er Jahre Tiefen von über 550 Metern.

Der Erste Weltkrieg brachte weitere Herausforderungen, da die Mine während des Konflikts schwer beschädigt wurde. Doch die Widerstandskraft der lokalen Gemeinschaft zeigte sich, und die Mine wurde in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut, um weiterhin eine wichtige Quelle für Beschäftigung und wirtschaftliche Aktivität in der Region zu sein.

Verstaatlichung und Niedergang

1946 wurde die Compagnie des mines de Liévin verstaatlicht und Teil des Groupe de Liévin. Diese Zeit war geprägt von weiterer Modernisierung und Konsolidierung der Bergbauaktivitäten. 1952 fusionierte der Groupe de Liévin mit dem Groupe de Lens, um den Groupe de Lens-Liévin zu bilden. Trotz dieser Bemühungen wurde die Kohleförderung in der Mine 1955 eingestellt, und die Aktivitäten wurden auf die nahegelegene Fosse n° 6 - 6 bis in Angres konzentriert.

Die Schließung der Mine markierte das Ende einer Ära, doch das Erbe der Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter blieb bestehen. Die Schächte wurden nach und nach verfüllt, und die meisten Bergbauinfrastrukturen wurden abgebaut. Das Fördergerüst von Puits n° 1 bis, ein markantes Symbol des industriellen Erbes des Standorts, wurde jedoch erhalten und später als historisches Denkmal ausgewiesen.

Ein neues Kapitel

Heute wurde das Gelände der Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter umgestaltet, und ein Einkaufszentrum nimmt nun das ehemalige Bergbaugelände ein. Doch die Erinnerung an die Mine bleibt dank der Bemühungen von Charbonnages de France erhalten, die Standorte der ehemaligen Schächte zu markieren. 2009 wurde das Fördergerüst von Puits n° 1 bis offiziell als historisches Denkmal eingetragen, und 2012 wurde es als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes anerkannt, um das Bergbauerbe der Region zu feiern.

Besucher von Liévin können dieses einzigartige Stück Geschichte erkunden, das erhaltene Fördergerüst bestaunen und über die Generationen von Bergleuten nachdenken, die unermüdlich arbeiteten, um die industrielle Revolution zu befeuern. Der Standort ist ein eindringliches Zeugnis der reichen industriellen Vergangenheit der Region und des unerschütterlichen Geistes ihrer Menschen.

Die Bergarbeiterwohnungen

In der Nähe der Mine bieten die Arbeiterwohnungen, bekannt als Cités, einen weiteren faszinierenden Aspekt des Bergbauerbes von Liévin. Diese Häuser, die im charakteristischen Architekturstil der Compagnie de Liévin gebaut wurden, boten den Bergleuten und ihren Familien ein Zuhause. Beim Spaziergang durch diese historischen Viertel können Besucher ein Gefühl für die eng verbundene Gemeinschaft bekommen, die hier einst blühte und durch die gemeinsame Erfahrung des Lebens in den Kohleminen vereint war.

Schlussfolgerung

Die Fosse n° 1 - 1 bis - 1 ter der Minen von Liévin ist mehr als nur eine ehemalige Kohlemine; sie ist ein Symbol für die Widerstandskraft, Innovation und den Gemeinschaftsgeist der Region. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Liebhaber des industriellen Erbes oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch dieser historischen Stätte bietet eine fesselnde Reise durch die Zeit und zeigt den tiefgreifenden Einfluss der Kohlebergbauindustrie auf das Leben der Menschen in Liévin und darüber hinaus.

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