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Basilika Virga Jesse

Basilika Virga Jesse Hasselt

Basilika Virga Jesse

Im Herzen von Hasselt, Belgien, steht ein bedeutendes spirituelles und historisches Wahrzeichen: die Virga Jesse Basilika, lokal bekannt als die Virga Jessebasiliek. Diese kleinere Basilika, die der Jungfrau Maria gewidmet ist, hat seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle in der Marienverehrung und bei Pilgerfahrten gespielt. Erbaut im Jahr 1727 auf dem Gelände einer alten Kapelle, zeichnet sich die Virga Jesse Basilika durch ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und religiöse Bedeutung aus und ist ein Muss für Reisende und Pilger.

Die Geschichte der Virga Jesse Basilika

Die Wurzeln der Marienverehrung in Hasselt reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ein Dokument von 1308 erwähnt eine Bruderschaft, die Unserer Lieben Frau gewidmet war, und bis 1334 hatte ein wohlhabendes Mitglied dieser Bruderschaft eine Kapelle zu ihren Ehren errichtet. Geweiht vom Bischof von Lüttich im Jahr 1357, ermöglichte die Lage der Kapelle an einer belebten Handelsroute zwischen Brügge und Köln das Wachstum von Pilgerfahrten. Kirchliche Autoritäten gewährten Ablässe, und Gerüchte über wundersame Heilungen verbreiteten sich, was noch mehr Pilger anzog.

Im 15. Jahrhundert wurden in Hasselt jährliche Marienprozessionen eingeführt, die eine Woche nach dem Fest Mariä Himmelfahrt zur Erinnerung an die Weihe der Kapelle abgehalten wurden. Doch die Religionskriege des späten 16. Jahrhunderts unterbrachen diese Pilgerfahrten. Erst 1645 begann das Heiligtum, seinen früheren Glanz wiederzuerlangen. Papst Alexander VII. gewährte Ablässe, und die Pilger kehrten in Scharen zurück. In dieser Zeit erhielt die Statue der Muttergottes den Namen Virga Jesse, was Zweig von Jesse bedeutet.

Im Jahr 1727 wurde an der Stelle der ursprünglichen Kapelle eine neue Kirche im Renaissancestil mit einem einzigen Kirchenschiff errichtet, die 1731 fertiggestellt wurde. Die Französische Revolution unterbrach erneut die Pilgerfahrten, aber die Statue der Virga Jesse wurde von einem Mitglied der Bruderschaft versteckt und tauchte fünf Jahre später wieder auf, was die Pilgerfahrten und Prozessionen neu entfachte.

Von 1846 bis 1899 wurde die seelsorgerische Betreuung der Kirche und ihrer Pilger den Franziskanervätern anvertraut, darunter der selige Valentin Paquay. Am 15. August 1867, dem Fest Mariä Himmelfahrt, krönte Monsignore Xavier de Merode, ein Sondergesandter, die Statue im Namen von Papst Pius IX. Trotz schwerer Schäden durch eine deutsche V-1-Flugbombe im November 1944 überlebte die Statue der Virga Jesse nahezu unversehrt. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und 1951 für den Gottesdienst wiedereröffnet.

Am 6. Mai 1998 erhob Papst Johannes Paul II. die Kirche zur Basilika minor und erkannte damit ihre Bedeutung als Zentrum der Marienpilgerfahrt an.

Erkundung der Virga Jesse Basilika

Die Virga Jesse Basilika ist ein Schatz religiöser Kunst und Geschichte. Die Statue der Virga Jesse, aus einem einzigen Eichenblock geschnitzt, ist etwa einen Meter hoch. Die gekrönte Jungfrau Maria hält das Jesuskind auf ihrem linken Arm, und die Haltung und Gesichtsausdruck der Statue deuten darauf hin, dass sie aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt. Sie überstand sowohl den Bildersturm als auch die Bombardierung von 1944 auf wundersame Weise.

Der Hauptaltar der Basilika, ein Meisterwerk des Barockbildhauers Jean Del Cour, stammt ursprünglich aus der Abtei von Herkenrode. Die Kirche beherbergt auch zwei Grabdenkmäler aus derselben Abtei, die sich im Querschiff befinden. Ein Denkmal erinnert an Anne Catherine de Lamboy (1609-1675), Äbtissin von Herkenrode, und wurde vom Bildhauer Artus Quellinus dem Jüngeren geschaffen. Das andere ehrt Barbara de Rivière d’Arschot (1666-1744), eine weitere Äbtissin von Herkenrode, und ist das Werk des Genter Bildhauers Laurent Delvaux.

Die Beichtstühle, geschaffen vom Bildhauer Janssens aus Sint-Truiden, stammen aus den Jahren 1858-1867. Ein Beichtstuhl trägt eine Kupferplakette, die darauf hinweist, dass der selige Valentin Paquay dort während seines Aufenthalts in Hasselt Beichten hörte. Die Orgel der Basilika, gebaut von Arnold Clerinx, ist seit 1952 in Betrieb. Ursprünglich 1860 konstruiert, befand sie sich zuvor in der Sankt Elisabeth Halle in Antwerpen und wurde 2003 restauriert.

Die Buntglasfenster der Basilika sind ein weiteres Highlight, wobei eines den Baum Jesse darstellt, ein traditionelles christliches Symbol, das die Genealogie Jesu Christi repräsentiert.

Die Pilgertradition

Die Virga Jesse Basilika bleibt ein lebendiges Zentrum der Marienverehrung. Alle sieben Jahre veranstaltet die Stadt Hasselt die Virga Jessefeesten, eine große Feier, die Prozessionen, religiöse Gottesdienste und verschiedene kulturelle Veranstaltungen umfasst. Pilger aus aller Welt kommen, um an diesen Festlichkeiten teilzunehmen, die Fürsprache der Jungfrau Maria zu suchen und das tiefe spirituelle Erbe dieses verehrten Ortes zu erleben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Virga Jesse Basilika nicht nur ein Ort des Gottesdienstes ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis der anhaltenden Kraft von Glauben und Tradition. Ihre Wände hallen von Jahrhunderten des Gebets wider, und ihre Kunst und Architektur stehen als Monumente der Hingabe unzähliger Generationen. Ob ihr als Pilger geistigen Trost sucht oder als Reisende Belgiens reiches kulturelles Erbe erkunden möchtet, die Virga Jesse Basilika in Hasselt ist ein Ziel, das sowohl Inspiration als auch Ehrfurcht verspricht.

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