Im Herzen von Steyr in Österreich, dort wo der Steyrfluss sanft in die Enns mündet, erhebt sich die prächtige Michaelerkirche, ein leuchtendes Beispiel barocker Schönheit und historischer Bedeutung. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, einst eine Bastion der Jesuiten, ist ein architektonisches Meisterwerk, das von seiner erhöhten Lage aus die Aufmerksamkeit auf sich zieht und einen Einblick in die reiche Geschichte der Region bietet.
Errichtet in einer Zeit bedeutender kultureller und religiöser Veränderungen, ist die Michaelerkirche ein Zeugnis des Einflusses der Barockzeit auf Steyr. Die Ursprünge der Kirche reichen zurück ins 17. Jahrhundert, eine Epoche, die von der katholischen Reformation geprägt war. Die Jesuiten, die von Kaiser Ferdinand II. eingeladen wurden, spielten eine entscheidende Rolle in dieser Transformation, indem sie eine Residenz und Bildungseinrichtungen in der Gegend gründeten. Der Bau der Kirche begann, nachdem die Jesuiten 1632 elf Häuser in der Nähe des Bürgerspitals übernommen hatten, und endete mit der Weihe durch Bischof Ulrich Grappler von Trappenburg im Jahr 1648.
Die Türme der Kirche, die 1677 vollendet und zwischen 1766 und 1770 erhöht wurden, sind ikonische Merkmale der Skyline von Steyr. Bis zur Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 diente die Kirche als Jesuitenkolleg, bevor sie 1785 unter den Reformen von Kaiser Joseph II., der die Seelsorge im ganzen Reich verbessern wollte, zur Pfarrkirche wurde.
Das Design der Michaelerkirche weist Parallelen zur Jesuitenkirche in München auf und verkörpert den Stil der Wandpfeilerkirche. Dieser architektonische Ansatz umfasst ein einziges Kirchenschiff mit Seitenkapellen und einer beeindruckenden Tonnengewölbedecke, die mit aufwendigen Stuckarbeiten verziert ist. Das Innere der Kirche ist eine Symphonie aus spätbarocken und klassizistischen Einflüssen, mit ionischen Pilastern, die einen Hauch von Erhabenheit verleihen.
Besucher werden von einem monumentalen Eingangsportal mit der Inschrift HIC DEUM ADORA begrüßt, das die Gläubigen zum Gebet einlädt. Darüber befindet sich eine Nische mit einer Statue der Jungfrau Maria mit dem Christuskind, flankiert von den Aposteln Petrus und Paulus. Der Giebel der Fassade ist mit einem Fresko von Franz Xaver Gürtler geschmückt, das den Fall der Engel darstellt und der Außenseite der Kirche einen lebendigen Farbakzent verleiht.
Das Innere der Kirche ist ein Schatz an künstlerischer und historischer Bedeutung. Der Hochaltar, ein Meisterwerk aus dem späten 18. Jahrhundert, dominiert den Chorraum. Er ist mit einer Mischung aus barocker Üppigkeit und klassischer Zurückhaltung gestaltet und zeigt ein Altarbild von Franz Xaver Gürtler, das den Sieg des Erzengels Michael über Luzifer darstellt. Den Altar flankieren Statuen des Erzengels Raphael und des Schutzengels, die jeweils einen Hauch göttlichen Schutzes ausstrahlen.
Die Kanzel, ein Geschenk der fürstlichen Familie Lamberg, ist ein weiteres Highlight. Ihr Baldachin, verziert mit dem Familienwappen und gekrönt von einer Statue des Guten Hirten, exemplifiziert die kunstvolle Holzarbeit der Epoche. Auch die Kirchenbänke zeigen exquisite Schnitzereien, die das handwerkliche Können der damaligen Zeit widerspiegeln.
Ein Besuch der Michaelerkirche wäre unvollständig, ohne ihr musikalisches Erbe zu würdigen. Die Kirche beherbergt eine bemerkenswerte Orgel, ursprünglich aus der Stiftskirche Garsten, die 1707 von Johann Ignaz Egedacher gefertigt wurde. Dieses Instrument mit seinen 27 Registern und mechanischer Traktur wurde 1780 renoviert und erweitert und erfüllt die Kirche weiterhin mit ihrem majestätischen Klang.
Strategisch an den Kreuzwegen zu den wichtigen Routen nach Wels, Linz und Enns gelegen, thront die Michaelerkirche als Wächter über Steyr. Ihre Türme, die vom Stadtplatz und vom Beginn der Engen Gasse aus sichtbar sind, erinnern an die historische Rolle der Kirche während der Gegenreformation. Zusammen mit der Bürgerspitalskirche und dem ehemaligen Bürgerspital bildet sie ein malerisches Ensemble, das sich wunderschön im Wasser des Steyrflusses spiegelt.
Abschließend ist die Michaelerkirche mehr als nur eine Kirche; sie ist ein Symbol für die reiche Geschichte und architektonische Pracht von Steyr. Sie lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und das künstlerische und spirituelle Erbe zu erleben, das diese bezaubernde österreichische Stadt geprägt hat. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder auf der Suche nach Ruhe seid, die Michaelerkirche bietet eine fesselnde Reise durch Zeit und Glauben.
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