In der bezaubernden Stadt Steyr, gelegen in Oberösterreich, befindet sich ein Juwel der mittelalterlichen Architektur, das als Bummerlhaus bekannt ist. Dieses gotische Bürgerhaus, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, steht stolz am Stadtplatz 32 und präsentiert eine Mischung aus historischer Bedeutung und architektonischer Pracht. Das Bummerlhaus ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes von Steyr und somit ein Muss für Geschichtsinteressierte und Touristen gleichermaßen.
Das Bummerlhaus tauchte erstmals 1450 in den Geschichtsbüchern auf, obwohl sein Kern vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Der Name Bummerlhaus soll von einem ehemaligen Wirtshausschild "Zum goldenen Löwen" herrühren. Der Löwe auf dem Schild wurde von den Einheimischen humorvoll Bummerl (Welpe) genannt, was dem Haus seinen einzigartigen Namen verlieh.
Die Eigentümer des Hauses lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei Mert Pandorffer einer der frühesten bekannten Besitzer war. Pandorffer, der als Kastner und Rentmeister von Steyr diente, übergab das Haus 1456 an seinen Sohn Wolfgang. 1473 ging das Haus für 1000 Gulden an den wohlhabenden Kaufmann Georg Prandtstetter über, dessen Renovierungen dem Bummerlhaus vermutlich viel von seiner heutigen Form verliehen. Die Jahreszahl 1497 auf der Fassade deutet darauf hin, dass bedeutende Arbeiten von Hans Prandtstetter, Georgs Erben und einem ehemaligen Bürgermeister von Steyr, in Auftrag gegeben wurden.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Bummerlhaus mehrfach den Besitzer, darunter einflussreiche Ratsmitglieder und Kaufleute, die mit Eisen, Stahl, Getreide und venezianischen Waren handelten. Im 17. Jahrhundert blieb das Haus ein Zentrum des Handels, insbesondere mit Wein und anderen Waren. 1898 wurde das Bummerlhaus zu einem Gasthaus umgewandelt und später bis 1964 zu einem Eisenhandelsbetrieb. Danach erwarb die Volkskreditbank das Gebäude und führte umfangreiche Renovierungen durch, die seinen historischen Charakter bewahrten und gleichzeitig für moderne Nutzung anpassten.
Das Bummerlhaus gilt als eines der besten Beispiele spätgotischer Zivilarchitektur in Österreich. Sein Design ist typisch für Steyr, mit einem Vorderhaus, das eine kunstvolle Fassade zum Stadtplatz hin zeigt, einem Hinterhaus und drei Höfen, die mit Arkaden geschmückt sind. Das steile Walmdach, typisch für die mittelalterliche Architektur, dominiert die Struktur, während ein quadratischer Turm im Kern auf seine Ursprünge als mittelalterliche Residenz hinweist.
Die Fassade des Bummerlhauses ist ein visuelles Vergnügen, mit einem vorspringenden steinernen Balkon im ersten Stock, der die gesamte Breite des Hauses einnimmt. Dieser Balkon ist mit dekorativen Arkaden und einem reich verzierten Fries mit Vierpassmaßwerk geschmückt, unter dem sich fünf asymmetrisch angeordnete Fenster befinden. Über dem Balkon zeigt die Giebelwand aus Ziegeln Blendarkaden und ein steiles Walmdach mit einer Dachluke. Ein spätgotisches Biforienfenster mit fein gearbeiteten Steinsäulen und Bögen bildet das Herzstück der Giebelwand.
Im Inneren des Bummerlhauses finden Besucher eine reiche Sammlung gotischer Architekturelemente. Die Hauskapelle im Obergeschoss ist ein Highlight, erleuchtet von vier schmalen spätgotischen Fenstern. Das Altarbild der Kapelle, "Himmelfahrt Christi" von dem Maler Martin Johann Schmidt (bekannt als Kremser Schmidt), trägt zu ihrem Reiz bei. Der aufwendig verzierte Türrahmen, geschmückt mit fünf Dreipassmotiven, ist ein weiteres bemerkenswertes Detail.
Im ersten Stock des Vorderhauses gibt es kunstvoll gestaltete Holzdecken, die den Reichtum und Status der ursprünglichen Erbauer widerspiegeln. Im dritten Hof verbindet eine teilweise freistehende spätgotische Wendeltreppe das Gebäude mit dem erhöhten Garten und bietet Zugang zur Berggasse.
Heute steht das Bummerlhaus als harmonische Mischung aus mittelalterlichen und modernen Elementen. 1994 wurde ein Restaurierungsprojekt durchgeführt, das sich auf die Erhaltung der historischen Integrität des Gebäudes konzentrierte und gleichzeitig eine geräumige Büroeinheit im Dachgeschoss schuf. Die Fassade zum Stadtplatz erhielt im Jahr 2000 eine dringend benötigte Steinrestaurierung und Giebelwandrenovierung, um sicherzustellen, dass dieses architektonische Juwel weiterhin erstrahlt.
Das Bummerlhaus ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Teil der Gegenwart von Steyr, der die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt verkörpert. Seine Wände flüstern Geschichten vergangener Zeiten, wodurch es zu einer unverzichtbaren Attraktion für jeden wird, der diese malerische österreichische Stadt besucht.
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