Auf einem markanten Hügel im Schlossbergviertel von Plauen in Sachsen thront das Schloss Plauen, ein historisches Juwel, das Besucher mit seiner bewegten Vergangenheit und seinen architektonischen Überresten anzieht. Auch als Schloss der Vögte bekannt, bietet dieser Ort, obwohl größtenteils in Ruinen, einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Region.
Das Schloss Plauen geht auf etwa 1250 zurück, als es als Sitz der Vögte von Plauen errichtet wurde. Diese Vögte waren einflussreiche lokale Herrscher, die eine entscheidende Rolle in der Verwaltung und Verteidigung des Gebiets spielten. Strategisch platziert, überwachte das Schloss die umliegenden Ländereien und den wichtigen Elsterübergang.
Plauen selbst wurde von den Grafen von Everstein aus dem südlichen Niedersachsen gegründet, die um 1100 mit der Besiedlung der Dobnagau-Region begannen. Der erste befestigte Sitz der Eversteiner befand sich auf dem Dobenaufelsen im nahegelegenen Syratal, später verlegten sie ihn in eine Stadtburg in Plauen, deren Überreste heute als Malzhaus bekannt sind. Diese Stadtburg wurde erstmals 1224 erwähnt, existierte aber wahrscheinlich schon ein Jahrhundert früher. Nach dem Aussterben der ersten Generationen der Eversteiner wurden die Vögte von Weida, die bereits mehrere Siedlungen in der Region gegründet hatten, mit Plauen betraut.
Im 14. Jahrhundert waren die Vögte von Plauen in regionale Konflikte verwickelt, darunter der Vogtländische Krieg (1354-1357), der dazu führte, dass sie einen Großteil ihres Territoriums an den Heiligen Römischen Kaiser Karl IV. und die Wettiner verloren. 1466 führte die tyrannische Herrschaft von Heinrich II. zur Vertreibung der Vögte aus Plauen, und der sächsische Kurfürst Ernst übernahm das Schloss als böhmisches Lehen. 1430 wurde das Schloss von Hussiten belagert und zerstört, was in den folgenden Jahrzehnten zu umfangreichen Wiederaufbauarbeiten führte.
1548 wurde das Schloss durch ein Feuer verwüstet, und erst um 1670 wurde es als Nebenresidenz für das Herzogtum Sachsen-Zeitz wieder aufgebaut. Die Wiederaufbauarbeiten umfassten die Errichtung eines neuen Westflügels und anderer Gebäude, die die architektonischen Stile der Renaissance und des frühen Barocks widerspiegelten.
Nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Zeitz im Jahr 1718 diente das Schloss Plauen erneut als Verwaltungs- und Gerichtssitz. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut, um seine wechselnden Funktionen zu erfüllen, darunter die Nutzung als Gefängnis ab 1852. Der umfangreiche Schlosskomplex wurde im April 1945 durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt, was einen Großteil der Struktur in Ruinen hinterließ.
Trotz dieser Verwüstungen wurden Teile des Schlosses, einschließlich der Zellenblöcke, bis 2013 weiterhin als Justizvollzugsanstalt genutzt. Nach dem Abriss dieser Zellenblöcke lieferten archäologische Ausgrabungen weitere Einblicke in das ursprüngliche Layout und die historische Bedeutung des Schlosses.
Das Schloss Plauen hatte ursprünglich eine dreieckige Anordnung, mit dem markanten Roten Turm an der Südspitze, dem quadratischen Nordturm an der Nordspitze und dem inzwischen verlorenen Weißen Turm an der Ostspitze. Der Rote Turm, der auf etwa 1425 datiert wird, bietet einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und die Elsterbrücke. Ausgrabungen enthüllten die Fundamente mittelalterlicher Gebäude, darunter ein befestigtes Haus aus dem 13. Jahrhundert, Keller und einen über 21 Meter tiefen Brunnen.
Eines der bemerkenswerten Bauwerke, die bei den Ausgrabungen freigelegt wurden, ist der Westflügel, ein prächtiges Gebäude, das nach der Hussitenbelagerung errichtet wurde. Der Westflügel, der mindestens 42 Meter lang und 10 Meter breit war, wies Giebel unterschiedlicher Höhe auf, die zur Stadt hin ausgerichtet waren. Dieses Gebäude, zusammen mit anderen Teilen des Schlosses, wurde nach dem Brand von 1548 und späteren Renovierungen im 17. Jahrhundert restauriert.
Heute steht das Schloss Plauen als Zeugnis der turbulenten Geschichte der Region. Es gibt Pläne, die Ruinen in den Campus der Landesakademie für Studien in Plauen zu integrieren, um die historischen Strukturen zu erhalten und teilweise wieder aufzubauen. Diese Initiative zielt darauf ab, einen Raum zu schaffen, in dem Besucher das reiche Erbe des Schlosses erkunden und gleichzeitig moderne Bildungseinrichtungen genießen können.
Besucher des Schlosses Plauen können in die Geschichte der Vögte, die architektonische Entwicklung des Schlosses und den breiteren historischen Kontext der Region eintauchen. Der Ort bietet eine einzigartige Gelegenheit, eine Verbindung zur Vergangenheit herzustellen und die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit dieses historischen Wahrzeichens zu schätzen.
Ob ihr nun Geschichtsbegeisterte, Architektur-Liebhaber oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Schloss Plauen verspricht eine fesselnde Reise durch die Zeit. Seine Ruinen, Geschichten und laufenden Erhaltungsbemühungen machen es zu einem Muss in Sachsen.
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