Der Marinestützpunkt La Spezia, lokal bekannt als Arsenale militare marittimo della Spezia, ist ein faszinierendes Ziel für alle, die sich für maritime Geschichte und die militärische Bedeutung Italiens interessieren. Er liegt im malerischen Golf von La Spezia und ist einer der drei großen Arsenale, die noch von der italienischen Marine betrieben werden, neben denen in Augusta und Taranto.
Die Ursprünge des Marinestützpunkts La Spezia reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als die Familie Sforza das erste Arsenal für ihre Galeeren in dieser Gegend errichtete. Allerdings nahm das Konzept einer modernen Marinebasis erst im 19. Jahrhundert Gestalt an. Napoleon Bonaparte griff die Idee wieder auf und beauftragte den genuesischen Architekten Andrea Tagliafichi mit dem Entwurf eines neuen Arsenals im Golf von La Spezia. Obwohl der Bau zu Napoleons Zeiten nicht begann, wurden die Grundlagen für die zukünftige Entwicklung gelegt.
Im Jahr 1857 sicherte Camillo Cavour, damals Premierminister und Marineminister, die notwendigen Mittel und ernannte den Militäringenieur Domenico Chiodo, um den Bau der neuen Marinebasis zu überwachen. Die Arbeiten begannen 1862 und die Basis wurde am 28. August 1869 offiziell eingeweiht, obwohl sie noch nicht vollständig fertiggestellt war. Die Basis wurde mit einem System von Festungen ausgestattet, um sie vor möglichen Bedrohungen zu schützen.
Während des Zweiten Weltkriegs spielte der Marinestützpunkt La Spezia aufgrund seiner strategischen Bedeutung eine entscheidende Rolle. Deshalb wurde er stark bombardiert und fast vollständig zerstört. Dank schneller Wiederaufbauarbeiten konnte die Basis jedoch bald nach dem Krieg wieder in Betrieb genommen werden. Sie beherbergte das II. Geschwader und die berühmte 10. MAS-Flottille sowie andere Einheiten.
In der Nachkriegszeit und während des Kalten Krieges diente der Marinestützpunkt La Spezia als Hauptquartier der 1. Marine-Division. Heute beschäftigt die Basis rund 1.000 Zivilisten und 2.000 Militärangehörige und erstreckt sich über eine Fläche von fast 85 Hektar mit etwa 13 Kilometern Straßen.
Die Struktur des Marinestützpunkts La Spezia spiegelt immer noch das Design des 19. Jahrhunderts wider. Doch die Einführung der Luftkriegsführung hat die Basis neuen strategischen Überlegungen ausgesetzt, was zu ihrer Erweiterung führte. Trotz dieser Veränderungen hat die Bedeutung der Basis mit den veränderten Verteidigungsbedürfnissen nach dem Ende des Kalten Krieges etwas abgenommen. Der Fokus hat sich auf das Mittelmeer verlagert, wodurch die Marinebasen in Taranto und Augusta bevorzugt werden.
Heute befinden sich in La Spezia noch die Fregatten der Maestrale-Klasse des 2. Geschwaders, die Vesuvio der Stromboli-Klasse und die Minenjäger der Lerici-Klasse der Minenabwehrkräfte. Auch die vielseitige Unterstützungseinheit Elettra ist hier stationiert.
In unmittelbarer Nähe des Haupteingangs des Arsenals befindet sich das Marine-Technik-Museum, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dieses Museum wurde gegründet, um die reichen Traditionen der maritimen Navigation zu bewahren und zu präsentieren. Es verfügt über eine beeindruckende Sammlung von über 150 Schiffsmodellen, etwa 2.500 Medaillen, 6.500 Relikten, 2.000 Dokumenten und 5.000 technischen und historischen Bänden. Es ist ein Schatz für alle, die sich für Marinegeschichte und -technik interessieren.
Der Marinestützpunkt La Spezia war nicht ohne Herausforderungen. Im Jahr 2004 wurde bei einer Untersuchung das Vorhandensein illegaler Giftmülldeponien innerhalb der Basis festgestellt, was Umweltbedenken aufwarf. Das als campo in ferro bekannte Gebiet wurde mit Asbestisolierung, Blei, Kadmium und abgereichertem Uran belastet. Während ein Teil des Abfalls entfernt wurde, bleibt das Gebiet mit Plastikplanen abgedeckt, und es gibt anhaltende Bedenken hinsichtlich der möglichen Freisetzung von Asbeststaub.
Die Präsenz der Basis hat auch die lokale Gemeinschaft beeinflusst. Die Erweiterung des Arsenals beschränkte das Wachstum der Stadt nach Osten und beeinträchtigte nahegelegene Dörfer. Fabiano verlor seinen Zugang zum Meer und sein historisches Kloster, während in Marola das angrenzende Dorf San Vito und seine Kirche zerstört wurden. Das Dorf Cadimare hatte ebenfalls eingeschränkten Zugang zum Meer. Diese Veränderungen hatten nachhaltige sozioökonomische Auswirkungen und behinderten die Entwicklung dieser Gemeinschaften, insbesondere da die Stadt sich zunehmend dem Tourismus zuwendet.
Ein Besuch des Marinestützpunkts La Spezia ist ein einzigartiges Erlebnis, das eine Mischung aus historischer Faszination und moderner Marinekompetenz bietet. Die strategische Lage der Basis im Golf von La Spezia bietet atemberaubende Ausblicke und einen Einblick in die Marinefähigkeiten Italiens. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur neugierig auf militärische Operationen, ein Besuch dieser Marinebasis und ihres Museums wird euch eine tiefere Wertschätzung für das maritime Erbe Italiens vermitteln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Marinestützpunkt La Spezia nicht nur eine militärische Einrichtung ist, sondern ein historisches Wahrzeichen, das die Geschichte der maritimen Entwicklung Italiens erzählt. Seine Mauern und Docks haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von den Tagen der Sforza-Galeeren bis zu den modernen Marineoperationen von heute. Ein Besuch hier ist eine Reise durch die Zeit, die Einblicke in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der maritimen Bestrebungen Italiens bietet.
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