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Martinskirche

Martinskirche Kassel

Martinskirche

Die Martinskirche in Kassel, Hessen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertealter architektonischer Entwicklung und historischer Bedeutung. Diese ikonische gotische Kirche hat viele Epochen überdauert, von ihren mittelalterlichen Anfängen bis zu ihrem heutigen Status als verehrter Ort des Gottesdienstes und kulturelles Wahrzeichen.

Die Geschichte der Martinskirche

Die Ursprünge der Martinskirche reichen bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück, als der Bau einer neuen Kirche notwendig wurde, um der wachsenden Bevölkerung des neu entwickelten Kasseler Stadtteils Freiheit zu dienen. Bis 1343 war der Bau gut vorangeschritten, und die Kirche wurde der Jungfrau Maria, dem Heiligen Martin und der Heiligen Elisabeth geweiht. Die Widmung an den Heiligen Martin, zusammen mit möglichen Reliquien, wurde von einer älteren Kirche in Kirchditmold übertragen.

Im Jahr 1366/67 wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht, als Papst Urban V. die Gründung eines Kollegiatstifts an der Martinskirche bestätigte. Diese Stiftung zielte darauf ab, ein spirituelles Zentrum in Kassel zu schaffen, das mit dem nahegelegenen Ahnaberg-Kloster konkurrieren konnte. Trotz des langsamen Baufortschritts wurde die Kirche schließlich 1462 geweiht, obwohl es noch mehrere Jahrzehnte dauerte, bis der südliche Turm fertiggestellt war.

Die Reformation brachte tiefgreifende Veränderungen für die Martinskirche. Im Jahr 1524, nach der Konversion von Landgraf Philipp zum Protestantismus, wurde die Kirche zu einem protestantischen Gotteshaus. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum späten 18. Jahrhundert diente sie als Begräbnisstätte für die Landgrafen von Hessen.

Architektonische Wunder

Die Martinskirche ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur, gekennzeichnet durch ihr dreischiffiges Hallenkirchendesign mit sechs Jochen und einer zweiturmigen Westfassade. Besonders auffällig sind die polygonalen Chorschlüsse, die typisch für den gotischen Stil sind. Ein bemerkenswertes Merkmal ist der 5/8-Schluss des Chors, der die architektonische Anziehungskraft der Kirche verstärkt.

Ende des 19. Jahrhunderts führte der Architekt Hugo Schneider eine historistische Renovierung der Martinskirche durch. Zwischen 1889 und 1892 wurde der nördliche Turm vollendet, und der Renaissance-Oberteil des südlichen Turms wurde durch ein neugotisches Design ersetzt. Diese Transformation verlieh der Kirche ein einheitliches gotisches Erscheinungsbild, das bis heute Besucher begeistert.

Zerstörung und Wiederaufbau

Die Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs hinterließen die Martinskirche schwer beschädigt. Im Jahr 1943 führten britische Bombenangriffe zum Einsturz der Gewölbe und Säulen des Kirchenschiffs. Die intensive Hitze der Bombenangriffe verursachte auch Risse in den ursprünglichen Sandsteinwänden, was umfangreiche Reparaturen mit Spritzbeton und einem Holzlattenrahmen erforderlich machte.

Von 1954 bis 1958 leitete der Architekt Heinrich Otto Vogel den Wiederaufbau der Martinskirche. Während das Kirchenschiff sorgfältig in seinen früheren Glanz zurückversetzt wurde, wurden die Türme mit einer modernen architektonischen Sprache neu gestaltet. Das Alabaster- und Marmorepitaph von Philipp dem Großmütigen wurde 1955 in die Mitte des Kirchenschiffs verlegt, und die Kirche wurde am 1. Juni 1958 neu geweiht.

Erkundung der Martinskirche

Heute bietet die Martinskirche ein ruhiges und lichtdurchflutetes Inneres, das gotische Elemente mit moderner Ästhetik verbindet. Der Kirchenraum ist in zwei Bereiche unterteilt, die durch eine flexible Glaswand getrennt sind. Der Chor und das erste Joch des Kirchenschiffs, die in ihrem historischen Gewölbe restauriert wurden, dienen als Hauptgottesdienstbereich und sind durch einen separaten Eingang zugänglich.

Eines der bedeutendsten Kunstwerke der Kirche ist das Gemälde "Soldat und Bettler" von Karl Hofer. Die geometrischen dreieckigen Buntglasfenster im Kirchenschiff, entworfen von Hans Leistikow, und die Chorfenster von Hans Gottfried von Stockhausen fügen dem historischen Rahmen eine moderne künstlerische Note hinzu.

Die Fürstengruften

Die Martinskirche diente lange Zeit als Begräbnisstätte. Im Chor befinden sich die Gräber verschiedener Kanoniker, während das Kirchenschiff die Gräber bedeutender Kasseler Bürger beherbergt. Die Reformation führte zur Einrichtung der ersten fürstlichen Gruft unter dem Chor, in der Mitglieder der Herrscherfamilie von Hessen-Kassel von 1535 bis 1637 bestattet wurden.

Das Epitaph von Landgraf Philipp, ein prächtiges zwölf Meter hohes Denkmal aus Marmor und Alabaster, steht als Zeugnis seines Vermächtnisses. In Auftrag gegeben von seinem Sohn Wilhelm IV. und geschaffen von den Hofbildhauern Elias Godefroy und Adam Liquir Beaumont, zeigt dieses Epitaph verschiedene biblische Szenen und Philipp mit seiner ersten Frau. Während des Wiederaufbaus nach dem Krieg wurde das leicht beschädigte Epitaph in das Kirchenschiff verlegt und 2004 teilweise restauriert.

Eine zweite fürstliche Gruft, die unter der ehemaligen Kapitelsaal errichtet wurde, wurde von 1640 bis 1782 genutzt. Leider führten die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und anschließende Plünderungen dazu, dass viele der Särge in der Gruft zerstört wurden. Trotz dieser Herausforderungen ist die erste Gruft relativ intakt geblieben, während die zweite Gruft nach Vereinbarung besichtigt werden kann.

Die Orgeln der Martinskirche

Das musikalische Erbe der Martinskirche ist ebenso beeindruckend. Im frühen 17. Jahrhundert schuf Hans Scherer der Jüngere eine Orgel mit 33 Registern, die später von Johann Friedrich Stertzing und Johann Nikolaus Becker erweitert wurde. Johann Sebastian Bach selbst inspizierte die Orgel im Jahr 1732.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Orgel mehrfach modifiziert. 1964 installierte die Orgelwerkstatt Werner Bosch eine neue Orgel mit 57 Registern, entworfen von Helmut Bornefeld. Dieses Instrument wurde schließlich 2017 durch eine neue Hauptorgel von Rieger Orgelbau ersetzt, die 77 Register umfasst und die gesamte Breite der Westempore einnimmt. Die Fassade der Orgel, gestaltet von dem norwegisch-deutschen Künstler Yngve Holen, fügt der musikalischen Tradition der Kirche eine zeitgenössische Note hinzu.

Ein lebendiges Erbe

Die Martinskirche ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Erbe, das weiterhin der Gemeinschaft dient. Neben regelmäßigen Gottesdiensten beherbergt die Kirche Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, darunter auch solche, die im Rahmen des renommierten Documenta-Kunstfestivals stattfinden. Bedeutende Ausstellungen waren unter anderem Inszenierung und Vergegenwärtigung im Jahr 1997, Der freie Blick im Jahr 2002 und Vision + Audition im Jahr 2007.

Mit ihrer reichen Geschichte, architektonischen Pracht und lebendigen kulturellen Aktivitäten ist die Martinskirche in Kassel ein Muss für jeden, der das Herz von Hessen erkundet. Ob ihr von ihrer gotischen Schönheit, ihrer bewegten Vergangenheit oder ihrer Rolle als Zentrum zeitgenössischer Kunst angezogen werdet, die Martinskirche bietet ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis.

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