Der Palazzo Ferniani, eingebettet in die malerische Stadt Faenza in Italien, ist ein prächtiges Zeugnis der Pracht und Eleganz der Architektur des 18. Jahrhunderts. Dieses beeindruckende Gebäude, das sich an der Ecke von Via Naviglio und Via Campidori befindet, gewährt Besuchern Einblicke in den luxuriösen Lebensstil der adligen Familie Ferniani und die reiche Geschichte von Faenza.
Die Ursprünge des Palazzo Ferniani reichen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, als er von den Grafen Ferniani erbaut wurde. Das Gebäude wurde von dem renommierten Faenza-Architekten Gian Battista Boschi entworfen, unterstützt von dem Bologneser Architekten Alfonso Torreggiani. Es entstand als Erweiterung eines älteren angrenzenden Palastes und schuf eine großartige und kohärente Struktur, die als Symbol für den Reichtum und Einfluss der Familie steht.
Eines der auffälligsten Merkmale des Palastes ist die exquisite Marmorstatue der Unbefleckten Empfängnis, die von den Bologneser Bildhauern Ottavio und Nicola Toselli geschaffen wurde. Diese wunderschöne Statue schmückt die Ecke des Gebäudes und verleiht der Außenfassade des Palastes eine Note von Anmut und Ehrfurcht. Das Eingangstor wird von einem aufwendigen Balkon mit einem kunstvollen schmiedeeisernen Geländer gekrönt, das das Familienwappen eines Adlers über dem Meer mit einer Grafenkrone zeigt. Auch die Regenrinnen, die mit Adler-Motiven verziert sind, betonen das heraldische Symbol der Familie.
Eintritt in den Palazzo Ferniani ist wie eine Reise in eine andere Ära, in der die Pracht der Vergangenheit lebendig wird. Die Beletage, oder piano nobile, verfügt über eine lange Galerie, die den Zugang zu verschiedenen Räumen, einschließlich des großen Ballsaals, ermöglicht. Dieser Ballsaal, mit seinen hohen Decken und eleganten Dekorationen, war einst Schauplatz prunkvoller Feste und Versammlungen, die den sozialen Status der Familie Ferniani widerspiegeln.
Angrenzend an den Ballsaal befindet sich eine kleine, kunstvoll gestaltete Kapelle, deren Boden mit wunderschön dekorierten Keramikfliesen geschmückt ist. Die Kapelle, ein Ort des privaten Gebets für die Familie, ist ein ruhiger und besinnlicher Raum, der das exquisite Handwerk der damaligen Zeit zeigt.
Der Palast beherbergt auch eine beeindruckende Sammlung von Keramiken, die über die Jahrhunderte von der eigenen Manufaktur der Familie produziert wurden. Diese Keramiken, zusammen mit einer umfangreichen Kunstsammlung mit Werken italienischer und ausländischer Künstler vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, bieten faszinierende Einblicke in das künstlerische Erbe der Familie Ferniani.
Der Palazzo Ferniani hat im Laufe seiner Geschichte mehrere bedeutende Gäste empfangen. Im Jahr 1717 begrüßte Graf Gaspare III Ferniani den im Exil lebenden König von England, James III Stuart, und dessen gesamten Hof. Dieser königliche Besuch verlieh dem Palast eine Aura von Prestige und internationaler Bedeutung.
Im Jahr 1779 besuchte der Herzog Ferdinand I. von Parma den Palast, gefolgt von Erzherzog Ferdinand von Österreich im Jahr 1782, der dazu bestimmt war, die Este-Familie auf dem Thron von Modena abzulösen. Diese Besuche prominenter Persönlichkeiten unterstreichen die Bedeutung des Palastes als Zentrum politischer und gesellschaftlicher Aktivitäten im 18. Jahrhundert.
Trotz seiner früheren Pracht erlebte der Palazzo Ferniani im 20. Jahrhundert einen Niedergang. Im Jahr 1960 fand im Palast eine Auktion statt, bei der Möbel, Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke der Familie verkauft wurden. Dies markierte den Beginn einer Transformation für den Palast und seine Umgebung.
In den frühen 1960er Jahren wurde ein großer Teil des weitläufigen Gartens hinter dem Palast verkauft, um Platz für einen Wohnkomplex zu schaffen. Die hohe Grenzmauer entlang der Via Campidori wurde abgerissen, was die Landschaft veränderte und das einst weitläufige Gelände des Palastes verkleinerte.
Die Familie Ferniani, ursprünglich bekannt als Frignani, stammte aus der Region Modena, insbesondere aus der Gegend von Frignano. Sie besaßen seit dem 12. Jahrhundert Grundstücke und Vermögenswerte in der Region und waren seit Anfang des 13. Jahrhunderts aktiv am politischen Leben Modenas beteiligt. Zu den bemerkenswerten Familienmitgliedern gehören Ugolino, der 1220 als Botschafter nach Bologna entsandt wurde, und Tommaso, ein gefeierter Theologe und General des Franziskanerordens, der 1378 Kardinal wurde.
Im 15. Jahrhundert ließ sich ein Zweig der Familie in der Nähe von Brisighella nieder und errichtete die Burg Frignano. Mitte des 16. Jahrhunderts etablierte Gaspare Ferniani die Familie in Faenza, wo sie verschiedene Ehrenämter innehatten und den prächtigen Palazzo Ferniani erbauten. Die Familie betätigte sich auch in der Keramikherstellung, wobei AnnibalCarlo Ferniani, geboren 1636 in Faenza, 1658 zusammen mit seinen Brüdern einen Anteil am Lehen Castagnolo im Val d'Oppio erwarb. Diese Akquisition, zusammen mit dem Grafentitel, der 1659 von Papst Alexander VII. bestätigt wurde, festigte den Adelsstatus der Familie.
Heute steht der Palazzo Ferniani als Zeugnis des Erbes der Familie Ferniani und des reichen kulturellen Erbes von Faenza. Seine architektonische Schönheit, historische Bedeutung und künstlerischen Schätze machen ihn zu einem Muss für jeden, der die charmante Stadt Faenza erkundet. Beim Wandern durch seine Hallen und Bewundern der kunstvollen Details wird man in eine Ära von Eleganz, Pracht und adligem Glanz zurückversetzt.
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