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Gerechtsgebouw van Charleroi

Gerechtsgebouw van Charleroi Charleroi

Gerechtsgebouw van Charleroi

Das Gerichtsgebäude von Charleroi, lokal bekannt als Gerechtsgebouw van Charleroi, ist ein beeindruckendes Symbol der Modernität und Gerechtigkeit im Zentrum von Charleroi, Belgien. Dieses architektonische Meisterwerk, entworfen von dem renommierten carolorégischen Architekten Jacques Depelsenaire, steht stolz an der Avenue Général Michel. Errichtet zwischen 1959 und 1963, ist das Gerichtsgebäude von Charleroi das vierte Gebäude seit dem frühen 19. Jahrhundert, das als juristisches Zentrum von Charleroi dient. Heute beherbergt es die Abteilung Hainaut des Gerichts erster Instanz, die Staatsanwaltschaft von Charleroi, die Friedensgerichte für Charleroi I und II sowie das Polizeigericht von Charleroi.

Ein Blick in die Geschichte

Die Geschichte des Gerichtsgebäudes von Charleroi ist so reich und vielfältig wie die Stadt selbst. Die Erzählung beginnt am 1. Oktober 1795, als die Österreichischen Niederlande an Frankreich angegliedert wurden und Charleroi in das Departement Jemmapes integriert wurde. Die Justizreform vom 18. März 1800 etablierte ein Gericht erster Instanz in Charleroi, trotz Widerstand aus Thuin und Binche. Zunächst in einem ehemaligen Militärgebäude in Ville-Haute untergebracht, zog das Gerichtsgebäude 1826 in ein neu errichtetes Gebäude, das von Architekt Jean Kuypers entworfen wurde. Doch das schnelle Wachstum der gerichtlichen Angelegenheiten erforderte bald mehr Platz.

Im Jahr 1876 wurde der Bau eines neuen Gerichtsgebäudes beschlossen, und das neoklassizistische Gebäude, entworfen vom Pariser Architekten Albert Ballu, wurde am 10. Juli 1880 eingeweiht. Dieses Gerichtsgebäude, gelegen am Boulevard Audent, wurde bekannt für seine ikonischen Gusseisenlöwen Totor und Tutur, geschaffen von Antoine-Félix Bouré. Doch aufgrund schlechter Materialwahl verfiel das Gebäude schnell und wurde 1969 endgültig aufgegeben.

Das moderne Wunder

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Vision für ein neues Gerichtsgebäude. Jacques Depelsenaire, ein gebürtiger Charleroier und Preisträger des Prix de Rome, wurde mit dem Projekt betraut. Sein Entwurf verkörperte den Geist der Modernität und demokratischen Offenheit, typisch für die Nachkriegsmoderne. Der Bau, der in Phasen von 1959 bis 1963 durchgeführt wurde, führte zu dem U-förmigen Gerichtsgebäude, das wir heute sehen, eingebettet im unteren Teil des ehemaligen Übungsgeländes für Soldaten, das heute als Parc Jacques Depelsenaire bekannt ist.

Der Haupteingang des Gerichtsgebäudes von Charleroi wird durch ein wellenförmiges Vordach markiert, das Besucher vom Boulevard Général Michel willkommen heißt. Die Betonstruktur des Gebäudes verfügt über zwei verschiedene Fassadenarten: die opake, quadratisch gemusterte Blausteinfassade mit regelmäßigen hervortretenden Elementen und die Glasvorhangfassade, die ein transparentes und offenes Gefühl vermittelt. Der zentrale Flügel, teilweise von mächtigen Säulen gestützt, bietet Zugang zu einem Innenhof und einer monumentalen Treppe, die zum angrenzenden Palais du Verre führt.

Ein künstlerisches Refugium

Das Gerichtsgebäude von Charleroi ist nicht nur ein Zentrum der Gerechtigkeit, sondern auch ein Paradies für Kunstliebhaber. Die Fassade zur Avenue Général Michel ist mit dem monumentalen Werk La Justice poursuivant le Mal (Gerechtigkeit verfolgt das Böse) von André Hupet geschmückt. Alphonse Darvilles Skulptur Justice et Paix (Gerechtigkeit und Frieden) ziert den Eingang am Boulevard de Fontaine, während die berühmten Löwen Totor und Tutur ein neues Zuhause entlang desselben Boulevards gefunden haben.

Im Inneren des Gerichtsgebäudes können Besucher die künstlerischen Schätze bewundern, die seine Hallen schmücken. Die Eingangshalle zeigt Keramiken von Marie-Henriette Bataille, Claire Lambert und Paul Timper, während die Treppe eine Skulptur von Charles De Rouck aufweist. Die Gerichtssäle sind mit Fresken von Émile Tainmont und Keramiken von Olivier Strebelle dekoriert, die den gerichtlichen Verfahren einen Hauch von Eleganz verleihen.

Der Palais du Verre

Angrenzend an das Gerichtsgebäude von Charleroi befindet sich der Palais du Verre, eine Erweiterung, die 2010 fertiggestellt wurde. Dieses Gebäude, das ursprünglich das Nationale Glasinstitut, das Glasmuseum und das Archäologische Museum von 1967 bis 2006 beherbergte, beherbergt nun das Handelsgericht, das Arbeitsgericht und die Arbeitsstaatsanwaltschaft. Die Umwandlung dieses Raums in eine gerichtliche Erweiterung wurde vom selben Architekten, Jacques Depelsenaire, überwacht, um eine nahtlose Integration mit dem ursprünglichen Gerichtsgebäude zu gewährleisten.

Der Palais du Verre beherbergt ebenfalls mehrere bemerkenswerte Kunstwerke. In der Nähe des Eingangs erhebt sich eine Hommage an Georges Lemaître von Jean-François Diord aus einem reflektierenden Pool, während eine Installation von Boris Tellegen, erstellt für die Asphalte#1 Urban Art Biennale im Jahr 2014, dem Ort eine zeitgenössische Note verleiht.

Erkundung des Gerichtsgebäudegeländes

Ein Besuch im Gerichtsgebäude von Charleroi ist nicht vollständig ohne die Erkundung seiner wunderschön gestalteten Außenanlagen. Der Parc Jacques Depelsenaire bietet eine ruhige Oase mit seiner üppigen Vegetation und gut gepflegten Wegen. Der Innenhof des Gerichtsgebäudes verfügt über zwei zyklopische Skulpturen von Michel Stiévenart, die eine einzigartige Mischung aus Natur und Kunst bieten.

Zusammenfassend ist das Gerichtsgebäude von Charleroi ein Zeugnis der reichen gerichtlichen Geschichte der Stadt und ihres Engagements für Modernität und künstlerischen Ausdruck. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, das Gerichtsgebäude von Charleroi bietet eine faszinierende Reise durch Zeit und Kreativität und macht es zu einem Muss inmitten Belgiens.

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