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Pfarrkirche St. Gallus

Pfarrkirche St. Gallus Bregenz

Pfarrkirche St. Gallus

Die Pfarrkirche St. Gallus, lokal bekannt als Pfarrkirche St. Gallus, ist ein architektonisches und historisches Juwel im Herzen von Bregenz, Österreich. Diese römisch-katholische Pfarrkirche ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und ein Zeugnis der reichen Geschichte und kulturellen Erbes der Region.

Historische Wurzeln

Die Geschichte der Pfarrkirche St. Gallus ist ebenso faszinierend wie das Gebäude selbst. Der Ort war seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts ein Ort der Anbetung, als eine romanische Kirche errichtet wurde. Diese frühe Kirche wurde 610 n. Chr. vom irischen Mönch Columban von Luxeuil entdeckt, der sie zusammen mit Gallus und elf weiteren Mönchen in Ruinen vorfand. Sie schrieben die Kirche der Heiligen Aurelia zu und begannen mit der Restaurierung. Die Kirche wurde 1079 erneut erwähnt, als das Kloster Mehrerau gegründet wurde.

Ausgrabungen im Jahr 1973 enthüllten ein rechteckiges frühromanisches Gebäude und eine spätere Erweiterung zu einer dreischiffigen Struktur. Die heutige Kirche, mit ihrem einschiffigen Bau, wurde nach Westen erweitert und 1380 geweiht. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1477 wurde ein neuer Chor mit einer 3/8-Schluss gebaut und ein mächtiger Turm im Westen hinzugefügt. Dieser Turm wurde 1480 geweiht und markiert eine bedeutende architektonische Entwicklung.

Die Kirche erfuhr 1737 unter der Leitung des Architekten Franz Anton Beer eine umfassende Umgestaltung, bei der das Innere neu gestaltet und neue Ausstattungen hinzugefügt wurden. Weitere Restaurierungen wurden 1939 durchgeführt, und von 1968 bis 1972 wurde das Äußere renoviert, gefolgt vom Inneren von 1973 bis 1974.

Architektonisches Wunder

Die Pfarrkirche St. Gallus ist eine majestätische barocke Struktur mit einem steilen Satteldach und einem breiten, leicht zurückgesetzten Chor. Das Langhaus verfügt über niedrige, querhausähnliche Seitenkapellen, und auf der Nordseite des Chors befinden sich sowohl eine barocke als auch eine neue Sakristei. Die Westfassade wird von einem massiven spätgotischen Turm mit drei Stockwerken dominiert, der mit hohen Spitzbogenfenstern und einem markanten Giebeldach geschmückt ist.

Das Erdgeschoss des Turms verfügt über drei hohe, abgeschrägte Spitzbogenöffnungen und ein Vestibül mit Kreuzgewölbe. Das oberste Stockwerk weist drei hohe Spitzbogenfenster mit Maßwerk auf. Das Dach des Turms, das zwischen 1672 und 1673 von den Meistern Michael Kuen und Hans Jakob Gruber nach Entwürfen von Sebastian Greuter geschaffen wurde, wird von einer zwiebelförmigen Kuppel und einem kleinen Glockenturm gekrönt.

Im Inneren ist das dreijochige Langhaus von einem flachgedeckten Tonnengewölbe bedeckt, das auf Wänden mit Stuckkapitellen ohne Pilaster ruht. Die niedrigen, querhausähnlichen Seitenkapellen öffnen sich durch Bögen, die von Wandpfeilern gestützt werden, zum Langhaus hin. Ein zurückgesetzter, rundbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem zweijochigen Chor, der in einer 3/8-Schluss mit rundbogigen Fenstern endet. Die doppelte Empore im Langhaus wird von vier Steinsäulen mit drei bogigen Arkaden getragen.

Erlesene Ausstattung

Das Innere der Kirche ist mit bemerkenswerten barocken Ausstattungen geschmückt, insbesondere mit den Chorgestühlen, die 1742 von Johann Joseph Christian für das Kloster Mehrerau geschaffen und 1808 hierher übertragen wurden. Der Hochaltar, der 1746 von Abraham Bader gefertigt wurde, zeigt eine geschnitzte Heilige Dreifaltigkeit, mit Christus links, Gottvater mit der Weltkugel rechts und dem Heiligen Geist in Form einer Taube in der Mitte. Die Altarfiguren, geschnitzt von Johann Georg Brem, umfassen Papst Gregor links und den Heiligen Gallus rechts, flankiert von den Aposteln Petrus und Paulus, die das Altarbild der Anbetung der Hirten von Franz Georg Herrmann umrahmen.

Die Orgel, ursprünglich von Josef Gabler zwischen 1768 und 1771 gebaut, war sein letztes Werk. Das Orgelgehäuse, 1772 vom Bildhauer Johann Heinrich Reichart geschaffen, beherbergt nun eine neue mechanische Orgel, die 1974 von Gregor Hradetzky gebaut wurde. Der zentrale Teil der Orgel zeigt zwei Wappenschilde, wobei der rechte das Wappen des Erzherzogtums Österreich und der linke das der Grafen von Bregenz darstellt.

Die Kirche verfügt auch über vier Seitenaltäre aus Stuckmarmor von Andreas Bentele, die jeweils mit einzigartigen Gemälden und Statuen geschmückt sind. Der Silberaltar, der aus dem späten 16. Jahrhundert stammt, besteht aus etwa 40 einzelnen Silberobjekten, von denen einige aus namhaften Augsburger Werkstätten stammen. Ursprünglich ein Hausaltar im Deuringschlösschen, wurde er im 17. Jahrhundert von der Pfarrei erworben und befindet sich nun in der linken Seitenkapelle.

Zusätzliche Merkmale

Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein sechsteiliges Bronzeglockenensemble, mit fünf Glocken, die 1954 von der Gießerei Hamm & Hartner gegossen wurden, und einer historischen Glocke aus dem Jahr 1565 von Hans Christoph Löffler. Die Krypta, bekannt als die Michaelskapelle, liegt unter dem Chor und enthält Fresken des Malers Ulrich Geser aus den Jahren 1480 bis 1490, die Heilige und Mitglieder der Familie Kaisermann aus Bregenz darstellen.

Die Pfarrkirche St. Gallus ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern ein lebendiges Museum der Kunst, Geschichte und Architektur. Ihre Wände erzählen Geschichten vergangener Jahrhunderte und machen sie zu einem Muss für jeden, der die schöne Stadt Bregenz erkundet. Egal, ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsfans oder einfach neugierige Reisende seid, die Pfarrkirche St. Gallus verspricht eine faszinierende Reise durch die Zeit.

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