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Rathaus Köpenick

Rathaus Köpenick Berlin

Rathaus Köpenick

Das Rathaus Köpenick, ein prächtiges architektonisches Juwel im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, vereint Geschichte, Kultur und beeindruckendes Design. Dieses historische Rathaus, das zwischen 1901 und 1905 erbaut wurde, erhebt sich stolz an der Adresse Alt-Köpenick 21 und zeugt vom reichen Erbe und dynamischen Wachstum der Gegend. Lasst uns eine Reise unternehmen, um die faszinierenden Geschichten und architektonischen Wunder des Rathauses Köpenick zu entdecken.

Die historischen Wurzeln des Rathauses Köpenick

Die Geschichte des Rathauses Köpenick beginnt lange vor seinem heutigen Erscheinungsbild. Im 18. Jahrhundert benötigte das aufstrebende Bürgertum von Cöpenick (heute Köpenick) ein repräsentatives Gebäude, um den neuen Aufgaben der Gemeinde gerecht zu werden. Unter der Leitung von Bürgermeister Georg Friedrich Cardinal von Widdern wurde 1763 an der Ecke Schloßstraße (heute Alt-Köpenick) und Rosenstraße, nahe dem Schloss Köpenick, ein bescheidenes zweistöckiges Putzgebäude errichtet. Dieses Vorgängergebäude zeichnete sich durch einen dreieckigen Giebel mit dem Stadtwappen aus, ein typisches Merkmal gotischer Rathäuser.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bedarf an einem moderneren und geräumigeren Verwaltungsgebäude offensichtlich. Am 20. November 1896 präsentierte Bürgermeister Gustav Borgmann einen umfassenden Plan für ein neues Rathaus, das einen 200 Quadratmeter großen Sitzungssaal, ein feuerfestes Planarchiv, Gasbeleuchtung, Zentralheizung und ein Belüftungssystem für die 72 Büroräume umfassen sollte. Nach einer Phase der Beratung genehmigte der Stadtrat das Projekt am 16. Dezember 1898.

Der Bau des neuen Rathauses

Der Bau des neuen Rathauses Köpenick war ein ehrgeiziges Vorhaben. Die Stadt engagierte Hans Schütte, einen Architekten und ehemaligen Regierungsbaumeister, um das Projekt umzusetzen. Schütte verließ jedoch bald für eine besser bezahlte Position, und das Projekt wurde von Hugo Kinzer, einem Architekten aus Charlottenburg, weitergeführt. Gemeinsam entwarfen sie ein dreistöckiges Eckgebäude mit einem 54 Meter hohen Turm, der Elemente der Backsteingotik der Mittelmark Brandenburg aufgriff, um ein würdiges Stadtzentrum zu schaffen.

Die Bauarbeiten wurden in zwei Phasen durchgeführt, um sicherzustellen, dass das alte Rathaus und das Polizeigebäude bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes in Betrieb bleiben konnten. Die erste Phase wurde am 15. August 1902 abgeschlossen, und die Stadtverwaltung zog in die neuen Räumlichkeiten ein. Die zweite Phase begann mit dem Abriss des alten Rathauses und dem Bau des Hauptteils des neuen Gebäudes. Der Grundstein wurde am 8. Dezember 1902 gelegt, und das Gebäude wurde am 7. Oktober 1905 von Bürgermeister Georg Langerhans offiziell eingeweiht.

Der berüchtigte Hauptmann von Köpenick

Das Rathaus Köpenick erlangte weltweite Berühmtheit am 16. Oktober 1906, als Friedrich Wilhelm Voigt, ein arbeitsloser Schuster, einen kühnen Raubüberfall ausführte. In einer Hauptmannsuniform gekleidet, kommandierte Voigt zehn Soldaten und marschierte ins Rathaus, verhaftete Bürgermeister Langerhans und beschlagnahmte die Stadtkasse. Diese dreiste Tat, bekannt als der Hauptmann von Köpenick, wurde legendär und später mit einer Bronzestatue von Voigt, geschaffen vom armenischen Bildhauer Spartak Babajan, vor dem Rathaus verewigt.

Architektonische Meisterwerke und elegante Innenräume

Die architektonische Schönheit des Rathauses Köpenick zeigt sich in seiner kunstvollen Ziegelarbeit, dem aufragenden Turm und den gotisch inspirierten Elementen. Der Haupteingang, geschmückt mit kunstvollen Bögen und Fenstern, lädt Besucher in eine Welt historischer Eleganz ein. Im Inneren besticht das Gebäude durch zahlreiche Büroräume, einen großen Sitzungssaal und den Ratskeller, der am 1. April 1905 eröffnet wurde und einen Gästesaal, private Räume und Weinkeller umfasst.

Im Erdgeschoss befinden sich 20 Büroräume, die Wohn- und Arbeitsräume der Polizeidienststelle sowie die Stadtsparkasse mit Tresorraum. Das erste Obergeschoss umfasst 25 Büroräume, die Wohn- und Arbeitsräume des Bürgermeisters, einen kleinen Sitzungssaal für den Magistrat und drei Räume für das Standesamt. Im zweiten Obergeschoss befinden sich 22 Büroräume und der Sitzungssaal des Stadtrats, während das dritte Obergeschoss zusätzliche Büroräume beherbergt.

Erweiterungen und Modernisierungen

Mit dem Wachstum Köpenicks wuchs auch der Bedarf an mehr Verwaltungsraum. 1927 wurde ein Anbau entlang der Böttcherstraße errichtet, der 35 zusätzliche Büroräume bot. Weitere Erweiterungspläne wurden 1936 vorgeschlagen, darunter ein bedeutender Anbau mit 122 Büroräumen, einem großen Versammlungssaal und neuen Geschäftsräumen für die Berliner Stadtbank. Diese Pläne wurden jedoch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und erst 1949 teilweise umgesetzt.

In den Nachkriegsjahren wurden weitere Renovierungen und Erweiterungen durchgeführt, darunter die Hinzufügung von 20 Büroräumen im Dachgeschoss in den 1990er Jahren, wodurch die Gesamtzahl der Büroräume bis 2010 auf 340 stieg. Der Innenhof wurde ebenfalls in den 2010er Jahren renoviert und offenbarte Überreste des ursprünglichen Rathauses aus dem 18. Jahrhundert.

Ein lebendiges Denkmal

Heute steht das Rathaus Köpenick als lebendiges Denkmal, das historischen Charme mit moderner Funktionalität verbindet. Es dient weiterhin als administratives Herzstück von Köpenick und beherbergt verschiedene städtische Ämter und Dienstleistungen. Das Rathaus ist nicht nur ein Ort der Verwaltung, sondern auch ein kulturelles Wahrzeichen, das Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen beherbergt, die den Besuchern einen Einblick in seine bewegte Vergangenheit bieten.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, das Rathaus Köpenick ist ein Muss. Seine reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und die legendäre Geschichte des Hauptmanns von Köpenick machen es zu einem faszinierenden Wahrzeichen in der pulsierenden Stadt Berlin.

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