Im reizvollen Bezirk Treptow-Köpenick in Berlin steht die bemerkenswerte St. Laurentius-Kirche, ein Wahrzeichen der Geschichte und architektonischen Pracht. Diese evangelische Pfarrkirche, eingebettet im Herzen der Altstadt von Köpenick, hat über Jahrhunderte hinweg Veränderungen, Widerstandskraft und Gemeinschaftsgeist miterlebt.
Die Ursprünge der St. Laurentius-Kirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle die erste Kirche, eine turmlose Basilika aus Feldsteinen, errichtet wurde. Diese frühe Struktur hatte einen geraden Chor, ein Querhaus und fünf Altäre und spiegelte den mittelalterlichen Architekturstil der Zeit wider. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche bedeutende Veränderungen. Im 15. Jahrhundert wurde ein Westturm hinzugefügt, was ihre Größe und Bedeutung in der Gemeinde erhöhte.
Anfang des 19. Jahrhunderts war die ursprüngliche Basilika baufällig geworden. 1836 wurden Teile des Turms abgetragen, und bis 1837 wurde das gesamte Bauwerk abgerissen. Die heutige Kirche wurde zwischen 1838 und 1841 nach den Entwürfen von Friedrich Wilhelm Butzke, einem preußischen Regierungsbaumeister, errichtet. Die neue Kirche wurde am 31. Mai 1841 in einer Zeremonie eingeweiht, an der König Friedrich Wilhelm IV. und seine Frau Elisabeth teilnahmen.
Die St. Laurentius-Kirche ist ein Zeugnis des Architekturstils der Schinkel-Ära, gekennzeichnet durch die Verwendung von Rundbögen. Die Kirche ist ein rechteckiges Ziegelgebäude auf einem Feldsteinsockel, wobei abwechselnde Schichten dunklerer Steine der Fassade visuelles Interesse verleihen. Die zweigeschossigen Rundbogenfenster und Portale sowohl im Kirchenschiff als auch im Turm sind markante Merkmale, ebenso wie die profilierten Gesimse, die die Bögen und Kämpferzonen der Fenster und Portale schmücken.
Die Dimensionen der Kirche sind beeindruckend, das Kirchenschiff misst etwa 28 Meter in der Länge und 18 Meter in der Breite. Es ist mit einem Ziegeldach bedeckt. Der Westturm, der als Haupteingang dient, hat eine quadratische Basis von etwa 6,8 Metern auf jeder Seite und erhebt sich vier Stockwerke hoch, gekrönt von einem achteckigen Spitzhelm. Im Turm befinden sich Glocken aus der Apoldaer Glockengießerei, die dem täglichen Leben der Kirche einen melodischen Akzent verleihen.
Beim Betreten der St. Laurentius-Kirche werden die Besucher von einer Holzbalke-Decke und einer dreiseitigen Empore empfangen. Die große Altar-Nische in der Ostwand enthält einen Kanzelaltar mit einem Altarbild, das den auferstandenen Christus mit dem Apostel Thomas darstellt, gemalt von Heinrich Lengerich im Jahr 1840. Die Kirche besitzt auch ein Taufbecken aus der Werkstatt von Christian Gottlieb Cantian, das ebenfalls aus dem Jahr 1840 stammt.
Eine Orgel, die 1963 von der Firma Schuke aus Potsdam installiert wurde, schmückt die westliche Empore. Diese Orgel, zusammen mit anderen Musikinstrumenten und Gesangsaufführungen, ist seit 2004 das Herzstück regelmäßiger Konzerte in der Kirche. Das Innere der Kirche umfasst auch einen Gemeinderaum, der das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Engagement der Gemeindemitglieder fördert.
Im Jahr 2003 wurde ein Kirchenförderverein gegründet, der eine Ausstellung im Kirchenschiff organisierte, die die Geschichte des Kirchengebäudes zeigt. Bei der Renovierung des Kirchturms im Jahr 2004 wurden mehrere wertvolle Dokumente in der Turmkugel entdeckt, darunter eine Abschrift eines Ablassbriefs von Johann Tetzel aus dem Jahr 1514 sowie verschiedene Schriften und Münzen. Diese Artefakte sind nun Teil einer Ausstellung in der Kirche und bieten einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit.
Im Jahr 2012 beschloss der Gemeindekirchenrat, die St. Laurentius-Gemeinde in Evangelische Stadtkirchengemeinde Köpenick umzubenennen. Es gibt Pläne, das Gemeindehaus und die dazugehörige Kindertagesstätte am Generalshof 1 sorgfältig zu restaurieren und zu modernisieren, damit diese historischen Gebäude der Gemeinde auch in Zukunft dienen können.
Die St. Laurentius-Kirche ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein lebendiges Zentrum kultureller und spiritueller Aktivitäten. Die Gemeinde unterstützt einen Kinder- und Jugendchor sowie einen Posaunenchor. Der Kirchenchor, der aus einer 1947 gegründeten Singgruppe hervorging, ist im Laufe der Jahre erheblich gewachsen. In Zusammenarbeit mit Musikern, insbesondere aus dem Berliner Sinfonieorchester, führt der Chor nun regelmäßig Oratorien auf und ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Köpenick.
Die Geschichte der Kirche wird von einer engagierten Geschichtsarbeitsgruppe gründlich erforscht und weitergegeben. Im Jahr 2012 wurde unter der Leitung von Pastor Groß die Arbeitsgruppe Partnerschaft und Ökumene gegründet, die eine Zusammenarbeit mit einer rumänischen Gemeinde in Sibiu und anderen potenziellen Partnern anstrebt.
Darüber hinaus spielte die St. Laurentius-Kirche eine Schlüsselrolle bei der Gründung der Bürgerplattform Berlin-Südost im Mai 2012. Diese Gemeinschaftsinitiative, unterstützt von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin-Karlshorst, bringt Bürger aller Glaubensrichtungen und Atheisten zusammen, um positive Veränderungen in ihrem Viertel voranzutreiben. Zu den Erfolgen gehören Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, im Gesundheitswesen und der Bau zusätzlicher Sport- und Turnhalleneinrichtungen.
Ein Besuch der St. Laurentius-Kirche bietet ein reiches Geflecht aus Geschichte, Architektur und Gemeinschaftsgeist. Sie steht als stolzes Symbol des Erbes von Köpenick und als aktives Zentrum des kulturellen und spirituellen Lebens, das alle, die eintreten, einlädt, ihre bewegte Vergangenheit und lebendige Gegenwart zu erkunden.
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