Die St. Nikolaikirche, im Volksmund als St. Nicolai bekannt, ist ein beeindruckendes Beispiel der neugotischen Architektur im Zentrum von Aue, einer malerischen Stadt im Erzgebirge in Sachsen, Deutschland. Dieses imposante Bauwerk, das höchste in Aue-Bad Schlema, prägt seit seiner Fertigstellung im Jahr 1893 das Stadtbild. Ihre reiche Geschichte und architektonische Pracht machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die das kulturelle Geflecht Sachsens erkunden möchten.
Die Geschichte der St. Nikolaikirche ist eine Erzählung von Wandel und Widerstandskraft. Ende des 19. Jahrhunderts war die ursprüngliche Nicolaikirche, die über zwei Jahrhunderte alt war, für die wachsende Bevölkerung von Aue nicht mehr ausreichend. Der Beschluss, eine neue Kirche zu bauen, wurde mit Begeisterung aufgenommen, und 1883 begann man mit der Sammlung von Spenden. Die erste Spende von 300 Mark durch den örtlichen Gerber Johann Christian Becher löste eine Welle der Großzügigkeit aus, die bis 1885 zur Sammlung von 27.500 Mark führte.
Der ausgewählte Standort für die neue Kirche erforderte umfangreiche Vorbereitungen, einschließlich des Abrisses von zwei Wohnhäusern und der Verlegung eines alten Friedhofs. Das schwierige Gelände, geprägt von felsigem und sandigem Boden sowie Überresten alter Bergbaustollen, stellte zusätzliche Herausforderungen dar. Trotz dieser Hindernisse wurde der Grundstein am 27. Juli 1891 feierlich gelegt und markierte den Beginn eines neuen Kapitels für die Gemeinschaft.
Entworfen von dem renommierten Architekten Christian Gottfried Schramm aus Dresden, ist die St. Nikolaikirche ein Meisterwerk neugotischen Designs. Aus rotem Backstein auf einem Granitsockel erbaut, zeigt die Kirche ein kreuzförmiges Layout mit einem beeindruckenden 75 Meter hohen Westturm. Der Turm, mit quadratischem Sockel, dreieckigen Giebeln und kupferverkleideter Spitze, wird von Treppen flankiert, die seine Pracht unterstreichen.
Die Fassade der Kirche ist mit kunstvollen Steinmetzarbeiten verziert, darunter ein Relief, das Christus als den Guten Hirten über dem Haupteingang zeigt. Die Fenster, aus robustem Sandstein gefertigt, sind im Spitzbogenstil gestaltet und mit aufwendigem Maßwerk versehen. Ein markantes Rosettenfenster ziert die Turmfassade und trägt zur visuellen Anziehungskraft des Gebäudes bei.
Beim Betreten der St. Nikolaikirche werden Besucher von einer geräumigen Halle mit einem Kreuzrippengewölbe empfangen, das von Granitsäulen gestützt wird. Das dreischiffige Langhaus ist mit Emporen ausgestattet, die reichlich Sitzgelegenheiten für die Gemeinde bieten. Die schlichte Eleganz der Granitsäulen, verziert mit Sandsteinkapitellen, ergänzt die ästhetische Gesamtwirkung der Kirche.
Der Altarbereich, mit seinem einzigartigen zehneckigen Design, wird von bunten Glasfenstern beleuchtet, die biblische Szenen darstellen, darunter das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen und die Anbetung der Weisen. Diese Fenster, geschaffen von der renommierten Schilling-Glaswerkstatt in Aue, sind ein Highlight des Kircheninneren.
Die Ausstattung der Kirche ist eine harmonische Verbindung von Kunst und Geschichte. Der neugotische Altar, der Julius Schneider zugeschrieben wird, zeigt kunstvoll geschnitzte Figuren biblischer Charaktere und wird von einer Kreuzigungsszene gekrönt. Die Porzellanmalereien im zentralen Abschnitt des Altars, ein Geschenk der Meißener Porzellanmanufaktur, symbolisieren die eucharistischen Elemente Brot und Wein.
Die Kanzel, mit ihren geschnitzten Evangelistenfiguren, und das Taufbecken aus Sandstein bereichern das Innere der Kirche zusätzlich. Ein zwölfarmiger Messingkronleuchter, der bis ins Jahr 1653 zurückreicht, hängt im Chor und verleiht einen Hauch historischer Kontinuität vom vorherigen Kirchengebäude.
Musik spielt eine wesentliche Rolle im Leben der St. Nikolaikirche, wobei die beeindruckende Orgel im Mittelpunkt steht. Ursprünglich von den Gebrüdern Jehmlich gebaut, hat die Orgel mehrere Modifikationen erfahren und ist heute ein modernes Instrument mit 2.680 Pfeifen, verteilt auf drei Manuale und ein Pedalwerk.
Die Glocken der Kirche, 1892 in Leipzig gegossen, haben eine bewegte Geschichte. Zwei der ursprünglichen Bronzeglocken wurden während des Zweiten Weltkriegs für Kriegszwecke eingeschmolzen. Heute erklingt ein harmonischer Mix aus neuen und alten Glocken, deren Klang durch ein 1986 installiertes elektronisches System koordiniert wird.
Die St. Nikolaikirche ist nicht nur ein architektonisches Juwel; sie ist ein lebendiges Denkmal für den Glauben und die Ausdauer der Gemeinschaft. Im Laufe der Jahre hat die Kirche mehrere Renovierungen erfahren, darunter bedeutende Restaurierungen in den Jahren 1951, 1978 und 2020. Diese Bemühungen haben ihre Schönheit bewahrt und sichergestellt, dass sie weiterhin als spirituelles und kulturelles Zentrum für die Menschen in Aue dient.
Abschließend bietet ein Besuch der St. Nikolaikirche eine faszinierende Reise durch Geschichte, Kunst und Architektur. Ihre imposante Präsenz, sowohl physisch als auch spirituell, macht sie zu einem unvergesslichen Wahrzeichen im Herzen Sachsens.
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