Das Osterstein-Schloss, auch bekannt als Schloss Osterstein, erhebt sich eindrucksvoll im nordöstlichen Teil der Zwickauer Altstadt, nahe der Zwickauer Mulde. Dieses historische Bauwerk, einst ein Symbol der Macht und des Prestiges der Wettiner, dient heute als faszinierende Erinnerung an die reiche und bewegte Geschichte der Region.
Die Ursprünge des Osterstein-Schlosses reichen bis ins späte 12. oder frühe 13. Jahrhundert zurück. Anfangs war es eine kleinere befestigte Anlage, die sich im 13. und 14. Jahrhundert zu einer bedeutenden markgräflichen Burg entwickelte. Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses, wenn auch umstritten, datiert auf das Jahr 1292 als Castrum Czwickaw. Der Stadtbrand von 1403 beschädigte das Schloss schwer, was zu seinem Wiederaufbau unter Markgraf Wilhelm I. von Meißen zwischen 1404 und 1407 führte.
Im Laufe seiner Geschichte hat das Osterstein-Schloss zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Im frühen 16. Jahrhundert beherbergte es vorübergehend die Zwickauer Münzstätte und diente Johann dem Beständigen während der Pest in Weimar als herzogliche Residenz. Martin Luther soll 1522 im Schloss gepredigt haben, was seine Bedeutung während der Reformation unterstreicht.
Ende des 16. Jahrhunderts nahm das Schloss den Namen Schloss Weißenstein an. Unter Kurfürst Christian I. wurde es zwischen 1587 und 1590 nach Plänen des Baumeisters Hans Irmisch in ein prächtiges Renaissanceschloss umgewandelt. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ das Schloss jedoch 1632 in Trümmern, sodass es für dreißig Jahre unbewohnbar war.
Im späten 18. Jahrhundert änderte sich die Rolle des Osterstein-Schlosses dramatisch. Zwischen 1770 und 1775 wurde es in ein Zuchthaus umgewandelt, später bekannt als Zuchthaus Zwickau. Das Schloss beherbergte zahlreiche prominente Gefangene, darunter Karl May, August Bebel, Rosa Luxemburg und Martin Hoop. Während der NS-Zeit diente es 1933 kurzzeitig als Konzentrationslager, bevor es bis 1945 wieder als Zuchthaus genutzt wurde. Auch in der DDR-Zeit fungierte das Schloss als Gefängnis für politische Dissidenten, bis es am 31. Dezember 1962 geschlossen wurde.
Nach der Schließung als Gefängnis verfielen Teile des Osterstein-Schlosses. Verschiedene Restaurierungs- und Umnutzungsversuche scheiterten im späten 20. Jahrhundert, was zu weiterem Verfall führte. Ein Wendepunkt kam jedoch im Jahr 2000, als der Förderverein Schloss Osterstein gegründet wurde, um das Schloss zu retten. Notmaßnahmen wie Dachreparaturen und strukturelle Verstärkungen bewahrten die verbleibende historische Substanz.
Mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land sowie einem großen Investor begannen die Restaurierungsarbeiten ernsthaft. Am 3. November 2006 wurde der Grundstein für die Restaurierung gelegt, und lokale Bauunternehmen nahmen das ehrgeizige Projekt in Angriff. Am 9. September 2007 wurde das Richtfest gefeiert, und am 7. November 2008 wurden die Schlüssel an die Betreibergesellschaft, die Senioren- und Seniorenpflegeheim gemeinnützige GmbH Zwickau, übergeben. Die ersten Bewohner zogen am 11. November 2008 in die neu umgebauten Wohnungen für betreutes Wohnen ein.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Osterstein-Schlosses ist der Große Saal oder Große Hofstube. Dank der Restaurierung des Schlosses ist dieser Saal heute einer der am besten erhaltenen Renaissancesäle in Sachsen. Ursprünglich als Nutzraum verwendet und durch verschiedene Umbauten beeinträchtigt, wurde er sorgfältig nach den Prinzipien der Denkmalpflege restauriert. Mit einer Fläche von etwa 175 Quadratmetern ist er der größte erhaltene Raum aus dem 16. Jahrhundert im Schloss. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass hier bis zu 20 Tische für gleichzeitiges Speisen aufgestellt wurden. Die architektonische Beschreibung des Saals hebt seine zweischiffige, dreijochige Gewölbestruktur hervor, wobei robuste toskanische Säulen aus Cainsdorfer Sandstein den Raum dominieren.
Heute steht das Osterstein-Schloss als Zeugnis für Zwickaus Widerstandskraft und Engagement zur Bewahrung seines Erbes. Das Schloss bietet nicht nur Wohnraum für Senioren, sondern beherbergt auch gastronomische und museale Bereiche, wie die Mauritius Schloss Schenke, die am 8. Oktober 2016 eröffnet wurde. Besucher können die reiche Geschichte des Schlosses erkunden, seine architektonische Pracht bewundern und seine Verwandlung von einer mittelalterlichen Festung zu einem Renaissanceschloss, einem Gefängnis und schließlich zu einem geschätzten historischen Wahrzeichen schätzen.
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