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Wetzlarer Dom

Wetzlarer Dom Wetzlar

Wetzlarer Dom

Der Wetzlarer Dom, auch bekannt als Wetzlarer Dom, ist ein beeindruckendes Zeugnis der architektonischen Fähigkeiten und der historischen Tiefe von Wetzlar, einer malerischen Stadt in Hessen, Deutschland. Dieses prächtige Bauwerk, das Unserer Lieben Frau gewidmet ist, ist kein Dom im traditionellen Sinne, da es nie der Sitz eines Bischofs war. Dennoch hat seine imposante Präsenz und seine bewegte Vergangenheit ihm seit dem späten 17. Jahrhundert den ehrwürdigen Titel Dom eingebracht.

Die Ursprünge und frühe Geschichte

Auf einer Anhöhe südlich der Lahn gelegen, ist der Standort des Wetzlarer Doms seit etwa dem 9. Jahrhundert ein zentraler Siedlungspunkt. Im Jahr 897 beauftragte Gebhard, Graf in der Wetterau und später Herzog von Lothringen, den Bau einer Salvator-Kirche, die von Bischof Rudolf von Würzburg geweiht wurde. Diese frühe Basilika, die an die Einhard-Basilika in Michelstadt erinnert, hatte eine dreischiffige Anordnung mit Seitenkapellen und Apsiden und war den frühchristlichen Märtyrern Marcellinus und Petrus gewidmet.

Im frühen 10. Jahrhundert wurde das Marienstift-Kollegiatstift gegründet, ein Prozess, der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte. Die Kirche erfuhr zahlreiche Erweiterungen, mit bedeutenden Renovierungen um das Jahr 1000 und während der Herrschaft von Friedrich I. Barbarossa. Bis zum späten 12. Jahrhundert wurde eine neue romanische Pfeilerbasilika errichtet, die den Grundriss ihres Vorgängers übernahm und eine markante Doppelturm-Westfront einführte.

Die gotische Umgestaltung

Die ehrgeizigste Bauphase begann im 13. Jahrhundert, als die romanische Basilika allmählich in ein gotisches Meisterwerk verwandelt wurde. Ab etwa 1230 wurde die alte Chorapsis durch einen höheren gotischen Chor ersetzt, flankiert von den Stephanus- und Muttergotteskapellen. Die südliche Fassade, einschließlich des Südportals und des Querschiffs, wurde bis 1250 fertiggestellt, gefolgt vom nördlichen Querschiff und den Seitenschiffen bis 1292.

Die Arbeiten am Langhaus setzten sich bis ins 14. Jahrhundert fort, obwohl die Pläne für vier Joche letztlich auf drei reduziert wurden. Der zentrale Turm, oder Vierungsturm, wurde 1334 fertiggestellt, im selben Jahr, in dem seine Glocke gegossen wurde. Der Bau der prächtigen Westfront mit ihren Zwillingstürmen begann um 1336. Der südliche Turm wurde bis 1490 fertiggestellt und mit einem markanten Turmhelm gekrönt, während der nördliche Turm unvollendet blieb, was dem Dom sein einzigartiges asymmetrisches Erscheinungsbild verleiht.

Eine gleichzeitige Kirche

Die Reformation erreichte Wetzlar im frühen 16. Jahrhundert und führte zu einer einzigartigen Vereinbarung: Der Dom wurde zu einer Simultankirche, die sowohl von katholischen als auch von protestantischen Gemeinden genutzt wurde. Diese Vereinbarung, die 1561 formalisiert wurde, war nicht ohne Konflikte, ermöglichte aber letztlich ein Zusammenleben, das bis heute andauert. Der Dom ist eine der ältesten Simultankirchen in Deutschland und ein Symbol für religiöse Toleranz und Einheit.

Architektonische Höhepunkte

Der Wetzlarer Dom ist eine Schatzkammer architektonischer und künstlerischer Wunder. Das Südportal mit seinen filigranen gotischen Schnitzereien ist ein Muss, ebenso wie die beeindruckende Westfront mit ihrer Mischung aus romanischen und gotischen Elementen. Im Inneren können Besucher den hohen Chor mit seinen wunderschönen Buntglasfenstern und die Überreste des mittelalterlichen Chorgestühls bewundern, das einst den Chorraum vom Kirchenschiff trennte.

Der Glockenturm des Doms, der über mehrere Jahrhunderte hinweg in Etappen fertiggestellt wurde, beherbergt eine Sammlung historischer Glocken, darunter die Glocke von 1334 im Vierungsturm. Die barocke Kupferkuppel des südlichen Turms, die nach einem Brand im Jahr 1561 hinzugefügt wurde, bietet einen markanten Kontrast zum gotischen Turmhelm darunter.

Ein lebendiges Denkmal

Heute bleibt der Wetzlarer Dom ein lebendiger Ort der Anbetung und ein geliebtes Wahrzeichen. Er beherbergt regelmäßige Gottesdienste für sowohl katholische als auch protestantische Gemeinden sowie Konzerte, kulturelle Veranstaltungen und Führungen. Die reiche Geschichte des Doms ist in jedem Stein spürbar, von den alten romanischen Säulen bis zu den hoch aufragenden gotischen Bögen.

Besucher des Wetzlarer Doms können in Jahrhunderte der Geschichte eintauchen, die Entwicklung der religiösen Architektur erkunden und die Geschichten der Menschen entdecken, die dieses bemerkenswerte Gebäude geprägt haben. Ob ihr Architekturenthusiasten, Geschichtsinteressierte oder einfach auf der Suche nach einem Moment der Besinnung in einer schönen Umgebung seid, der Wetzlarer Dom bietet ein fesselndes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Wetzlarer Dom nicht nur ein historisches Denkmal ist; er ist ein lebendiges Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und Kreativität des menschlichen Geistes. Seine Mauern hallen wider von den Gebeten und Hoffnungen vieler Generationen und machen ihn zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der Wetzlar und die Region Hessen besucht.

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