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Franziskanerkirche

Franziskanerkirche Wetzlar

Franziskanerkirche

Die Franziskanerkirche, lokal bekannt als Franziskanerkirche, ist ein beeindruckendes historisches Juwel im Herzen von Wetzlar, Hessen, Deutschland. Diese frühgotische Klosterkirche, die Teil des ehemaligen Franziskanerklosters ist, zeugt von der reichen religiösen und kulturellen Geschichte der Region. Heute steht sie als geschätztes Kulturdenkmal, das ihre historische, künstlerische und städtische Bedeutung widerspiegelt.

Eine Reise durch die Zeit

Die Anwesenheit der Franziskaner in Wetzlar reicht bis ins Jahr 1248 zurück, wobei das erste dokumentierte Kloster 1269 erwähnt wird. Bis 1278 hatten die Franziskaner ihr Kloster etabliert, das als "claustrum Minorum fratrum" bezeichnet wurde. Um 1300 errichteten sie die Kirche nördlich des Klosterkomplexes über dem Wetzbach, der unter dem Altar hindurchfloss. Dieses sumpfige Gelände wurde erst Ende des 13. Jahrhunderts für den Bau geeignet gemacht. Der Kreuzgang, die Zellen und die Nutzgebäude des Klosters befanden sich südlich der Kirche. Das Kloster war Teil der Kustodie Trier in der Kölner Provinz des Franziskanerordens.

Mit dem Aufkommen der Reformation im Jahr 1542 begann der Niedergang des Klosters, das nur noch neun Brüder beherbergte. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 führte zur Auflösung des Klosters, und der Standort wurde eine Lateinschule. Die Kirche wurde für lutherische Gottesdienste genutzt, und 1586 wurde der lange Chor 60 wallonischen Flüchtlingsfamilien aus den Spanischen Niederlanden zugewiesen, die reformierte Gottesdienste auf Französisch abhielten. Das Hauptschiff beherbergte lutherische Gottesdienste ohne bauliche Trennung.

Während des Dreißigjährigen Krieges erlangten die Franziskaner 1626 kurzzeitig die Kontrolle über die Kirche zurück, verließen Wetzlar jedoch bis 1649. Die lutherischen Gottesdienste wurden 1650 wieder aufgenommen, und 1656 erhielt die reformierte Gemeinde ihre Privilegien zurück und kehrte in den Chor zurück. Bis 1675 nutzten die Franziskaner die West- und Südflügel des Klosters und das Hauptschiff für katholische Gottesdienste, was die reformierte Gemeinde dazu veranlasste, den Chor mit einer Fachwerkwand vom Schiff zu trennen. Der Chor blieb reformiert und wurde als Untere Stadtkirche bekannt, während das Hauptschiff katholisch wurde.

Architektonische Entwicklung

Die Franziskanerkirche, aus weiß verputztem Bruchstein erbaut, ist eine frühgotische Hallenkirche. Ursprünglich war das fünfjochige Schiff wahrscheinlich asymmetrisch zweischiffig, mit einem dreijochigen Chor und einer polygonalen Apsis. Das westliche Chorjoch wurde mit einem Querhaus nach Norden erweitert. Bis 1737 war die Kirche zu einer dreischiffigen Struktur geworden, wobei die barocken Seitenschiffe noch intakt sind. Nach dem Abriss des Kreuzgangs 1720 oder 1737 wurde ein südliches Seitenschiff hinzugefügt. Getreu der Tradition der Bettelorden hatte die Kirche keinen Turm, sondern nur einen Dachreiter auf dem Schiff.

Verschiedene Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte haben das Erscheinungsbild der Kirche verändert, insbesondere der Westteil, der heute als Musikschule dient. Die Nord- und Westumfassungsmauern mit gestuften Strebepfeilern sind erhalten geblieben, ebenso das grün gestrichene Ädikulaportal von 1723, das das Franziskanersymbol mit zwei gekreuzten Armen mit Stigmata zeigt, eingerahmt von einer geknoteten Schnur und umgeben von Laubwerk. Das Innere wird durch Doppelfenster in drei Zonen beleuchtet, mit einfachen rechteckigen Fenstern auf der Westseite. Ein rechteckiger Treppenturm mit abgeschrägten Ecken und einem barocken Walmdach wurde 1876/1877 hinzugefügt, wobei ein weiteres Stockwerk eingebaut und die Gewölbe des Mittelschiffs entfernt wurden.

Eine reiche Nutzungsgeschichte

Die Nutzung der Kirche hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Nach ihrer Entweihung im Jahr 1820 wurde das Schiff zu einem Proviant- und Salzlager, später zu einem Archiv für die Akten des Reichskammergerichts und dann zu einer Kaserne für das 8. Rheinische Jägerbataillon. Zwischen 1877 und 1925 beherbergte es eine evangelische Grundschule, gefolgt von umfangreichen Renovierungen im Jahr 1898. Die Kirche überstand den Zweiten Weltkrieg mit minimalen Schäden und diente nach dem Krieg als Gefängnis für amerikanische Truppen, bevor sie bis 1967 zu einer Berufsschule und später zu einer Musikschule umfunktioniert wurde.

Die Untere Stadtkirche und moderne Renovierungen

Der östliche Chor, bekannt als Untere Stadtkirche, wurde von 1979 bis 1983 umfassend renoviert, wobei Elemente aus dem 18. Jahrhundert wie die Chorwand, die Kanzel und die Galerie im zweiten Stock entfernt wurden. Weitere Innenrenovierungen der Musikschule und Deckenerneuerungen fanden 1989 statt. Um die laufenden Restaurierungsarbeiten zu finanzieren, begann 2013 die Kampagne zur Erhaltung der Unteren Stadtkirche, die 2014 zur Gründung des Freundeskreises Untere Stadtkirche führte. Im Jahr 2019 wurde das Dachtragwerk umfassend restauriert.

Heute ist die Untere Stadtkirche Teil der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar im Evangelischen Kirchenkreis Lahn und Dill der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sie beherbergt wöchentliche Andachten und kulturelle Veranstaltungen und setzt damit ihr Erbe als lebendiger Gemeinschaftstreffpunkt fort.

Architektonische und künstlerische Höhepunkte

Die Architektur der Kirche zeichnet sich durch ein polygonales Chor mit Kreuzrippengewölben aus, die von Konsolen getragen werden, wobei ein Schlussstein einen Löwen und ein Lamm zeigt, die Christus symbolisieren. Der nördliche Querhauseingang verfügt über ein barockes Muschelportal mit gebrochenem Giebel und Blattornamenten. Der Chor wird durch zweibahnige Maßwerkfenster mit Dreipässen in den Bogenzwickeln erhellt. Der Dachreiter von 1723 beherbergt eine Glocke, die 1768 von Johann Peter Bach gegossen wurde, gekrönt von einem vergoldeten Wetterhahn aus dem Jahr 1952.

Das Innere, das in den frühen 1980er Jahren renoviert wurde, ist minimalistisch gestaltet, mit acht Grabsteinen aus Lahnmarmor aus dem 18. Jahrhundert, die reformierte Persönlichkeiten des Reichskammergerichts ehren. Die klassizistische Empore von 1820, jetzt einstöckig, wird von runden Säulen mit quadratischen Basen und Kapitellen getragen, die weiß gestrichen und mit vergoldeten Profilen versehen sind. Die Westempore beherbergt die Orgel, und der rote Sandsteinboden ist im liturgischen Bereich um drei Stufen erhöht.

Die Franziskanerkirche, mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Schönheit, bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit Wetzlars. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder kulturelle Entdecker seid, dieses bemerkenswerte Bauwerk verspricht ein fesselndes Erlebnis.

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