Im Herzen der malerischen Stadt Wertheim in Baden-Württemberg, Deutschland, liegt das Glasmuseum Wertheim, ein faszinierendes Ziel für alle, die sich für die Kunst und Wissenschaft der Glasherstellung begeistern. Dieses einzigartige Museum, das 1976 gegründet wurde, bietet eine eindrucksvolle Reise durch die Geschichte und Anwendungen von Glas, von der Antike bis zu modernen High-Tech-Produkten. Mit einer Ausstellungsfläche von 650 Quadratmetern und rund 16.000 Besuchern jährlich ist das Museum ein lebendiger Ort kultureller und bildender Aktivitäten.
Das Glasmuseum Wertheim befindet sich in zwei historischen Fachwerkhäusern, dem Kallenbach'schen Haus (oder Großes Haus) von 1577 und einem benachbarten Haus von 1588, das als Kleines Haus bekannt ist. Diese Gebäude, die durch einen charmanten Innenhof getrennt sind, bieten eine passende historische Kulisse für die umfangreiche Sammlung des Museums. Der Gründer des Museums, Hans Löber, war ein Glasphysiker aus Thüringen, der 1950 nach Wertheim zog und eine Labor-Glashütte gründete. Seine Leidenschaft für Glas führte ihn dazu, historische Glasstücke aus verschiedenen Epochen zu sammeln, die schließlich den Kern der Museumssammlung bildeten.
Seit seiner Gründung hat das Glasmuseum Wertheim mehrere Erweiterungen und Renovierungen durchlaufen, um die Ausstellungen und das Besuchererlebnis ständig zu verbessern. Eine bemerkenswerte Ausstellung im Jahr 1994 zeigte die Werke von Wilhelm Wagenfeld und präsentierte die Entwicklung seiner Designs von den ersten Skizzen bis zu den fertigen Produkten. Diese Ausstellung hob Wagenfelds Engagement hervor, funktionale und gleichzeitig ästhetisch ansprechende Glaswaren zu schaffen.
Besucher des Glasmuseums Wertheim werden von einem beeindruckenden Glasperlbaum begrüßt, der über einen Meter hoch ist und im Stil einer ostdeutschen Weihnachtspyramide gefertigt wurde. Im Erdgeschoss des Museums befindet sich ein Laden, der Repliken historischer Glasstücke, zeitgenössische Glaskunst und Weihnachtsornamente aus der eigenen Werkstatt des Museums anbietet. Hier können Besucher einem Glasbläser bei der Arbeit zusehen, wie er Glasstäbe und -röhren vor einer 1600 Grad Celsius heißen Flamme formt. In der Adventszeit demonstrieren Museumsmitarbeiter die Kunst des Versilberns von Glasweihnachtsschmuck und verleihen dem Erlebnis eine festliche Note.
Die oberen Stockwerke des Museums bieten einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Glases, die sich über 3.000 Jahre erstreckt. Die Ausstellungen umfassen antikes Glas aus Ägypten, dem Römischen Reich und dem Orient sowie mittelalterliches europäisches Glas und seine künstlerischen und technischen Entwicklungen in der modernen Zeit. Die Ausstellungsstücke sind alphabetisch geordnet, sodass Besucher die Sammlung nach ihren Interessen erkunden können. Zu den Höhepunkten gehören regionales Waldglas aus dem Spessart, schlesisches und böhmisches Schliffglas aus dem 18. Jahrhundert, venezianisches Flügelglas und moderne High-Tech-Glasprodukte aus der spezialisierten Glasindustrie Wertheims.
Eines der spannendsten Merkmale des Museums ist der Spielstationen-Parcours, ein interaktiver Spielstationen-Rundgang mit 35 glasbezogenen Aktivitäten. Diese Mitmachausstellung, inspiriert vom Deutschen Verband der Kinder- und Jugendmuseen, lädt Besucher jeden Alters ein, die vielen Facetten von Glas spielerisch zu erkunden. Seit 2016 zeigt das Museum auch die Alois-Wienand-Sammlung, die 75 Reproduktionen historischer Glasstücke umfasst. Diese Reproduktionen wurden mit Techniken aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit erstellt und von Alois Wienand, einem ehemaligen Glasmacher aus den Wertheimer Glashütten, akribisch recherchiert und nachgebildet.
Das Kleine Haus bietet tiefere Einblicke in die Kulturgeschichte des Glases. Eine der herausragenden Ausstellungen ist die historische Weihnachtsschmuck-Sammlung, die die Entwicklung dieser festlichen Dekorationen von 1840 bis heute nachzeichnet. Die Sammlung wird durch den Wertheimer Glasbaum ergänzt, einen drei Meter hohen Glasbaum, der von dem Künstlerpaar Bormann-Arndt geschaffen wurde.
Eine weitere faszinierende Ausstellung ist das Glasperlenkabinett, das die Sammlung der Archäologin Thea Elisabeth Haevernick beherbergt. Diese Sammlung umfasst über 3.000 Glasperlen vom 1. Jahrtausend v. Chr. bis zum Mittelalter sowie moderne Glasperlen. Das Wissenschaftsglaskabinett, das 2001 eingerichtet wurde, zeigt die Rolle von Glas in wissenschaftlichen Fortschritten und präsentiert die Arbeiten bedeutender Wissenschaftler wie Galileo, Newton und Edison.
Im Jahr 2015 fügte das Museum das Briefbeschwererkabinett hinzu, das 800 Briefbeschwerer aus der Sammlung von Peter von Brackel zeigt. Diese kunstvollen Glasobjekte veranschaulichen die Geschichte der Briefbeschwerer von 1840 bis heute. Das Museum bietet auch einen Energie-Parcours an, eine mobile Ausstellung mit 28 experimentellen und spielerischen Stationen, die Kinder und Jugendliche über Energie aufklären und nachhaltiges Denken und Verhalten fördern soll.
Das Glasmuseum Wertheim veranstaltet regelmäßig Sonderausstellungen, die eine breite Palette von Glastechniken und -themen präsentieren. Frühere Ausstellungen zeigten unter anderem Werke von Vera Liskowa mit mundgeblasenem Glas aus der Tschechoslowakei und moderne Glaskunst aus den USA. Andere Ausstellungen konzentrierten sich auf Themen wie Flaschenschiffe, Parfümflakons und Briefmarken mit Glasmotiven.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Glasmuseum Wertheim nicht nur ein Museum ist, sondern eine Feier der Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Glases. Seine vielfältigen Ausstellungen, interaktiven Displays und Sonderausstellungen bieten für jeden etwas und machen es zu einem Muss für alle, die sich für die faszinierende Welt des Glases interessieren. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur neugierig seid, das Glasmuseum Wertheim verspricht ein bereicherndes und unterhaltsames Erlebnis.
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