Das Alte Rathaus, lokal bekannt als Altes Rathaus, ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht von Völklingen im Saarland, Deutschland. Dieses historische Gebäude, mit seinem markanten Turm und den kunstvollen Details, spielt seit seiner Fertigstellung im Jahr 1875 eine zentrale Rolle in der Geschichte der Stadt. Heute beherbergt es die Stadtbibliothek und die Volkshochschule und setzt somit seine Tradition des Gemeinwohls fort.
Die Geschichte des Alten Rathauses begann 1873, als der Stadtrat unter der Leitung von Bürgermeister Kühlwein beschloss, ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten, da das bestehende Bürgermeisteramt zu klein geworden war. Erste Pläne wurden erstellt und ein Darlehen von zwölf bis dreizehntausend Talern gesichert. Der Bau begann am 22. Juni 1875 unter der architektonischen Leitung von Richard Schmidt aus Luisenthal und Johann Melchior Schneider aus Völklingen. Das Gebäude wurde in etwas mehr als einem Jahr fertiggestellt, und am 4. November 1876 zog der Bürgermeister in die neuen Räumlichkeiten ein.
Das ursprüngliche Gebäude war bescheiden, aber funktional, mit einer Länge von 19 Metern, einer Tiefe von 13 Metern und einer Höhe von 12,8 Metern. Im Inneren gab es Eichenparkett in wichtigen Bereichen, Mosaikfliesen im Flur und ein Schieferdach. Mit dem Wachstum der Stadt wuchs jedoch auch der Bedarf an mehr Platz. Bereits 1880 musste der Bürgermeister seine Wohnung im Rathaus räumen, und 1893 fanden die Ratssitzungen in einem nahegelegenen Gasthaus statt, da es keinen geeigneten Sitzungssaal gab.
Im Jahr 1904 schrieb der Stadtrat einen Wettbewerb für die Erweiterung und Renovierung des Rathauses aus. Ziel war es, das bestehende Gebäude zu erhalten und bis zu zwei zusätzliche Stockwerke sowie einen neuen Flügel in Richtung Bismarckstraße hinzuzufügen. Auch ein Turm sollte in das Design integriert werden. Die siegreichen Pläne, eine Kombination mehrerer Einreichungen, wurden 1905 angenommen und kurz darauf begann der Bau. Das Projekt, das etwa 120.000 Mark kostete, umfasste auch Unterkünfte für Obdachlose und temporäre Haftzellen.
Die Erweiterung wurde 1907 abgeschlossen, und der neue Turm wurde zu einem markanten Merkmal des Gebäudes. Der Turm beherbergt zwei Glocken, die auf die Töne E und G gestimmt sind. Der Große Saal, geschmückt mit einem Gemälde von Carl Röchling, das den Angriff deutscher Truppen am Spicherer Berg zeigt, wurde 1909 hinzugefügt. Obwohl das Gemälde nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend entfernt wurde, wurde es 1956 restauriert und wieder aufgehängt.
Ende der 1950er Jahre hatte das Alte Rathaus erhebliche strukturelle Probleme. Das Schieferdach des Turms war in schlechtem Zustand und das Gebäude war stark durch Industrieschmutz von den nahegelegenen Völklinger Hüttenwerken verschmutzt. Pläne für ein neues Rathaus begannen 1964, und 1970 zogen die städtischen Büros in ein neues Hochhaus um. Das Alte Rathaus sollte abgerissen werden, aber öffentlicher Protest und Erhaltungsbemühungen führten 1972 zu seiner Einstufung als denkmalgeschütztes Gebäude.
Die Restaurierungsarbeiten begannen 1974, wobei der Schwerpunkt auf dem Dach und der Rekonstruktion der Turmspitze lag. Die kupferbedeckte Zwiebeldachkuppel des Turms, ein markantes Merkmal, wurde 1975 sorgfältig restauriert. Moderne Annehmlichkeiten, darunter eine neue Treppe und sanitäre Einrichtungen, wurden 1976 hinzugefügt, um die weitere Nutzung des Gebäudes für öffentliche Zwecke zu gewährleisten.
Das Alte Rathaus befindet sich an der Kreuzung von Rathausstraße und Bismarckstraße und bildet einen Komplex mit zwei Flügeln, die durch den zentralen Turm verbunden sind. Die Fassade des Gebäudes ist reich verziert mit kunstvollen Giebeln und einem von Säulen mit Volutenkapitellen getragenen Balkon. Der linke Flügel, ein zweigeschossiger Bau aus dem Jahr 1876, wurde in das neue Design integriert und verfügt über ein asymmetrisches zweites Stockwerk und ein großes bleiverglastes Fenster im Ratssaal.
Der Turm, mit seiner kupferverkleideten Zwiebeldachkuppel, ist das architektonische Highlight des Komplexes. Er verfügt über ein dreistöckiges Erkerfenster mit Kupferdach und eine barocke Kartusche. Das Erkerfenster im zweiten Stock beherbergt das bleiverglaste Fenster des Trausaals, geschmückt mit Putten, die Blumengirlanden halten, und einer Nietzsche-Inschrift, die die Tugenden der Ehe preist.
Heute steht das Alte Rathaus als Symbol für die reiche Geschichte und das architektonische Erbe von Völklingen. Es dient weiterhin der Gemeinschaft als Stadtbibliothek und Volkshochschule und bietet Raum für Bildung und kulturelle Aktivitäten. Die bewegte Vergangenheit des Gebäudes und seine architektonische Schönheit machen es zu einem Muss für jeden, der die charmante Stadt Völklingen erkundet.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Alte Rathaus nicht nur ein Gebäude ist, sondern ein lebendiges Denkmal für die Widerstandsfähigkeit und den Geist von Völklingen. Seine Mauern erzählen die Geschichte einer Stadt, die gewachsen und sich entwickelt hat, aber dennoch tief mit ihren Wurzeln verbunden bleibt. Ein Besuch im Alten Rathaus ist eine Reise durch die Zeit, die einen Einblick in die Vergangenheit bietet und gleichzeitig die lebendige Gemeinschaft feiert, der es weiterhin dient.
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