Das Gustavianum, das älteste erhaltene Gebäude der Universität Uppsala, steht als Symbol für Jahrhunderte der Bildungs- und Architekturgeschichte. Gegenüber der imposanten Uppsala-Kathedrale gelegen, befindet sich dieses Wahrzeichen am Schnittpunkt von Biskopsgatan und Domkyrkoplan im historischen Viertel Fjärdingen. Heutzutage beherbergt das Gustavianum das Museum der Universität Uppsala und bietet Besuchern einen Einblick in das reiche akademische Erbe einer der renommiertesten Institutionen Schwedens.
Die Ursprünge des Gustavianums reichen bis ins Jahr 1622 zurück, als der Bau unter der Leitung des Architekten Caspar van Panten begann. Das Gebäude wurde in Auftrag gegeben, um den wachsenden Bedürfnissen der Universität gerecht zu werden, die ihren vorherigen Standort, die Academia Carolina, übertroffen hatte. Benannt nach König Gustav Adolf, der eine entscheidende Rolle bei seiner Gründung spielte, wurde das Gustavianum so konzipiert, dass es Hörsäle, eine Druckerei, Studentenrestaurants und Wohnräume umfasste. Im Laufe der Zeit wurde auch eine Bibliothek hinzugefügt, was die Rolle des Gebäudes als Bildungszentrum weiter verstärkte.
Interessanterweise enthält das Gustavianum mittelalterliches Mauerwerk aus dem Erzbischofspalast, der zuvor an dieser Stelle stand. Diese Mischung aus alten und neuen Strukturen verleiht dem Gebäude eine einzigartige historische Tiefe. Während des großen Brandes von Uppsala im Jahr 1702 soll Olof Rudbeck der Ältere, eine bedeutende Persönlichkeit der schwedischen Wissenschaft und Medizin, von Dach des Gustavianums aus die Bemühungen zur Rettung der Stadt geleitet haben.
Nach dem Abriss der Academia Carolina im Jahr 1778 wurde das Gustavianum zum Hauptgebäude der Universität Uppsala, bis das neue Universitätsgebäude 1887 fertiggestellt wurde. Die Bibliothek wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in die Carolina Rediviva verlegt. 1935 wurde das Gustavianum als historisches Denkmal deklariert, um sein Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
In den 1990er Jahren wurde das Gustavianum noch von den Abteilungen für Archäologie, Klassische Studien und Ägyptologie genutzt. 1997 wurde es in ein Universitätsmuseum umgewandelt und offiziell von König Carl XVI. Gustaf eingeweiht. Nach einer Schließungsphase für Reparaturen wurde das Museum am 24. Juni 2024 mit erneuter Energie und erweiterten Ausstellungen wiedereröffnet.
Eines der markantesten Merkmale des Gustavianums ist das Anatomische Theater, auch bekannt als Theatrum Anatomicum. Zwischen 1662 und 1663 von Olof Rudbeck dem Älteren erbaut, wurde diese kuppelförmige Struktur auf dem Gebäude speziell für anatomische Sektionen entworfen. Das innovative Design des Theaters, inspiriert von klassischen griechischen Amphitheatern, ermöglichte maximale Sichtbarkeit und Licht, was für die detaillierte Arbeit der Sektionen entscheidend war.
Das Theater bot Platz für 200 stehende Zuschauer, die sich versammelten, um Sektionen und medizinische Demonstrationen zu beobachten. Dieses einzigartige Veranstaltungsort war nicht das erste seiner Art in Europa, aber es wurde viele Jahre lang als eines der besten angesehen. Heute bleibt das Anatomische Theater ein bedeutender historischer Ort, der gelegentlich Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen beherbergt.
Das Gustavianum-Museum bietet sechs Dauerausstellungen, die eine vielfältige Sammlung von Artefakten und Sammlungen zeigen, die die Universität seit ihrer Gründung im Jahr 1477 zusammengetragen hat. Unter diesen ist das Anatomische Theater selbst ein bemerkenswertes Relikt der Medizingeschichte.
Die Kunstsammlung ist ein weiteres Highlight und umfasst das Augsburger Kunstkabinett, ein Kuriositätenkabinett aus dem 17. Jahrhundert mit etwa 1.000 verschiedenen Objekten. Diese Sammlung bietet einen faszinierenden Einblick in die eklektischen Geschmäcker und Interessen der frühen Neuzeit.
Die Ausstellung Mittelmeer und Niltal, die hauptsächlich aus Artefakten des Victoria-Museums für ägyptische Altertümer besteht, entführt Besucher in antike Zivilisationen mit ihrer beeindruckenden Sammlung von Relikten und Artefakten.
Münzsammler werden vom Münzkabinett begeistert sein, das eine große Auswahl an Münzen und Medaillen aus der Sammlung der Universität Uppsala beherbergt und Einblicke in die Wirtschaftsgeschichte verschiedener Epochen bietet.
Die Ausstellung Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte umfasst die Privilegien der Universität Uppsala, Vorlesungsnotizen aus dem ersten Semester der Universität im Jahr 1477 und verschiedene Gegenstände von den Reisen der Schüler von Linnaeus. Diese Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die akademischen und wissenschaftlichen Errungenschaften der Universität im Laufe der Jahrhunderte.
Schließlich zeigt die Ausstellung Der Beginn des Wikingerzeitalters Artefakte aus dem Bootsgräberfeld in Valsgärde, etwa 7 km nördlich von Uppsala. Diese Gegenstände, die aus dem 5. bis 11. Jahrhundert stammen, beleuchten das reiche kulturelle und historische Erbe der Wikingerzeit.
Das Gustavianum ist mehr als nur ein Museum; es ist ein Fenster in die Vergangenheit und bietet Besuchern die Möglichkeit, das reiche Geflecht der Geschichte der Universität Uppsala zu erkunden. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Liebhaber von Architektur oder einfach nur neugierig auf das akademische Erbe einer der ältesten Universitäten Schwedens seid, das Gustavianum verspricht ein fesselndes und erhellendes Erlebnis.
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