Im malerischen Städtchen Ternat in Belgien gelegen, erhebt sich das Schloss De Mot, lokal bekannt als Kasteel De Mot, als Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Eleganz der Region. Ursprünglich im Jahr 1719 erbaut, war dieses faszinierende Wasserschloss einst von einem schützenden Graben umgeben und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlebt. Heute dient es als Rathaus der Stadt und verbindet historischen Charme mit moderner Funktionalität.
Die Ursprünge des Schlosses De Mot gehen auf eine mittelalterliche Motte-und-Bailey-Struktur zurück, eine in der Region übliche Befestigungsart. Archivaufzeichnungen des flämischen Brabanter Erbes zeigen, dass sich an diesem Ort ursprünglich eine befestigte Motte befand, umgeben von einem breiten Graben, der auf historischen Karten wie der Ferraris-Karte der Österreichischen Niederlande aus dem späten 18. Jahrhundert sichtbar ist. Dieser Graben wurde zwischen 1860 und 1870 zugeschüttet, was eine bedeutende Veränderung in der Landschaft des Schlosses darstellte.
Im Jahr 1719 errichtete der visionäre Bauherr Sebastianus De Heze das heutige Schloss im Renaissance-Stil auf dem Gelände und bewahrte dabei die ursprüngliche Motte-Struktur. Die Fassade des Schlosses trägt stolz das Baujahr '1719', das in das Mauerwerk eingraviert ist und eine neue Ära architektonischer Pracht symbolisiert.
Das Schloss De Mot ist ein typisches Beispiel für die flämische Renaissance-Architektur, gekennzeichnet durch traditionelles Ziegelmauerwerk und einen Sandsteinsockel. Das Gebäude besteht aus einem Doppelhaus mit fünf Achsen und zwei Stockwerken, gekrönt von einem steilen, mit Schiefer gedeckten Walmdach, das mit hölzernen Dachgauben verziert ist. Der zentrale Teil erhebt sich zu einem quadratischen Turm mit glockenförmigen Öffnungen, die dem Bauwerk einen Hauch von Erhabenheit verleihen.
Die Eingangstür wird von einem würdevollen Blausteinrahmen umgeben, über dem ein Bild der heiligen Gertrud, einer verehrten frühmittelalterlichen Heiligen und Äbtissin, unter einem Tropfstein Schutz findet. An das Hauptgebäude schließen sich kleinere Anbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert an, die harmonisch mit der Ziegel- und Sandsteinästhetik des Schlosses im Einklang stehen.
Das Schloss hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Besitzer gesehen, wobei die frühesten bekannten Eigentümer Jan Van Cutsem und Maria van de Voorde im späten 17. Jahrhundert waren. Im Jahr 1845 wurde das Anwesen an die Gemeinde Ternat verkauft und anschließend in das Verwaltungszentrum der Stadt umgewandelt. Dieser Übergang markierte den Beginn seiner neuen Rolle als öffentliches Gebäude, während es seinen historischen Charakter bewahrte.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine deutsche Kanone, bekannt als Mörser 10, auf dem Gelände vor dem alten Rathaus zurückgelassen und ausgestellt. Dieses Artilleriestück, ein Vorläufer der berüchtigten „Dicke Bertha“, wurde 1934 auf militärischen Befehl entfernt, bleibt jedoch ein eindrucksvolles Zeugnis der Kriegsgeschichte der Gegend.
In einer Gemeindesitzung am 17. Mai 1894 wurde beschlossen, einen steinernen Brunnen vor dem Rathaus zu errichten, da die Qualität der vorhandenen Wasserquelle unzureichend war. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine dekorative Blausteinpumpe hinzugefügt, die die historische Atmosphäre des Ortes verstärkte. Nach einer Reihe von Restaurierungen wurde die Pumpe 2016 fast an ihrem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt, komplett mit einer Informationstafel, die die Bedeutung des Ortes erläutert.
Im Jahr 1850 wurde das Schloss als Rathaus umgenutzt, wobei seine ursprüngliche Struktur bis ins späte 19. Jahrhundert erhalten blieb. Der Graben wurde zugeschüttet, um Platz für zusätzliche Schulgebäude im hinteren Garten zu schaffen. 1977 wurde das Schloss De Mot offiziell zum Verwaltungsgebäude für das größere Ternat. Die umgebenden Mauern und Tore mit ihren Bögen aus dem 18. Jahrhundert bieten Zugang zum Pausenhof der Gemeindeschule und integrieren das Schloss weiter in das Leben der Stadt.
Anerkannt für seinen historischen und künstlerischen Wert, wurde das Schloss De Mot am 5. März 1958 als geschütztes Denkmal klassifiziert. Es ist auch als architektonisches Erbe in Belgien registriert, was seine Erhaltung für zukünftige Generationen sicherstellt.
Das Schloss De Mot ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein lebendiges Symbol für die Geschichte, Widerstandskraft und Gemeinschaftsgeist von Ternat. Ob ihr euch für Architektur interessiert, Geschichtsbegeisterte seid oder einfach nur neugierige Reisende – ein Besuch dieses bezaubernden Schlosses bietet einen Einblick in die Vergangenheit und feiert gleichzeitig sein fortdauerndes Erbe in der Gegenwart.
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