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Basilika St. Jakob (Straubing)

Basilika St. Jakob (Straubing) Straubing

Basilika St. Jakob (Straubing)

Im Herzen von Straubing, einer malerischen Stadt in Bayern, Deutschland, erhebt sich das beeindruckende Kollegiatstift SS. Jakobus und Tiburtius, auch bekannt als Basilika St. Jakob. Diese gotische Hallenkirche mit ihrem imposanten Turm und der kunstvollen Architektur ist nicht nur die größte Hauptkirche Straubings, sondern auch ein Symbol für das reiche historische und kulturelle Erbe der Stadt.

Die historische Bedeutung

Die Ursprünge des Kollegiatstifts SS. Jakobus und Tiburtius reichen bis etwa 1400 zurück, als es unter der Leitung des Baumeisters Hans von Burghausen errichtet wurde. Die Kirche wurde 1512 fertiggestellt und verfügt über ein dreischiffiges Langhaus, das von 20 Seitenkapellen umgeben ist. Im Jahr 1581, während der Gegenreformation, wurde das Kanonikerstift Pfaffenmünster nach St. Jakob verlegt, wodurch St. Tiburtius als Mitpatron der Kirche hinzugefügt wurde.

Eines der auffälligsten Merkmale der Kirche ist ihr hoher Turm, der Ende des 16. Jahrhunderts fertiggestellt wurde. Der Turm, gekrönt von einer schlanken, spitzen Zwiebelhaube, erreicht eine beeindruckende Höhe von 89,50 Metern und ist damit der höchste Kirchturm in der Gäubodenregion und ein markantes Wahrzeichen Straubings. In Anerkennung seiner Bedeutung erhob Papst Johannes Paul II. die Kirche am 23. Juli 1989 mit dem Apostolischen Schreiben Sancti profecto zur Basilika minor.

Das prächtige Innere

Beim Betreten des Kollegiatstifts SS. Jakobus und Tiburtius werden Besucher von einer Schatzkammer religiöser Kunst und kunstvoller Handwerkskunst empfangen. Der Hochaltar, der bis ins Jahr 1486 zurückreicht, stammt ursprünglich aus dem Kloster St. Veit in Nürnberg. Der Altar zeigt eine Schreingruppe mit Figuren von Maria mit Kind, den Kirchenpatronen St. Jakobus und St. Tiburtius sowie Maria Magdalena und St. Leonhard. Der heutige neugotische Altar integriert diesen historischen Schrein und verfügt über zwei Flügelpaare mit acht Gemälden. Bei vollständiger Öffnung zeigt der Altar die Auferstehung des Herrn und die Krönung Mariens. Die sechs Gemälde auf der Wochentagsseite werden der Werkstatt von Michael Wolgemut zugeschrieben, dem Lehrmeister von Albrecht Dürer.

Die Kanzel, ein Meisterwerk des Rokoko, ist ein weiteres Highlight des Kircheninneren. Sie wurde 1752 vom Hofbildhauer Wenzel Myrowsky geschaffen und ist reich mit dekorativen Elementen verziert. Die Figuren von St. Jakobus, sieben Engeln mit ihren Attributen und verschiedene Reliefs, die biblische Szenen und Heilige darstellen, machen diese Kanzel zu einem wahren Kunstwerk.

Das Sakramentshaus und der Kreuzaltar

Nordöstlich des Hochaltars erhebt sich das Sakramentshaus elegant vom Boden bis zur Höhe des Gewölbes. Diese Struktur, die aus dem späten 15. Jahrhundert stammt, wird jährlich von Gründonnerstag bis Ostersonntag für eine feierliche Prozession und Anbetung des Allerheiligsten genutzt.

Der Kreuzaltar, der sich zwischen dem vierten Säulenpaar von Osten befindet, dient seit dem späten 15. Jahrhundert als Feieraltar. Ursprünglich zeigte er eine Kreuzigungsgruppe, die 1783 vom Straubinger Bildhauer Franz Xaver Keller geschaffen wurde.

Die Buntglasfenster

Die Buntglasfenster des Kollegiatstifts SS. Jakobus und Tiburtius sind von immensem historischem Wert. Neben dem Regensburger Dom und der Basilika St. Martin in Amberg besitzt St. Jakob eine der umfassendsten Sammlungen mittelalterlicher und neugotischer Fenster. Besonders bemerkenswert ist das Fenster über der Josephskapelle, das die Übergabe der Gesetzestafeln an Moses darstellt. Dieses lebendige und farbenfrohe Fenster, das um 1490 datiert wird, wird der Werkstatt von Veit Hirschvogel zugeschrieben, mit Entwürfen von Albrecht Dürer.

Die Orgeltradition

Die Kirche hat eine lange Tradition der Orgelmusik, wobei die früheste bekannte Orgel vor 1433 datiert wird. Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrere neue Orgeln installiert, wobei das aktuelle Orgelwerk 2020 von der Firma Eule gebaut wurde. Diese hochmoderne Orgel mit ihren 92 Registern und 6.613 Pfeifen ist die drittgrößte im Bistum Regensburg. Der prächtige Klang der Orgel füllt die Basilika und bereichert das spirituelle Erlebnis für Besucher und Gläubige gleichermaßen.

Die Glocken

Das Kollegiatstift SS. Jakobus und Tiburtius beherbergt das größte Geläut im Bistum Regensburg mit insgesamt 10 Glocken. Sieben dieser Glocken wurden 1948 von Friedrich Wilhelm Schilling gegossen, und drei zusätzliche Glocken kamen 2001 hinzu. Die Glocken, die in einem neu erbauten Eichen-Glockenturm untergebracht sind, erzeugen einen reichen und harmonischen Klang, der durch ganz Straubing hallt.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Kollegiatstift SS. Jakobus und Tiburtius nicht nur eine Kirche ist; es ist ein Zeugnis der reichen Geschichte, des künstlerischen Erbes und des spirituellen Lebens von Straubing. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch dieser Basilika verspricht eine bereichernde und erleuchtende Erfahrung.

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