Im malerischen Hafen von Stralsund liegt die Gorch Fock I, ein stolzes Zeugnis maritimer Geschichte und Ingenieurskunst. Dieses prächtige Segelschiff mit seinen drei hohen Masten und der komplizierten Takelage ist mehr als nur ein Schiff; es ist ein schwimmendes Museum, das die Geschichten einer vergangenen Ära von Seefahrtsabenteuern und maritimer Tradition erzählt.
Die Gorch Fock I wurde von der deutschen Reichsmarine in Auftrag gegeben und von der renommierten Werft Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Am 3. Mai 1933 wurde dieses Barkschiff, benannt nach dem berühmten deutschen Schriftsteller Johann Kinau, der unter dem Pseudonym Gorch Fock schrieb, vom Stapel gelassen. Das Schiff war als Ausbildungsschiff für Marinekadetten konzipiert, um sicherzustellen, dass neue Generationen von Seeleuten die Kunst des Segelns beherrschten.
Mit einer Länge von 82 Metern und einer Breite von 12 Metern war die Gorch Fock I eine beeindruckende Erscheinung auf den Meeren. Ihre schlanken Linien und kraftvollen Segel machten sie zu einem idealen Ausbildungsschiff, das in der Lage war, die Weltmeere zu befahren und der Besatzung wertvolle Erfahrungen zu vermitteln. Das Schiff hatte eine Besatzung von neun Offizieren, 56 Unteroffizieren und bis zu 198 Kadetten, was es zu einem geschäftigen Zentrum des Lernens und der Aktivität machte.
In ihren frühen Jahren unternahm die Gorch Fock I zahlreiche Ausbildungsreisen, besuchte Häfen auf der ganzen Welt und demonstrierte die Leistungsfähigkeit der deutschen Marineingenieurskunst. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs änderte sich jedoch ihre Rolle. Sie wurde hauptsächlich als stationäres Ausbildungsschiff und später als Unterkunft für Marinepersonal genutzt.
In den letzten Tagen des Krieges, als die Rote Armee auf Stralsund vorrückte, wurde beschlossen, die Gorch Fock I zu versenken, um zu verhindern, dass sie in Feindeshand fiel. Am 30. April 1945 wurde das Schiff im Strelasund versenkt, wobei die Masten noch über dem Wasser sichtbar waren. Es schien, als sei die Geschichte der Gorch Fock I zu einem tragischen Ende gekommen.
Doch die Geschichte der Gorch Fock I war noch lange nicht zu Ende. 1947 wurde das Schiff von der Sowjetunion als Teil der Kriegsreparationen gehoben. Es wurde in Tovarishch, was auf Russisch "Genosse" bedeutet, umbenannt, umfangreich repariert und als Ausbildungsschiff für die Sowjetmarine wieder in Dienst gestellt. Die Tovarishch setzte ihre Mission fort, junge Seeleute auszubilden, unternahm 1957 eine Weltreise und nahm an internationalen Segelveranstaltungen teil.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion gelangte das Schiff in ukrainischen Besitz. Finanzielle Schwierigkeiten führten jedoch 1993 zu seiner Außerdienststellung. Die Tovarishch verfiel, bis eine engagierte Gruppe von Enthusiasten, die Tall-Ship Friends Vereinigung, eingriff, um dieses historische Schiff zu retten.
2003, nach umfangreichen Fundraising- und Restaurierungsbemühungen, kehrte die Gorch Fock I in ihren ursprünglichen Heimathafen Stralsund zurück. Das Schiff wurde erneut auf seinen ursprünglichen Namen getauft und dient nun als Museumsschiff, das Besuchern einen Einblick in seine bewegte Vergangenheit bietet. Der Restaurierungsprozess war eine Liebesarbeit, bei der Freiwillige unermüdlich daran arbeiteten, das Schiff in seinen früheren Glanz zu versetzen.
Heute ist die Gorch Fock I ein beliebtes Wahrzeichen in Stralsund. Am Ballastkiste im Hafen der Stadt vertäut, steht sie als Symbol für Widerstandskraft und maritimes Erbe. Besucher können die Decks des Schiffes erkunden und mehr über seine Geschichte und das Leben der Seeleute erfahren, die einst an Bord lebten. Die Gorch Fock I veranstaltet auch besondere Events und Bildungsprogramme, um sicherzustellen, dass ihr Erbe zukünftige Generationen inspiriert.
Ein Besuch der Gorch Fock I ist eine Reise in die Vergangenheit. Beim Betreten des Schiffes wird man von sorgfältig restaurierten Kabinen, glänzenden Messingbeschlägen und der komplizierten Takelage begrüßt, die das Schiff einst über die Meere trug. Das Museum bietet eine Fülle von Ausstellungen, von historischen Fotografien und Dokumenten bis hin zu Artefakten aus der langen Karriere des Schiffes.
Eines der Highlights der Tour ist das Steuerhaus des Schiffes, wo Besucher sich vorstellen können, am Ruder zu stehen und die Gorch Fock I durch stürmische See zu navigieren. Die unteren Decks bieten einen Einblick in den Alltag der Besatzung, mit restaurierten Wohnquartieren und der Kombüse, in der Mahlzeiten für Hunderte von hungrigen Seeleuten zubereitet wurden.
Die Gorch Fock I ist mehr als nur ein Schiff; sie ist ein lebendiges Denkmal für den Geist der Entdeckung und das bleibende Erbe der maritimen Tradition. Ihre Reise von einem deutschen Ausbildungsschiff zu einem sowjetischen Schiff und schließlich zu einem Museumsschiff in Stralsund ist ein Zeugnis für die Widerstandskraft und Entschlossenheit derer, die sich im Laufe der Jahre um sie gekümmert haben.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, maritime Liebhaber oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen und lehrreichen Erlebnis seid, ein Besuch der Gorch Fock I wird sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn ihr auf ihren Decks steht und über den Hafen blickt, könnt ihr nicht anders, als eine Verbindung zu den unzähligen Seeleuten zu spüren, die einst auf denselben Planken gegangen sind, ihre Geschichten verwoben mit dem Erbe dieses bemerkenswerten Schiffes.
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