Die St.-Anna-Kirche in Rheinberg, ein faszinierendes Beispiel postmoderner Architektur, steht als Symbol des Glaubens und der Gemeinschaft im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese einzigartige, fünfeckige Backsteinstruktur mit ihrem markanten runden Turm ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis des widerstandsfähigen Geistes ihrer Gemeindemitglieder und der innovativen Vision ihres Architekten Heinz Dohmen.
Die Geschichte der St.-Anna-Kirche beginnt in den 1950er Jahren, während der Entwicklung des Annaberg-Viertels in Rheinberg. Die wachsende Bevölkerung erforderte die Gründung einer neuen Pfarrei, was 1967 zur Bildung des Pfarrvereins St. Anna führte. Eine provisorische Kirche, liebevoll St. Bonanza genannt aufgrund ihrer Lage auf freiem Feld, wurde 1968 errichtet und von Bischof Joseph Höffner aus Münster geweiht.
Trotz ihrer vorläufigen Natur diente dieses bescheidene Gebäude der Gemeinde über ein Jahrzehnt lang. Bis 1970 war die Pfarrei erheblich gewachsen, und Pläne für eine dauerhafte Kirche wurden in Angriff genommen. Doch erst 1981 beschloss der Kirchenrat endgültig den Bau eines neuen, angemesseneren Gotteshauses. Nach einem Auswahlverfahren wurde Heinz Dohmen, ein bekannter Diözesanarchitekt und Glaskünstler, ausgewählt, um die neue Kirche zu entwerfen.
Der Bau begann im August 1982, und der Grundstein wurde im September desselben Jahres gelegt. Die neue St.-Anna-Kirche wurde bemerkenswert schnell fertiggestellt, mit dem Richtfest im April 1983 und der Weihe durch Bischof Reinhard Lettmann im September 1983.
1999 erhielt die Kirche eine wunderschöne Ergänzung in Form neuer Altarfenster mit stilisierten Pflanzenmotiven, geschaffen vom Künstler Jürgen Strater. Allerdings verlor die St.-Anna-Kirche 2007 ihren Status als Pfarrkirche aufgrund einer Fusion mit den benachbarten Pfarreien St. Peter und St. Nikolaus in Orsoy. Sie dient nun als Filialkirche innerhalb der größeren St.-Peter-Pfarrei in Rheinberg.
Die St.-Anna-Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel postmoderner Kirchenarchitektur und spiegelt die liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils wider. Dohmens Entwurf zielte darauf ab, einen Raum zu schaffen, der weder ein flexibler Mehrzweckraum noch eine abgeschlossene Skulptur ist, sondern vielmehr ein Zufluchtsort der Ruhe und Besinnung. Der fünfeckige Grundriss symbolisiert die Menschheit und die fünf Wunden Christi, während das eingebettete Quadrat die durch die vier Elemente und Himmelsrichtungen definierte Welt darstellt.
Das Innere wird von kreisförmigen Formen dominiert, die Perfektion und Ewigkeit symbolisieren. Acht Säulen umgeben die Altarinsel und repräsentieren den achten Schöpfungstag – ein Symbol für die Auferstehung Christi und die neue Schöpfung der Menschheit. Der industrielle Charme der Kirche wird durch freiliegende Strukturelemente und eine mit Holzlatten verkleidete Decke verstärkt, was eine ruhige, aber moderne Atmosphäre schafft.
Die Holzbänke sind halbkreisförmig um den Altar angeordnet, was ein Gefühl der Gemeinschaft und Teilnahme fördert. Das Taufbecken ist zentral platziert und betont die Bedeutung der Taufe im christlichen Glauben. Das Tabernakel, das sich in einer speziellen Sakramentskapelle im Turm befindet, fügt dem Raum einen spirituellen Schwerpunkt hinzu. Diese Kapelle wird von lebendigen Buntglasfenstern mit Pflanzenmotiven flankiert, die dem ruhigen Innenraum einen Hauch von Farbe und Leben verleihen.
Die St.-Anna-Kirche beherbergt mehrere bedeutende religiöse Artefakte. Eine Statue der Heiligen Anna, der Schutzpatronin der Kirche, begrüßt die Besucher im Eingangsbereich. Im Jahr 2011 erhielt die Kirche eine wertvolle Reliquie der Heiligen Anna, gespendet von der Familie Underberg. Diese Reliquie, die in einem neoromanischen Gehäuse aus dem 19. Jahrhundert von einem Pariser Silberschmied gefertigt wurde, ist links vom Altar neben einer Skulptur von Anna selbdritt aus der St.-Anna-Kapelle ausgestellt.
Die Kirche beherbergt auch die ursprüngliche Pietà-Skulptur aus der Rheinberger Grotte, eine bewegende Darstellung von Maria, die den Körper Jesu hält. Dieses Werk aus dem 16. oder 17. Jahrhundert wurde in der Grotte durch eine leichte Nachbildung ersetzt, um seine Erhaltung innerhalb der Kirche zu gewährleisten.
Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind das Altarkreuz, ein mit einem Lamm-Motiv und Edelsteinen verziertes Tabernakel mit goldenen Ringen sowie eine Serie von Kreuzwegstationen entlang der rechten Wand, die zur Reflexion über das Leiden und Opfer Christi einladen.
Die Orgel der Kirche, gebaut von Orgelbau Fleiter im Jahr 1996, ist ein Meisterwerk der Handwerkskunst und des Klangs. Mit 22 Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal, sorgt die vollständig mechanische Aktion der Orgel für ein reiches und ausdrucksstarkes Musikerlebnis. Ihre Präsenz bereichert die liturgischen Feiern und fügt dem heiligen Raum eine majestätische akustische Dimension hinzu.
Die St.-Anna-Kirche ist mehr als nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Gemeinschaftszentrum und ein Ort der spirituellen Zuflucht. Ihre einzigartige Architektur, reiche Geschichte und heiligen Schätze machen sie zu einem Muss für jeden, der das kulturelle und religiöse Erbe von Rheinberg erkundet. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder ihrer ruhigen Atmosphäre angezogen werdet, die St.-Anna-Kirche bietet allen, die ihre Türen betreten, ein tiefgründiges und unvergessliches Erlebnis.
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