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Alte Kellnerei

Alte Kellnerei Rheinberg

Alte Kellnerei

Die Alte Kellnerei, gelegen in der bezaubernden Stadt Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein historisches Schmuckstück, das die Zeit überdauert hat. Dieses ehrwürdige Gebäude, das einzige noch erhaltene Bauwerk des ehemaligen kurfürstlichen und erzbischöflichen Schlosses, strahlt eine Atmosphäre von Altertum und Widerstandskraft aus. Errichtet im Jahr 1573 als Wirtschaftsgebäude, hat die Alte Kellnerei den Wandel der Geschichte miterlebt, Zerstörung und Wiederaufbau überstanden und verschiedene funktionale Veränderungen durchgemacht. Heute steht sie stolz als geschütztes Denkmal da, ein stiller Zeuge der reichen Vergangenheit Rheinbergs.

Die Historie der Alten Kellnerei

Die Ursprünge von Rheinberg reichen bis ins Jahr 1003 zurück, als der Ort erstmals in historischen Aufzeichnungen erwähnt wurde. Im 11. Jahrhundert gelangte die Stadt in den Besitz der Erzbischöfe von Köln. Im Jahr 1233 verlieh Erzbischof Heinrich von Molenark Rheinberg die Stadtrechte, was den Weg für den Bau von Stadtbefestigungen ebnete. Diese Verteidigungsanlagen, die zunächst aus Holz bestanden, wurden im späten 13. Jahrhundert mit Basalt verstärkt. Zur gleichen Zeit, um 1293, begann der Bau des kurfürstlichen Schlosses und des Zollturms, bekannt als Pulverturm, nordöstlich des Stadtzentrums.

Das von einem Wassergraben umgebene Schloss verfügte über vier Türme und zwei Zugbrücken. Die Hauptbrücke führte zur Stadt, während die andere zu Nebengebäuden führte. In diesem Umfeld wurde 1573 die Kellnerei als Getreidespeicher für die Einkünfte des Rheinberger Amtes errichtet. Der westliche Teil des Gebäudes diente als Stall und beherbergte zunächst Salentin von Isenburg. Doch die Ruhe der Kellnerei wurde im Oktober 1598 während der Belagerung von Rheinberg durch spanische Truppen unter Francisco de Mendoza gestört. Eine Explosion im Pulverturm verursachte erhebliche Schäden an der Stadt und dem Schloss, wobei nur Teile der Kellnerei und ein Turm intakt blieben.

Wiederaufbau und Wandel

Trotz der Verwüstung erhob sich die Alte Kellnerei aus den Trümmern. Die Wiederaufbauarbeiten begannen 1627 und führten zu bedeutenden Veränderungen. Der westliche Teil wurde auf zweieinhalb Stockwerke erweitert und diente als Wohnsitz für den örtlichen Amtmann und Kellner sowie andere erzbischöfliche Beamte und Festungskommandanten. Größere Fenster wurden hinzugefügt, und der östliche Teil wurde in ein zweistöckiges Zeughaus umgewandelt. Eine massive Giebelwand trennte die beiden Abschnitte. In dieser Zeit beherbergte das Gelände der Kellnerei auch die Bleichfelder der Stadt, die sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken dienten, einschließlich Soldatenübungen und vorübergehender Unterkünfte.

Die französische Besetzung des Niederrheins im späten 18. Jahrhundert markierte einen weiteren Wendepunkt für die Kellnerei. Im Jahr 1794 kauften die Erben des letzten Kellners, Johann Franz Goebel, das Gebäude von der französischen Regierung und überführten es in Privatbesitz. Im folgenden Jahrhundert wechselte das Gebäude mehrfach den Besitzer und diente unterschiedlichen Zwecken. Am 1. Mai 1911 eröffnete eine private höhere Mädchenschule in der Alten Kellnerei. Während einer Bauphase des Amtsgerichtsgebäudes zwischen 1914 und 1916 diente die Kellnerei auch als provisorisches Gerichtsgebäude und Gefängnis.

Überleben in schwierigen Zeiten

Am 21. Oktober 1917 musste die Kellnerei eine weitere Prüfung bestehen, als im östlichen Teil des Gebäudes ein Feuer ausbrach. Angetrieben von gelagertem Heu und Stroh breitete sich der Brand schnell aus und zerstörte die Hälfte des Gebäudes. Bis 1924 wurde der beschädigte Teil mit einem flacheren Dach wieder aufgebaut und als Scheune genutzt. Im Jahr 1926 zog die Städtische Höhere Mädchenschule St. Barbara-Garten, die 1785 gegründet worden war, in das Gebäude ein, verließ es jedoch vier Jahre später wieder.

Während des Zweiten Weltkriegs bot die Alte Kellnerei gemeinschaftliche Unterkünfte für bedürftige Familien aus Rheinberg. Jede Haushaltung hatte nur eine Wärmequelle und musste auf Kohlefeuer zum Heizen zurückgreifen, wobei ein Kohlenkeller für die Lagerung genutzt wurde. 1979 erwarb die Stadt Rheinberg die Kellnerei, und im September 1984 wurde sie offiziell als geschütztes Denkmal eingetragen.

Eine neue Ära der Erhaltung

Das späte 20. Jahrhundert brachte eine Ära der Restaurierung und Erhaltung für die Alte Kellnerei. Im Jahr 1987 begannen umfangreiche Restaurierungs- und Instandhaltungsarbeiten, die im September 1994 abgeschlossen wurden. Heute dient das Gebäude verschiedenen öffentlichen Zwecken und beherbergt die private Rheinberger Musikschule, das Stadtarchiv sowie Räume für Veranstaltungen und Ausstellungen.

Architektonisches Wunderwerk

Die Alte Kellnerei ist ein zweistöckiges Backsteingebäude mit einer reichen architektonischen Geschichte, die sich in ihrem Design widerspiegelt. Ein Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert zeigt es als einstöckiges Bauwerk mit einem zentralen Quergebäude. Laut Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Paul Clemen verfügte das Erdgeschoss ursprünglich über einen zentralen Eingang und mehrere Nebenräume. Nördliche Fenster hatten Sitznischen, und über einer mittlerweile nicht mehr vorhandenen nördlichen Tür war die Jahreszahl 1573 eingraviert. Ornamente aus dem ursprünglichen Renaissancebau haben überlebt, darunter einige mit Köpfen verzierte Steine.

Das Erdgeschoss beeindruckt mit farbenfrohen Holzbalkendecken aus dem 17. Jahrhundert, die im Rheinland einzigartig, aber typisch für das Innenraumdesign des 16. und 17. Jahrhunderts am Niederrhein sind. Andere Decken im Gebäude, aus Pappelholz, sind in Rot, Blau, Grün und Hellgrau gestrichen, mit begleitenden Streifen. Ein besonders auffälliger Raum zeigt Weinranken- und Seccogemälde, die vermutlich repräsentativen Zwecken dienten. Das farbenfrohe Deckenfresko auf weißem Hintergrund umfasst Blatt- und Blumenranken, Granatäpfel und Tiermotive wie Eichhörnchen, Vögel und Löwenköpfe. Ein Streifen der spät-18. Jahrhundert Seccowandmalerei, auf trockenem Putz aufgetragen, ist noch erhalten. Im Gegensatz dazu waren die Wände der Alten Kellnerei einfach weiß getüncht.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Alte Kellnerei in Rheinberg mehr als nur ein Gebäude ist; sie ist ein Zeugnis der Widerstandskraft und des unerschütterlichen Geistes einer Gemeinschaft. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Zerstörung und Wiedergeburt, von wechselnden Funktionen und Besitzverhältnissen und von einem unermüdlichen Engagement für den Erhalt. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch in der Alten Kellnerei bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und eine Feier des Erbes, das weiterhin inspiriert.

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