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Veitsburg

Veitsburg Ravensburg

Veitsburg

Auf dem malerischen Burgberg in der bezaubernden Stadt Ravensburg in Baden-Württemberg thront die Veitsburg, ein Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte und architektonischer Entwicklung. Diese mittelalterliche Höhenburg, benannt nach der Kapelle des heiligen Vitus, bietet Besuchern nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf die darunterliegende charmante Stadt.

Die Ursprünge und der Name der Veitsburg

Die Ursprünge der Veitsburg sind eine Mischung aus historischen Fakten und faszinierenden Legenden. Eine Theorie besagt, dass die Burg um 930 von einem Adligen namens Rabanus gegründet wurde. Eine andere Deutung verbindet den Namen mit der Welfenfamilie, die wegen ihres schwarzen Haares als Raben bekannt war. Der Name Ravensburg tauchte erstmals 1088 in historischen Dokumenten auf, und erst im 18. Jahrhundert wurde der Name Veitsburg gebräuchlich, inspiriert durch die dem heiligen Vitus geweihte Kapelle.

Prähistorische und frühe Siedlungen

Archäologische Ausgrabungen auf dem Burgberg haben Hinweise auf prähistorische und frühgeschichtliche Siedlungen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit zutage gefördert. Allerdings gibt es keine eindeutigen Beweise für Befestigungen aus diesen frühen Zeiten. Die Siedlung auf dem Hügel erstreckte sich wahrscheinlich über das gesamte Plateau und möglicherweise den sanfteren westlichen Hang hinunter.

Mittelalterliche Entwicklung

Obwohl vor dem 10. Jahrhundert keine frühmittelalterlichen Siedlungen gefunden wurden, wird angenommen, dass die Welfenfamilie um diese Zeit ihren Wohnsitz auf dem strategisch vorteilhaften Burgberg errichtete. Im 11. Jahrhundert verlegten die Welfen ihre Machtbasis von Altdorf zur Ravensburg, was deren Bedeutung weiter festigte.

Die Welfen-Dynastie

Von der Ravensburg aus regierten die Welfen ihre Territorien im Herzogtum Schwaben. Welf IV. wurde 1070 Herzog von Bayern, und sein Enkel Heinrich der Stolze erlangte 1137 durch Heirat den Titel des Herzogs von Sachsen. Die Burg spielte eine bedeutende Rolle in den politischen und militärischen Aktivitäten der Welfen, darunter die Gefangennahme des Bischofs von Augsburg im Jahr 1088 und die Residenz von bedeutenden Persönlichkeiten wie Gertrud von Sachsen und möglicherweise Heinrich dem Löwen.

Staufische Verwaltung

Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen im Jahr 1139 ging die Burg an seinen Bruder Welf VI. über, der sie schließlich seinem staufischen Neffen, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1178 oder 1179 vermachte. Die Ravensburg wurde dann zu einem zentralen Sitz der staufischen Verwaltung in Schwaben. Bedeutende Ereignisse in dieser Zeit umfassen einen großen Hoftag von Philipp von Schwaben im Jahr 1203 und die mögliche Abreise von Conradin, dem letzten Staufer, zu seinem unglücklichen Italienfeldzug von der Burg im Jahr 1268.

Nachstaufische Ära

Mit dem Aussterben der Staufer erlebte die Ravensburg ein Interregnum und die Zersplitterung des Herzogtums Schwaben. 1278 wurde die Burg zum Sitz des kaiserlichen Vogts der Reichslandvogtei Schwaben. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, wobei verschiedene Adelsfamilien und Einzelpersonen sie als Lehen hielten.

Renaissance- und Barockveränderungen

Während der Renaissance- und Barockzeit erfuhr die Burg bedeutende Veränderungen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt, darunter der Bau eines neuen Palastes auf der Westseite der Burg. Die Hauptgebäude wurden jedoch während des Dreißigjährigen Krieges 1647 durch ein Feuer zerstört. Die verbleibenden Strukturen wurden später umgenutzt, und das Gelände wurde schließlich zu einer Jugendherberge.

Die Bagnato-Ära

1748 erwarb der katholische Rat von Ravensburg den Burgberg. Johann Caspar Bagnato, ein Meisterbauer des Deutschen Ordens, wurde beauftragt, auf den Ruinen des Bergfrieds ein Lustschloss zu errichten. Dieses barocke Gebäude mit seinem markanten Turm und der zinnenbewehrten Fassade ist heute das auffälligste Merkmal der Burg. In den frühen 1950er Jahren wurden zusätzliche Gebäude hinzugefügt, und das Gelände wurde in ein Restaurant umgewandelt.

Die Veitsburg heute erkunden

Besucher der Veitsburg können die Überreste ihrer bewegten Vergangenheit erkunden und dabei die atemberaubenden Ausblicke auf Ravensburg und die umliegende Landschaft genießen. Das Burgrestaurant bietet einen wunderbaren Ort, um lokale Küche zu genießen und zu entspannen, was die Veitsburg zu einem perfekten Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsreisende gleichermaßen macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Veitsburg nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern auch ein Symbol für das reiche Erbe und den anhaltenden Charme der Region. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Adelsfamilien, politischen Intrigen und architektonischen Wandlungen, was sie zu einer unverzichtbaren Attraktion für jeden Besucher von Ravensburg macht.

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