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Montefiore Synagogue

Montefiore Synagogue Ramsgate

Montefiore Synagogue

Im ruhigen Städtchen Ramsgate in Kent befindet sich die Montefiore-Synagoge, ein Zeugnis des reichen Erbes und der bleibenden Hinterlassenschaft von Sir Moses Montefiore. Diese private orthodoxe jüdische Synagoge, die 1833 fertiggestellt wurde, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein historisches Denkmal, das Einblicke in das Leben und die Zeit eines der einflussreichsten jüdischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts bietet.

Die Ursprünge der Montefiore-Synagoge

Die Geschichte der Montefiore-Synagoge beginnt mit Sir Moses Montefiores erstem Besuch in Ramsgate im Jahr 1812, während seiner Hochzeitsreise mit seiner Frau Judith Cohen. Begeistert von der Ruhe der Gegend beschloss Montefiore, hier seinen Wohnsitz zu nehmen. Im Jahr 1831 erwarb er die East Cliff Lodge und beauftragte sofort den Bau der Synagoge. Der Grundstein wurde am Neumond von Tammuz 5691 gelegt, was dem 9. August 1831 entspricht, und das Gebäude wurde zwei Jahre später fertiggestellt.

Die Synagoge wurde von David Mocatta entworfen, einem Cousin von Montefiore und einem bekannten Architekten. Mocatta schätzte die Baukosten auf 1.500 bis 1.600 Pfund, ohne die Innenausstattung, die weitere 300 bis 400 Pfund kosten sollte. Die Synagoge wurde in der europäischen Tradition gebaut, dass bedeutende Männer private Kapellen auf ihren Anwesen hatten, was Montefiores Status und sein Engagement für seinen Glauben widerspiegelt.

Architektonisches Meisterwerk

Die Montefiore-Synagoge ist ein bemerkenswertes Beispiel für die kirchliche Architektur der Regency-Zeit. Das mit Stuck überzogene Mauerwerk ist rechteckig mit abgeschrägten Ecken und verfügt über eine halbkreisförmige Apsis, um die Torah-Arche zu beherbergen. Die Fassade ist mit einer einzigartigen Uhr geschmückt, die das Motto "Die Zeit vergeht, nur die Tugend bleibt" trägt, sowie mit dem Montefiore-Wappen, das später hinzugefügt wurde.

Das Innere der Synagoge ist ebenso beeindruckend. Die achteckige Kuppel mit einer Laterne lässt Tageslicht herein, und ein Fenster über der Torah-Arche trägt zur ätherischen Atmosphäre bei. Ursprünglich war das Innere aus weiß getünchtem Putz, aber 1912 fügten Montefiores Erben rosa, graue und cremefarbene Marmor- und Granitwände sowie einen Großteil der Möbel hinzu. Eichenmöbel und eiserne Galerie-Stützen wurden 1933 hinzugefügt, ebenso wie Buntglasfenster an den nordöstlichen und südöstlichen Wänden.

Die Synagoge wird durch Kerzen in den originalen Kronleuchtern beleuchtet, was eine warme und einladende Atmosphäre schafft. Die Galerie ist mit einem altmodischen, hohen Gitterwerk verhängt und behält den ursprünglichen Sitz von Lady Montefiore, Nr. 3, bei. Sir Moses' Sitz befindet sich im Erdgeschoss, was die persönliche Note der Familie Montefiore beibehält.

Das Mausoleum

Angrenzend an die Synagoge befindet sich das Mausoleum, die letzte Ruhestätte von Sir Moses und Judith, Lady Montefiore. Das Mausoleum ist eine Nachbildung von Rachels Grab auf der Straße von Jerusalem nach Bethlehem und spiegelt Montefiores tiefe Verbindung zum Heiligen Land wider. Die würfelförmige Struktur wird von einer Kuppel überragt und verfügt über eine offene, gewölbte Veranda. Das Innere ist schlicht, mit einem Buntglas-Oberlicht, aber ohne weitere Dekoration.

Die beiden Gräber sind durch identische Sarggräber aus Aberdeen-Marmor gekennzeichnet, die nach Osten in Richtung Jerusalem ausgerichtet sind. Der Boden besteht aus Minton-Fliesen, und die Veranda verfügt über kunstvolle maurische Eisenarbeiten. Über der Veranda befindet sich eine Inschrift aus dem hebräischen Hymnus Adon Olam: "In Deine Hand lege ich meine Seele / Sowohl wenn ich schlafe als auch wenn ich wache. / Und mit meiner Seele auch meinen Körper, / Mein Herr ist mit mir, ich werde mich nicht fürchten."

Hinter dem Grab steht eine kurze, römische Säule aus ägyptischem Porphyr, ein Geschenk von Mehmet Ali, dem Khedive von Ägypten, mit dem Montefiore freundschaftliche Beziehungen pflegte. Diese Säule wurde von Lady Montefiore platziert, um anzuzeigen, wo sie begraben werden wollte, obwohl sie 1862 verstarb.

Ein bewahrtes Erbe

Obwohl in der Montefiore-Synagoge aufgrund des Mangels an einer lokalen sephardischen Gemeinde keine regelmäßigen Gottesdienste mehr abgehalten werden, werden das Gebäude und das Mausoleum vom Montefiore Endowment sorgfältig gepflegt. Diese Organisation kümmert sich auch um den nahegelegenen jüdischen Friedhof von Ramsgate und stellt sicher, dass das Erbe von Sir Moses Montefiore und seine Beiträge zur jüdischen Gemeinschaft für zukünftige Generationen bewahrt werden.

Besucher der Montefiore-Synagoge können in die Geschichte und Architektur dieses bemerkenswerten Ortes eintauchen. Die ruhige Umgebung, kombiniert mit dem reichen historischen Kontext, macht es zu einem Muss für diejenigen, die sich für jüdische Geschichte und Kultur interessieren. Die Synagoge und das Mausoleum stehen als bleibende Symbole des Glaubens, der Wohltätigkeit und des anhaltenden Einflusses eines Mannes, der sich seiner Gemeinschaft widmete.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Montefiore-Synagoge in Ramsgate nicht nur ein Ort des Gebets ist; sie ist ein historisches Wahrzeichen, das einen einzigartigen Einblick in das Leben und das Vermächtnis von Sir Moses Montefiore bietet. Ihre architektonische Schönheit, kombiniert mit ihrer reichen Geschichte, macht sie zu einem faszinierenden Ziel für Besucher, die die Tiefen des jüdischen Erbes in England erkunden möchten.

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