Im Herzen von Bulgariens Kulturhauptstadt Plowdiw befindet sich ein Schatz, der die Essenz der reichen Geschichte und lebendigen Traditionen der Region einfängt—das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw. Lokal bekannt als Регионален етнографски музей, ist dieses Museum das zweitgrößte seiner Art in Bulgarien und ein Leuchtturm für Kulturtourismus und Bildung.
Die Idee zur Gründung eines ethnographischen Museums in Plowdiw geht auf das späte 19. Jahrhundert zurück. Erst im frühen 20. Jahrhundert begann diese Vision jedoch Gestalt anzunehmen. Am 22. Januar 1917 fand im Bezirkskabinett (heute die Gemeinde Plowdiw) ein Treffen statt, um die Schaffung eines Bezirksmuseums zu besprechen. Die Hauptaufgabe des Museums bestand darin, Materialien zu sammeln, die das historische, wirtschaftliche, künstlerische und alltägliche Leben der Region Plowdiw widerspiegelten. Bis 1930 hatte das Museum über 500 Artefakte gesammelt.
Trotz zahlreicher Herausforderungen, darunter die Übertragung seiner Sammlung an die Nationalbibliothek und das Museum in Plowdiw im Jahr 1931, fand das Museum 1938 ein dauerhaftes Zuhause. Dank der Bemühungen des Bürgermeisters von Plowdiw, Bozhidar Zdravkov, wurde das Museum in das Kuyumdzhioglu-Haus, ein beeindruckendes Beispiel bulgarischer Barockarchitektur, verlegt. Am 14. Oktober 1943 öffnete das Museum offiziell seine Türen für die Öffentlichkeit und ist seitdem ein Eckpfeiler der Kulturlandschaft Plowdiws.
Das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw befindet sich im Kuyumdzhioglu-Haus, einem Meisterwerk der bulgarischen Architektur des 19. Jahrhunderts. Erbaut 1847 vom Baumeister Hadzhi Georgi, ist dieses Haus ein typisches Beispiel für die symmetrischen Wiederbelebungshäuser, die in Plowdiw zu dieser Zeit beliebt waren. Das Haus gehörte ursprünglich Argir Kuyumdzhioglu, einem wohlhabenden Kaufmann, der sein Vermögen mit dem Handel von Textilien in Anatolien und später in Wien machte. Der Prunk des Hauses mit seinen vier Etagen, zwei großen Salons, 12 Räumen mit kunstvoll geschnitzten Holzdecken und über 130 Fenstern spiegelt den Reichtum und Status seines ursprünglichen Besitzers wider.
Im Laufe der Jahre diente das Kuyumdzhioglu-Haus verschiedenen Zwecken, von einem Mädcheninternat bis zu einer Hutfabrik und sogar einer Essigfabrik. 1930 wurde es vom Tabakhändler Antonio Kolaro gekauft, der es in ein Tabaklager umwandeln wollte. Finanzielle Schwierigkeiten führten jedoch dazu, dass das Haus versteigert wurde. Glücklicherweise wurde der Verkauf gestoppt und das Haus dank der Intervention von Bürgermeister Bozhidar Zdravkov in ein Museum umgewandelt. Heute steht das Kuyumdzhioglu-Haus als nationales Kulturdenkmal und Zeugnis des reichen Erbes von Plowdiw.
Das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw bietet einen faszinierenden Einblick in die traditionelle Kultur der Menschen, die während der bulgarischen Nationalen Wiedergeburt in den Regionen Thrakien, Rhodopen und Srednogorie lebten. Die Dauerausstellung des Museums zeigt die wichtigsten Lebensgrundlagen der Bewohner der Region, darunter Landwirtschaft und Viehzucht. Besucher können verschiedene traditionelle Handwerke wie Wollverarbeitung, Töpferei, Kupferschmiedekunst und Schmiedekunst erkunden. Ein Highlight ist die vollständig ausgestattete Goldschmiedewerkstatt mit Werkzeugen und einer Sammlung von Schmuck und Kirchenutensilien.
Das Museum zeigt auch eine Vielzahl traditioneller Volkskostüme, Stoffe, Teppiche, Musikinstrumente und Ritualgegenstände. Diese Ausstellungen bieten ein lebendiges Bild der kulturellen Vielfalt der Region und des täglichen Lebens ihrer Bewohner. Darüber hinaus bietet das Museum einen Einblick in das städtische Leben während der Nationalen Wiedergeburt, mit Ausstellungen, die die Innenräume typischer Häuser aus dieser Zeit nachbilden.
Das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw ist nicht nur eine Sammlung von Artefakten; es ist auch ein lebendiges Kulturzentrum, das das ganze Jahr über eine Vielzahl von Veranstaltungen ausrichtet. Eine der am meisten erwarteten Veranstaltungen ist das Internationale Festival der Kammermusik, das jährlich vom 10. bis 20. Juni stattfindet. Dieses Festival bietet Open-Air-Konzerte klassischer Kammermusik und zieht Musikliebhaber aus der ganzen Welt an.
Eine weitere beliebte Veranstaltung ist die Nacht der Museen und Galerien, ein Festival, bei dem alle kulturellen Einrichtungen in Plowdiw die ganze Nacht über geöffnet bleiben. Diese Initiative, die 2005 ins Leben gerufen wurde, bietet den Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, das reiche kulturelle Erbe der Stadt unter den Sternen zu erkunden.
Ein weiteres Highlight ist die Woche der traditionellen Handwerke, die seit 2007 jährlich stattfindet. Während dieser Woche verwandelt sich der Innenhof des Museums in einen geschäftigen Marktplatz, auf dem über 40 Handwerker aus der ganzen Welt ihre Fähigkeiten präsentieren. Besucher können Vorführungen verschiedener Handwerke wie Ikonenmalerei, Messerherstellung, Waffenherstellung, Kupferschmiedekunst, Musikinstrumentenbau, Weben, Drechseln, Holzschnitzerei und mehr beobachten.
Das Museum veranstaltet auch die Internationale Biennale der Karikaturmeister in Plowdiw, die seit 2011 stattfindet. Diese Veranstaltung feiert die Kunst der Karikatur und zeigt Werke von Künstlern aus aller Welt. Darüber hinaus feiert das Museum am 12. Dezember den Tag der Meister, einen Tag, der den traditionellen Handwerken und dem Ritual der Verleihung von Meistertiteln, bekannt als Testerluk, zu Ehren des Kirchenfestes St. Spyridon gewidmet ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw ein Muss für alle ist, die sich für das reiche kulturelle Erbe Bulgariens interessieren. Mit seiner beeindruckenden Architektur, faszinierenden Ausstellungen und lebendigen Veranstaltungen bietet das Museum ein einzigartiges und immersives Erlebnis, das die Besucher in die Zeit der Nationalen Wiedergeburt Bulgariens zurückversetzt. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kulturliebhaber oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Regionale Ethnographische Museum Plowdiw verspricht eine unvergessliche Reise durch die Traditionen und Geschichten, die diese bemerkenswerte Region geprägt haben.
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