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Anstaltskirche Sonnenstein

Anstaltskirche Sonnenstein Pirna

Anstaltskirche Sonnenstein

In der bezaubernden Stadt Pirna, im Herzen Sachsens, Deutschland, befindet sich ein verborgenes Juwel von architektonischer und historischer Bedeutung – die Anstaltskirche Sonnenstein. Diese eindrucksvolle Struktur, auch bekannt als Parkkirche Sonnenstein, ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und Kultur, die diese Region prägen.

Die Geschichte der Anstaltskirche Sonnenstein

Die Ursprünge der Anstaltskirche Sonnenstein reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück, als 1817 die erste Kirche auf dem östlichen Bastion der Festung Sonnenstein errichtet wurde. Diese erste Kirche war jedoch nur von kurzer Dauer und wurde 1902 abgerissen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entschied man sich, eine größere und dauerhaftere Kirche zu bauen, was zur Errichtung der heutigen Anstaltskirche zwischen 1900 und 1902 führte. Die Weihe der Kirche fand am Reformationstag, dem 31. Oktober 1902, statt.

Der Bau wurde vom Sächsischen Innenministerium beaufsichtigt, das Design und die Ausführung lagen in den Händen des Regierungsbaumeisters Kra sowie der Bauunternehmer Kluge und Horn aus Pirna. Diese neue Sandsteinbasilika verfügte über ein Hauptschiff, flankiert von zwei kleineren Seitenschiffen, und bot Platz für 325 Gläubige. Das Innere war mit Jugendstil-Wandmalereien und Deckenmalereien des Hofmalers Schulze aus Dresden geschmückt, was dem sakralen Raum eine künstlerische Eleganz verlieh.

In den ersten Jahren diente die Kirche der protestantischen Gemeinde vor Ort, die damals 932 Mitglieder zählte. Mit der Errichtung der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein im Jahr 1939 änderte sich jedoch die Rolle der Kirche drastisch. Durch einen staatlichen Erlass wurde die Kirche 1940 geschlossen und die Gemeinde aufgelöst. Während der DDR-Zeit wurde die Kirche für verschiedene Zwecke genutzt, unter anderem als Lagerraum für den VEB Strömungsmaschinenbau Pirna bis 1991. Diese adaptive Nutzung half, das Gebäude zu erhalten, indem es wetterfest blieb und dem Verfall, der typischerweise mit leerstehenden Gebäuden einhergeht, entging.

Architektonische Wunder

Die Anstaltskirche Sonnenstein ist ein beeindruckendes Beispiel spätgotischer Architektur des 19. Jahrhunderts, gekennzeichnet durch die Verwendung verschiedener Sandsteinsorten und kunstvolle Details. Die Außenfassade zeigt ein System von Strebepfeilern und fliegenden Strebepfeilern, typisch für den gotischen Stil, während der fast rechteckige Grundriss und das symmetrische Design durch den asymmetrisch platzierten Kirchturm in der südlichen Ecke aufgelockert werden. Diese bewusste Unregelmäßigkeit galt als malerisch und volkstümlich und spiegelte die architektonischen Trends der Zeit wider.

Die Außenfassade der Kirche besteht aus verschiedenen Sandsteinsorten, die sich durch unterschiedliche Körnung und Farbe auszeichnen und im Laufe der Zeit durch Verwitterung noch ausgeprägter wurden. Architektonische Elemente wie die Fensterumrahmungen, das Maßwerk der Kirchenschiff-Fenster und alle Haupt- und Nebengesimse sind aus hellem, feinkörnigem Cotta-Sandstein gefertigt, der einen schönen Kontrast zum dunkleren Posta-Sandstein bildet, der für die Hauptstruktur verwendet wurde. Auch die Bearbeitung der Steine variiert, wobei die Eckquader grob gehauen sind, während die hervorgehobenen architektonischen Merkmale aus Cotta-Sandstein eine glatte Oberfläche haben.

Innenraum Pracht

Im Inneren prahlte die Kirche einst mit Jugendstil-Dekorationen an Decken und Wänden, einem Stil, der zur Zeit ihrer Errichtung populär war. Die Orgel, das Taufbecken und der Altar wurden aus der vorherigen Kirche übernommen und sorgten für Kontinuität und Ehrfurcht. Ursprünglich zeigte der Altar ein Gemälde, das Lucas Cranach dem Älteren zugeschrieben wurde, welches 1911 durch ein Werk von Johann Carl Loth ersetzt wurde.

Ein Blick in die Gegenwart

Heute, trotz verschiedener Bemühungen, bleibt die Anstaltskirche Sonnenstein in einem Zustand des Verfalls, ohne realistische Aussichten auf Restaurierung oder adaptive Nutzung. Gelegentlich erwecken kulturelle Veranstaltungen das Gebäude vorübergehend zum Leben, indem es zur Kulturkirche Rosenwerk wird und Besuchern die Möglichkeit bietet, seine historische und architektonische Pracht zu erleben.

Das Konzept der Anstaltskirche

Der Begriff Anstaltskirche bezieht sich auf Kirchen, die mit Institutionen wie Krankenhäusern verbunden sind, die früher oft als Heilanstalten bezeichnet wurden. Diese Kirchen oder Kapellen dienten den spirituellen Bedürfnissen von Patienten und Personal und fungierten als integraler Bestandteil der Institution, anstatt unabhängige Gemeinden zu sein. Das Eigentum solcher Kirchen lag typischerweise bei der Institution oder ihrem Träger.

Zusammenfassend bietet ein Besuch der Anstaltskirche Sonnenstein eine faszinierende Reise durch die Zeit und gewährt Einblicke in die architektonischen Stile und historischen Kontexte, die dieses einzigartige Bauwerk geprägt haben. Obwohl sie heute als Ruine dasteht, flüstern ihre Wände weiterhin Geschichten von Glauben, Widerstandskraft und den sich ständig wandelnden Gezeiten der Geschichte.

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