Die Alte Synagoge in Plzeň, lokal bekannt als Stará synagoga v Plzni, ist ein verstecktes Juwel im Herzen der Tschechischen Republik. Dieses historische Bauwerk, das sich im Hof eines Gebäudes in den Smetanovy Sady befindet, zeugt vom reichen jüdischen Erbe Plzeňs. Als die älteste erhaltene Synagoge der Stadt bietet sie Besucher*innen einen Einblick in die Vergangenheit und die Möglichkeit, das kulturelle Geflecht der Region zu erkunden.
Die Geschichte der Alten Synagoge beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde zwischen 1857 und 1859 von dem Baumeister Wenzel Wiesner nach den Entwürfen von Martin Stelzer errichtet. Dieses neoromanische Bauwerk mit einem rechteckigen Grundriss von 20 mal 14 Metern ist 12 Meter hoch. Das Design der Synagoge zeichnet sich durch zwei Frauengalerien und eine kunstvoll gestaltete Holzdecke aus.
Der Grundstein wurde am 17. Juni 1857 in einer Zeremonie gelegt, an der Stadtvertreter*innen, Mitglieder der jüdischen Gemeinde und die Öffentlichkeit teilnahmen. Rabbi Angelus Kafka hielt eine bedeutungsvolle Rede, und ein in Kupfer graviertes Dokument wurde in den Fundamenten platziert, das den Namen des Kaisers und anderer Würdenträger der Zeit trug. Dies markierte den Beginn eines neuen Kapitels für die jüdische Gemeinde in Plzeň, die nach ihrer Vertreibung im Jahr 1504 allmählich in die Stadt zurückkehrte.
Die Alte Synagoge ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die Widerstandskraft der jüdischen Gemeinschaft und ihren Beitrag zur Transformation Plzeňs in ein Industriezentrum. Der Bau der Synagoge wurde im Dezember 1854 genehmigt, zu einer Zeit, als die jüdische Gemeinde aus 41 Familien bestand. Sie wurde in einem reformierten Stil errichtet, mit Sitzreihen in der Mitte und einer erhöhten Fläche zum Lesen der Tora vor der Lade an der Ostwand.
Im Jahr 1859 wurde die neu errichtete Synagoge eingeweiht, und ein Jahrzehnt später erhielt sie neue Orgeln, die von C. L. Edenhofer aus Regen gebaut wurden. Leider wurden diese Orgeln im Ersten Weltkrieg zerstört. Mit dem Wachstum der jüdischen Gemeinde wurde die Alte Synagoge zu klein, was 1875 zum Bau der Hilfssynagoge führte. Die beiden Gebäude wurden durch eine Holzgalerie und eine Steintreppe verbunden, wodurch ein einzigartiges architektonisches Ensemble entstand.
Obwohl die Alte Synagoge zunächst von großer Bedeutung war, verlor sie nach dem Bau der Großen Synagoge im Jahr 1893 an Wichtigkeit. Das Gebäude verfiel und wurde weitgehend ungenutzt. Im Jahr 1939 entging es knapp der Zerstörung, als Mitglieder einer antisemitischen Bewegung versuchten, es zu sprengen. Dennoch überdauerte die Synagoge und blieb ein stiller Zeuge der turbulenten Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Nach der Samtenen Revolution gewannen die Bemühungen zur Restaurierung der Alten Synagoge an Schwung. 1995 wurde das Gebäude geräumt und begann, Ausstellungen und Konzerte zu veranstalten. Eine Teilrekonstruktion fand 2001 statt, und zwischen 2010 und 2014 wurde die Synagoge im Rahmen des 10-Sterne-Projekts umfassend renoviert, das darauf abzielte, jüdische Denkmäler in der Tschechischen Republik zu revitalisieren. Dieses Projekt, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der tschechischen Regierung finanziert wurde, stellte die Synagoge in ihrem früheren Glanz wieder her.
Heute ist die Alte Synagoge ein lebendiges kulturelles und religiöses Zentrum, das aktiv von der jüdischen Gemeinde Plzeňs für Gottesdienste genutzt wird. Sie ist das ganze Jahr über für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine einzigartige Gelegenheit, ihre historische und architektonische Bedeutung zu erkunden. Das Innere ist in drei Bereiche unterteilt, wobei der Hauptraum für temporäre Ausstellungen, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen genutzt wird.
In ihren Frauengalerien beherbergt die Synagoge zwei Dauerausstellungen. Die erste Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Juden in der Region Plzeň und bietet einen Überblick über ihre Beiträge und Erfahrungen im Laufe der Jahrhunderte. Die zweite Ausstellung konzentriert sich auf jüdische Bräuche und Traditionen und hebt wichtige Meilensteine im jüdischen Leben wie Geburt, Beschneidung, Bar Mizwa, Hochzeit und Tod hervor. Sie erklärt auch den jüdischen Kalender und traditionelle Feiertage, um Besucher*innen ein tieferes Verständnis der jüdischen Kultur und des Erbes zu vermitteln.
Die Alte Synagoge in Plzeň ist mehr als nur ein historisches Gebäude; sie ist ein lebendiges Denkmal für den unerschütterlichen Geist der jüdischen Gemeinschaft. Ihre Wände hallen von Geschichten über Widerstandskraft und Erneuerung wider, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle macht, die sich für das reiche kulturelle Geflecht von Plzeň und der weiteren Tschechischen Republik interessieren. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder einfach neugierige Reisende seid, die Alte Synagoge lädt euch ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ihre faszinierende Geschichte zu erkunden.
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