Das Prinzenpalais in Oldenburg, Niedersachsen, Deutschland, ist ein Juwel der neoklassizistischen Architektur und ein Schatz der Kulturgeschichte. Ursprünglich als Residenz für die Enkel von Herzog Peter Friedrich Ludwig erbaut, hat sich das Prinzenpalais im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Es wurde von einer königlichen Residenz zu einem Museum, das heute die Galerie Neue Meister beherbergt, die Teil des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg ist. Dieses elegante Gebäude steht stolz gegenüber dem Oldenburger Schloss und bietet Besuchern einen Einblick in das künstlerische und historische Erbe der Region.
Im Juni 1821 beauftragte Herzog Peter Friedrich Ludwig den Bau des Prinzenpalais als angemessene Residenz für seine verwaisten Enkel, die russischen Prinzen Alexander und Peter. Das Projekt wurde dem Hofarchitekten Heinrich Carl Slevogt anvertraut, einem Schüler des berühmten Karl Friedrich Schinkel. Bis 1826 war ein zweistöckiges neoklassizistisches Gebäude entstanden, das durch sein symmetrisches Design und seine stattliche Eleganz bestach. Die Prinzen lebten jedoch nur kurz im Palais. Nach dem Tod ihres Großvaters und Prinz Alexanders im Jahr 1829 verließ Prinz Peter Oldenburg und kehrte nach St. Petersburg zurück.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr das Gebäude bedeutende Veränderungen, als Großherzog Nikolaus Friedrich Peter das Palais nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1852 übernahm. Zwischen 1860 und 1862 erweiterte der Architekt Carl Boos das Gebäude um einen neuen Flügel mit einem großen Ballsaal. Weitere Änderungen wurden von Architekt Heinrich Strack zwischen 1865 und 1867 vorgenommen, was zur heutigen dreiflügeligen Anordnung führte. Der Großherzog residierte im Prinzenpalais bis zu seinem Tod im Jahr 1900.
Hinter dem Palais, versteckt von der Hauptstraße, befand sich ein malerischer Garten im Stil eines englischen Landschaftsgartens, wahrscheinlich gestaltet vom Hofgärtner Julius Friedrich Wilhelm Bosse. Dieser Garten, mit seinen gewundenen Pfaden und immergrünen Sträuchern, bot einen ruhigen Rückzugsort für Winterspaziergänge. Im Inneren waren die Räume im historistischen Stil dekoriert, passend zum fürstlichen Lebensstil der damaligen Zeit.
Im Laufe der Jahrzehnte diente das Prinzenpalais verschiedenen Zwecken. Während des Ersten Weltkriegs, von 1914 bis 1919, wurde es als Lazarett für verwundete Soldaten genutzt. Nach dem Krieg wurde es zu einer Schule, dem heutigen Alten Gymnasium. Während des Zweiten Weltkriegs beherbergte das Palais mehrere Jugendorganisationen. Von 1946 bis 1959 war es die Heimat der Graf-Anton-Günther-Schule, und ab 1961 diente es vierzig Jahre lang als Büro für das Katasteramt.
Die zahlreichen Zwischennutzungen des Gebäudes führten zu verschiedenen Änderungen und Modifikationen. Dank historischer Pläne und Fotografien des Hofphotographen Franz Titzenthaler aus den Jahren 1890/91 konnte das Prinzenpalais jedoch umfassend renoviert werden, um seine ursprüngliche Gestaltung und Pracht wiederherzustellen.
Seit 2003 ist das Prinzenpalais als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Es ist nun Teil des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und zeigt Kunstwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie wechselnde Sonderausstellungen. Der zweistöckige Ausstellungsraum veranschaulicht eindrucksvoll die Entwicklung der bildenden Kunst in Deutschland, von der Romantik bis zur Nachkriegskunst.
Die Sammlung umfasst bedeutende Werke der Worpsweder Künstlerkolonie, darunter Gemälde aller Gründungsmitglieder und bemerkenswerte Stücke von Paula Modersohn-Becker. Deutsche Impressionisten wie Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth sind mit hervorragenden Beispielen ihrer Arbeit vertreten. Die Galerie zeigt auch eine frühe Landschaft von Max Beckmann, gemalt auf der Insel Wangerooge.
Ein Highlight der Sammlung ist der Raum, der den Brücke-Künstlern Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel gewidmet ist, und Werke aus ihren Aufenthalten in Dangast zeigt. Besucher können auch Stücke anderer Expressionisten und Brücke-Mitglieder wie Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein und Otto Mueller bewundern. Zudem beherbergt das Prinzenpalais die bedeutendste öffentliche Sammlung von Werken des Dangaster Malers Franz Radziwill in Deutschland.
Die Kunst nach 1945 ist durch Werke von Ernst Wilhelm Nay, Wolf Vostell und Richard Oelze vertreten, während Stücke von Bernhard Heisig, Walter Libuda und Volker Stelzmann die Kunst aus Ostdeutschland der 1980er Jahre hervorheben.
Zusammenfassend ist das Prinzenpalais nicht nur ein historisches Gebäude, sondern auch eine lebendige kulturelle Institution, die eine reiche Vielfalt an Kunst und Geschichte bietet. Ob ihr Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch im Prinzenpalais verspricht eine faszinierende Reise durch Zeit und Kreativität im Herzen von Oldenburg.
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