Im Herzen von Meschede, einer bezaubernden Stadt in der malerischen Region Nordrhein-Westfalen, steht die Kirche Mariä Himmelfahrt. Dieses bemerkenswerte Bauwerk, das durch seine schlichte Eleganz und historische Bedeutung besticht, bietet eine ruhige Zuflucht in das spirituelle und architektonische Erbe der Region.
Bevor die heutige Kirche Mariä Himmelfahrt die Landschaft prägte, erlebte Meschede in den 1920er und 1930er Jahren ein erhebliches Wachstum. Die Bevölkerung stieg von etwa 5.000 auf über 7.000 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs an. Mit der wachsenden Bevölkerung konnte die bestehende St. Walburga Pfarrkirche die Gläubigen nicht mehr fassen. Daher entstand die Idee, nördlich der Ruhr eine neue Pfarrei zu gründen, was 1941 zur Gründung der neuen Pfarrei führte. Allerdings machten der Krieg und die Einschränkungen des NS-Regimes den Bau einer neuen Kirche zu jener Zeit unmöglich.
In diesen schwierigen Jahren versammelte sich die Gemeinde in einer provisorischen Kirche – einer Baracke neben der Villa Maria. Diese temporäre Kirche, ursprünglich eine Werkstattbaracke, die 1930 in Berlin gekauft wurde, diente der Gemeinde bis zu ihrem Abriss im Jahr 1967.
Die heutige Kirche Mariä Himmelfahrt wurde zwischen 1952 und 1953 nach den Entwürfen der Architekten Dierkes und Karl Brochhausen erbaut. Der architektonische Stil der Kirche erinnert an eine frühchristliche Basilika mit Elementen aus der frühromanischen und karolingischen Zeit. Diese stilistische Wahl schafft eine historische Verbindung zur St. Walburga Pfarrkirche, einer der ältesten Kirchen der Region.
Die Außenansicht der Kirche zeichnet sich durch ihre Einfachheit und Strenge aus. Die Wände sind mit Rundbogenfenstern durchbrochen, die dem Bauwerk ein rhythmisches und harmonisches Erscheinungsbild verleihen. Der imposante Turm erhebt sich über dem Chor und verleiht dem ansonsten bescheidenen Gebäude eine gewisse Erhabenheit. An der Bergseite ist ein zweistöckiger, querschiffartiger Anbau an den Turm angeschlossen. Im unteren Stockwerk dieses Anbaus befinden sich der Kirchenchor und die Schola, während das obere Stockwerk die Orgel beherbergt.
Eine Treppe führt hinunter zur Krypta unter der Kirche, was diesem heiligen Ort eine weitere historische und spirituelle Tiefe verleiht. Der Name der Kirche, Mariä Himmelfahrt, erinnert auch an die ehemalige Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt et St. Johanni, die der Gemeinde Meschede bis zur Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert diente.
Im Jahr 2009 wurde das Innere der Kirche nach den Plänen des Architekten Happe umfassend umgestaltet. Diese Umgestaltung zielte darauf ab, den Raum zu modernisieren, während die ursprüngliche Atmosphäre und spirituelle Essenz der Kirche bewahrt wurden. Das Ergebnis ist eine harmonische Mischung aus zeitgenössischem Design und historischer Ehrfurcht, die sowohl Gläubigen als auch Besuchern eine einladende und kontemplative Umgebung bietet.
Eines der bewegendsten Elemente in der Kirche Mariä Himmelfahrt ist das Sühnekreuz. Dieses Kreuz erinnert an ein tragisches Ereignis, das 1945 in einem Seitental entlang der B 55 zwischen Eversberg und Meschede stattfand. Während dieses dunklen Kapitels der Geschichte wurden 80 russische Zwangsarbeiter von einem Wehrmachtskommando hingerichtet und in einem Massengrab, bekannt als das Massaker im Arnsberger Wald, begraben. Im März desselben Jahres wurden die Opfer auf den sogenannten Französischen Friedhof umgebettet, und am 4. Mai 1947 wurde das Sühnekreuz zu ihrem Gedenken errichtet.
Das Kreuz wurde mehrfach Opfer von Vandalismus und schließlich an einem geheimen Ort vergraben. 1964 entdeckte eine Gruppe Mescheder Schüler das Versteck und holte das Kreuz zurück. Es blieb bis 1981 in einer Garage versteckt, bevor es schließlich in der Kirche Mariä Himmelfahrt einen dauerhaften Platz fand. Dieses Kreuz dient als kraftvolle Erinnerung an die Gräuel des Krieges und die andauernde Hoffnung auf Frieden und Versöhnung.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt beherbergt mehrere bemerkenswerte künstlerische und liturgische Schätze. Der Altartisch, aus Anröchter Dolomit gefertigt, gehört zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche. Die beiden Amboe, ebenfalls aus Anröchter Dolomit, ergänzen den Altar und tragen zur einheitlichen Ästhetik der Kirche bei.
Die Orgel der Kirche, gebaut von Felix Breil, erfüllt den Raum mit ihren resonanten Tönen und verstärkt die spirituelle Atmosphäre während der Gottesdienste. Die von Vincenz Pieper gestalteten Fenster fügen dem ansonsten schlichten Inneren einen Hauch von Farbe und Kunstfertigkeit hinzu. Die Kreuzwegstationen, geschaffen von W. Mellmann, laden zur Betrachtung und Reflexion über die Passion Christi ein.
Das Altarkreuz und der Tabernakel, gefertigt von Th. Menke, sind exquisite Beispiele religiöser Kunst. Das vierteilige Stahlgeläut der Kirche, das in den Tönen e′-g′-a′-c′ erklingt, ruft die Gläubigen zum Gottesdienst und markiert mit seinen melodischen Klängen den Lauf der Zeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche Mariä Himmelfahrt in Meschede nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern auch ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben einer Gemeinde, die die Stürme der Geschichte überstanden hat. Ihre architektonische Schönheit, historische Bedeutung und spirituelle Atmosphäre machen sie zu einem Muss für jeden, der das reiche kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens erkunden möchte.
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