Erlebt die facettenreiche Geschichte Magdeburgs im Kulturhistorischen Museum Magdeburg, einer Institution, die seit ihrer Gründung im Jahr 1906 ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes ist. Ursprünglich als Kaiser-Friedrich-Museum gegründet, hat sich dieses bemerkenswerte Museum im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt und bietet Besuchern eine faszinierende Reise durch die Zeit, von antiken archäologischen Funden bis hin zur lebendigen Geschichte der Stadt selbst.
Das Kulturhistorische Museum Magdeburg hat eine bewegte Vergangenheit, die die wechselvolle Geschichte der Region widerspiegelt. Das Museum wurde am 17. Dezember 1906 unter der Leitung des Kunsthistorikers Theodor Volbehr eröffnet. Ursprünglich lag der Schwerpunkt auf der Kunstgeschichte, und die Sammlung wuchs durch zahlreiche private Spenden und Ankäufe aus ganz Europa. Doch mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begann ein dunkles Kapitel, als sie versuchten, das Museum von vermeintlich unerwünschter Kunst zu säubern. Im Jahr 1937, während der berüchtigten Nazi-Kampagne gegen "entartete Kunst", wurden 254 Werke beschlagnahmt, von denen viele später zerstört wurden.
Das Museumsgebäude selbst erlitt während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden, und ein großer Teil der Sammlungen, darunter das berühmte Gemälde von Vincent van Gogh, Der Maler auf dem Weg nach Tarascon, ging verloren. Trotz dieser Rückschläge wurde das Museum mühsam wieder aufgebaut und restauriert, und die Sammlungen wurden im Laufe der Zeit erweitert. Heute teilt es sich die Räumlichkeiten mit dem Museum für Naturkunde und bildet eine Doppelinstitution, die ein breites Spektrum an Ausstellungen bietet.
Das Kulturhistorische Museum Magdeburg bietet eine reiche Auswahl an Dauerausstellungen und Sonderausstellungen, die ein breites Spektrum an Interessen abdecken. Ein Highlight ist die Ausstellung Magdeburg – Die Geschichte einer Stadt, die einen tiefen Einblick in die Entwicklung der Stadt von ihren mittelalterlichen Wurzeln bis zu ihrem heutigen Status als Hauptstadt von Sachsen-Anhalt bietet. Die Ausstellung Kunsttour – Die Historischen Kunstsammlungen zeigt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, während die Ausstellung Magdeburger Reiter die Originalstatue des ikonischen Magdeburger Reiters präsentiert.
Für Bildungsinteressierte bietet die Dauerausstellung zur Schulgeschichte einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung des Schulwesens, mit besonderem Fokus auf die DDR-Zeit. Die Ausstellung Fayence- und Steinzeugmanufaktur Guischard taucht in die Welt der Keramikproduktion ein, und die Barockkrippe präsentiert eine beeindruckende Krippe aus der Barockzeit.
Die Sonderausstellungen des Museums sind ebenso fesselnd und ziehen oft aus den umfangreichen Sammlungen, um verschiedene Themen und Epochen zu erkunden. Bemerkenswerte vergangene Ausstellungen umfassen Otto der Große – Magdeburg und Europa, die Teil der 27. Ausstellung des Europarates und der Landesausstellung Sachsen-Anhalt war, sowie Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, eine Gemeinschaftsausstellung mit dem Deutschen Historischen Museum in Berlin.
Weitere bedeutende Ausstellungen waren Magdeburg 1200 – Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt, die die Geschichte der Stadt von 805 bis 2005 dokumentierte, und Gegen Kaiser und Papst – Magdeburg und die Reformation, die die zentrale Rolle der Stadt in der protestantischen Reformation untersuchte. Neuere Ausstellungen wie Reformstadt der Moderne – Magdeburg in den Zwanzigern und Faszination Stadt – Die Urbanisierung Europas im Mittelalter und das Magdeburger Recht haben weiterhin Besucher mit ihrem ansprechenden und zum Nachdenken anregenden Inhalt angezogen.
Das Museumsgebäude selbst ist ein Kunstwerk, entworfen von den Wiener Architekten Friedrich Ohmann und August Kirstein. Es wurde zwischen 1901 und 1906 erbaut und war ursprünglich als städtisches Museum für Kunst und Kunsthandwerk gedacht und trug den Namen Kaiser-Friedrich-Museum. Der Entwurf, der indirekt aus einem Architekturwettbewerb von 1897 hervorging, zeichnet sich durch eine Kombination verschiedener Architekturstile aus.
Eine der herausragenden Besonderheiten des Gebäudes ist der Kaiser-Otto-Saal, der ursprünglich als Saal der Magdeburger Altertümer konzipiert war. Nach dem Vorbild der Gebäude des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg wurde dieser große Saal so gestaltet, dass er einem Kirchenschiff mit Krypta ähnelt. Obwohl er während des Zweiten Weltkriegs beschädigt und stark verändert wurde, einschließlich der Hinzufügung einer Zwischendecke, wurde er in den 1990er Jahren umfassend renoviert und restauriert. Im Jahr 2001 wiedereröffnet und in Kaiser-Otto-Saal umbenannt, dient er nun als Veranstaltungsort für Vorträge, Tagungen und Ausstellungen. Der Saal beherbergt auch die Originalstatue des Magdeburger Reiters und eine barocke Krippe sowie ein Triptychon-Wandgemälde, das Szenen aus dem Leben Ottos des Großen zeigt und von Arthur Kampf in den Jahren 1905/06 gemalt wurde.
Die Sammlungen des Museums sind umfangreich und vielfältig und umfassen eine breite Palette von Disziplinen und Epochen. Die Archäologiesammlung umfasst 400.000 Funde aus der Region Magdeburg und darüber hinaus, die 200.000 Jahre Menschheitsgeschichte abdecken. Zu den Highlights gehören eine 200.000 Jahre alte Handaxt aus Hundisburg und eine Reihe von mittelalterlichen Artefakten aus der Region Magdeburg.
Die Mittelaltersammlung enthält Objekte wie Pilgerabzeichen, die die Heiligen Drei Könige darstellen, Magdeburger Geschworenen-Sprüche und ein Löwen-Aquamanile. Die Sammlung zur Stadtgeschichte umfasst 10.000 Objekte, die in keine anderen Ausstellungen passen, darunter eine Stoffpuppe, ein Abstammungszertifikat, einen Judenstern (Davidstern) und einen Kelch von der Deutschen Theaterausstellung 1927.
Die Numismatik-Sammlung umfasst 11.000 Münzen und 2.400 Medaillen, darunter die Otto-von-Guericke-Plakette, einen anderthalbfachen Schautaler (1692), eine Bronzemedaille von der Weltausstellung 1893 in Chicago, einen Moritzpfennig (spätes 12. Jahrhundert) und eine Goldmünze zur Gründung Magdeburgs (1599). Die Militaria-Sammlung umfasst 1.400 Objekte, darunter eine Hellebarde (spätes 16. Jahrhundert), eine Handgranate (17. Jahrhundert), ein schweres Wallgewehr (um 1600), eine Festungskanone (Mitte des 17. Jahrhunderts) und einen Sturmhelm (spätes 16. Jahrhundert).
Eine der einzigartigen Attraktionen des Museums ist die Megedeborch, ein historisches Nachstellungsprojekt im Innenhof des Museums. Von Frühling bis Herbst haben Schüler die Möglichkeit, das mittelalterliche Magdeburg hautnah zu erleben, indem sie verschiedene Berufe ausüben, Handwerke praktizieren und die rekonstruierte Umgebung bevölkern. Dieses immersive Erlebnis lässt Geschichte lebendig werden und bietet ein unvergessliches Bildungserlebnis.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Kulturhistorische Museum Magdeburg mehr als nur ein Museum ist; es ist ein Tor zur Vergangenheit, das Besuchern eine umfassende und fesselnde Erkundung des reichen kulturellen Erbes Magdeburgs bietet. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder einfach nur neugierig auf die Vergangenheit der Stadt seid, dieses Museum verspricht ein unvergessliches und erhellendes Erlebnis.
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