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Kartause Lüttich

Kartause Lüttich Lüttich

Kartause Lüttich

Die Chartreuse de Liège, auch bekannt als das Kartuizerkloster von Lüttich, steht als Zeugnis der reichen klösterlichen Geschichte Lüttichs in Belgien. Auf dem erhöhten Mont Cornillon gelegen, überblickt dieses ehemalige Kloster der Kartäusermönche den Zusammenfluss von Ourthe und Maas. Obwohl es heute verlassen ist, hallen die Geschichten von spiritueller Hingabe, strategischer militärischer Bedeutung und historischer Wandlung wider.

Die Ursprünge der Chartreuse de Liège

Die Geschichte der Chartreuse de Liège beginnt im Jahr 1106 mit dem Bau einer Kapelle auf dem Mont Cornillon. Bis 1126 errichteten die Prämonstratenser-Chorherren, die seit 1121 in Floreffe lebten, in der Nähe eine Abtei, die den Zwölf Aposteln gewidmet war. Aufgrund der strategischen Lage war das Gebiet jedoch häufig bewaffneten Konflikten und Plünderungen ausgesetzt, was die Chorherren dazu veranlasste, 1288 zu gehen.

Nach ihrem Weggang wurde der Ort in eine Festung umgewandelt, bekannt als das Château de Cornillon. Diese militärische Nutzung dauerte bis 1336, als lokale Kräfte, die sich gegen Fürstbischof Adolphe de La Marck stellten, die Festung eroberten und zerstörten. Das Land blieb öde, bis 1360 die Kartäusermönche eintrafen.

Die Ankunft der Kartäuser

Die Ankunft der Kartäuser wurde durch eine Vision inspiriert, die ein heiliger Mann aus Lüttich hatte. Er sah eine Prozession von weiß gekleideten Gestalten, die zur Cornillon-Kirche zogen. Auf diese Vision hin lud Fürstbischof Engelbert III de La Marck die Kartäuser ein, sich auf dem nun verlassenen Mont Cornillon niederzulassen. Im Jahr 1360 gründeten vier Einsiedler aus dem Orden des heiligen Bruno ihr Kloster inmitten der Ruinen der alten Festung und verbanden den Namen 'Chartreuse' für immer mit dem Hügel.

Die Kartäuser erlebten lange Friedenszeiten, die es dem Kloster ermöglichten zu gedeihen. Obwohl die Regeln des Ordens übermäßigen Landbesitz entmutigten, was seinen Reichtum begrenzte, wurde die Chartreuse de Liège zu einem Zentrum des spirituellen Lebens. Dennoch blieb das Kloster nicht von den Konflikten der Region verschont und wurde oft von militärischen Kräften besetzt.

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Herausforderungen und Widerstandskraft

Eines der verheerendsten Ereignisse in der Geschichte des Klosters ereignete sich 1487, als ein von den Truppen Évrard III de La Marck gelegtes Feuer die Kirche verwüstete. Bemerkenswerterweise blieb die Bibliothek aufgrund ihrer isolierten Lage verschont und bewahrte wertvolle liturgische Bücher und Kunstwerke. Weitere Prüfungen erlebte das Kloster 1691, als es von den Truppen von Marschall de Boufflers belagert wurde. Trotz dieser Herausforderungen eroberten und bauten die Kartäuser ihr Kloster wieder auf und setzten ihre spirituelle Mission fort.

Das Ende des Klosters

Das Ende der Chartreuse de Liège als klösterliche Institution kam mit den Französischen Revolutionskriegen. 1792 betraten General Dumouriez und seine revolutionären Truppen Lüttich, was zur Plünderung des Klosters führte. Die Mönche wurden 1794 vertrieben, und bis 1797 wurde das Anwesen bei einer öffentlichen Auktion verkauft. Der Ort wurde erneut zu einem militärischen Stützpunkt, als die Niederländer 1817 ein neues Fort errichteten, das Fort de la Chartreuse.

Moderne Umwandlung

In den letzten Jahren war die Chartreuse de Liège Gegenstand verschiedener Umbaupläne. In den Jahren 2008, 2017 und 2019 wurden Pläne für Luxuswohnprojekte eingereicht, die jedoch auf starken Widerstand der Anwohner stießen. 2022 wurde ein Kompromiss erzielt, der die Entwicklung auf dem Gelände stoppte und seine historische Bedeutung bewahrte.

Die Chartreuse heute erkunden

Heute steht die Chartreuse de Liège als eindrucksvolles Relikt der Vergangenheit. Obwohl die Gebäude verlassen sind, haben sie sich zu einer Leinwand für Graffiti-Künstler entwickelt, die der historischen Stätte eine moderne Schicht hinzufügen. Besucher können durch die Überreste des Klosters wandern und sich das Leben der Mönche vorstellen, die einst hier lebten.

Die Umgebung bietet atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und die darunter liegenden Flüsse und bietet einen ruhigen Rückzugsort von den belebten Straßen Lüttichs. Während ihr erkundet, werdet ihr die in den Steinen eingebetteten Schichten der Geschichte entdecken, von ihren Anfängen als Kapelle über die Umwandlung in eine Festung bis hin zu einem Kloster.

Ein Symbol für Widerstandskraft und Geschichte

Die Chartreuse de Liège ist mehr als nur ein verlassenes Gebäude; sie ist ein Symbol für Widerstandskraft und historische Tiefe. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels miterlebt, von spiritueller Hingabe über militärische Konflikte bis hin zu moderner urbaner Entwicklung. Für diejenigen, die Lüttich besuchen, bietet die Chartreuse einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit der Stadt, ein Zeugnis für den unerschütterlichen Geist derer, die einst auf dem Mont Cornillon Trost und Stärke suchten.

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