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Burg Limburg (Hessen)

Burg Limburg (Hessen) Limburg a.d. Lahn

Burg Limburg (Hessen)

Burg Limburg, vor Ort bekannt als Limburg Castle, ist eine faszinierende mittelalterliche Felsenburg in Limburg an der Lahn in Hessen, Deutschland. Majestätisch thront sie hinter dem Limburger Dom auf einem Kalkfelsen, dem Domberg, und bietet einen atemberaubenden Blick über die Lahn und die charmante Altstadt von Limburg.

Die Geschichte der Burg Limburg

Die Geschichte der Burg Limburg ist so reich und vielfältig wie die Landschaft, die sie überblickt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der Domberg bereits um 500 v. Chr. eine keltische Siedlung beherbergte. In der Merowingerzeit, spätestens jedoch um das Jahr 800, bestand an diesem strategischen Ort eine Befestigung, um den Übergang über die Lahn zu sichern. Im 9. Jahrhundert wurde die Burg zur Residenz der örtlichen Grafen unter den fränkischen Königen, und im 10. Jahrhundert gehörte sie den Konradinern, die das St. Georgs-Kloster gründeten, den Vorläufer des heutigen Doms, innerhalb der Festung Limburc.

Im 13. Jahrhundert entwickelte sich der östliche Teil der Burg zu einer palastartigen Residenz für die Herren von Limburg, während der Rest des Komplexes als Wohnraum für die Vasallen der Burg diente, komplett mit verschiedenen Höfen und Türmen. Nach dem Aussterben der Konradiner ging die Burg an das Haus Isenburg und später, im 14. Jahrhundert, an das Kurfürstentum Trier über. Sie wurde anschließend an die Grafen von Leiningen, die Herren von Ysenburg und im 16. Jahrhundert an die Familie Landschad von Steinach verpachtet. Während dieser Zeit diente die Burg als Verwaltungszentrum für Limburg und die umliegenden Trierer Besitzungen.

Im Jahr 1802 wurde die Burg Limburg Teil von Nassau-Weilburg, dann 1806 des Herzogtums Nassau und schließlich 1866 Preußen. Teile der Burg wurden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr genutzt. 1883 wurde in dem Saalgebäude der Burg eine Berufsschule eingerichtet, die im Laufe der Jahre erweitert wurde. Das spätgotische Saalgebäude wurde 1929 durch ein Feuer zerstört, aber bis 1935 wieder aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm das Land Hessen das Gebäude.

Von 1905 bis 1976 war das Diözesanmuseum des Bistums Limburg in der St. Peterskapelle und angrenzenden Räumen untergebracht. Die Berufsschule bestand bis 1963 weiter, und Teile des Renaissancegebäudes dienten bis 2003 dem Lehrerfortbildungsinstitut des Staatlichen Schulamts Weilburg. 1995 verhinderte ein öffentlicher Aufschrei den Verkauf der Burg an einen privaten Investor, was zur Gründung eines Fördervereins führte, der die Burg erhalten wollte. Im Jahr 2000 erwarb die Stadt Limburg die Burg für einen symbolischen Preis von 1 Deutsche Mark.

Die Erkundung der Burg Limburg

Heute ist die Burg Limburg ein faszinierendes Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen. Einige Räume beherbergen das Stadtarchiv, während andere von der Dommusikabteilung für Aufnahmen genutzt werden. Die Zukunft der Burg sieht die Einrichtung eines Stadtmuseums vor, aber zunächst müssen erhebliche strukturelle Schäden behoben werden. Besonders das Renaissancegebäude im Nordosten hat unter Setzungen und Dachschäden gelitten, was seit 2009 Stabilisierungs- und Reparaturarbeiten erforderlich machte.

Architektonische Höhepunkte

Die Burg Limburg besteht aus mehreren Gebäuden aus verschiedenen Epochen, die einen Hof umgeben, der nach Norden zur Lahn hin offen ist. Der mittelalterliche Grundriss ist nicht mehr vollständig rekonstruierbar, aber der Wohnturm, der vermutlich um 1250 unter Gerlach I. von Limburg erbaut wurde, bleibt ein markantes Merkmal. Der Turm verfügt über einen gewölbten Keller und drei oberirdische Stockwerke, mit einem einst prächtigen Saal im Erdgeschoss, der frühgotische Blattkapitelle aufweist. Der einfachere Saal im ersten Stock und das heutige Dach stammen aus dem Jahr 1652.

Angrenzend an den Wohnturm befindet sich die St. Peterskapelle aus dem 11. Jahrhundert, die später erweitert wurde. Die Kapelle, der älteste erhaltene Teil der Burg, verfügt über einen einfachen Altarbereich, ein dreiteiliges gotisches Maßwerkfenster und ein um 1300 entstandenes Wandgemälde des heiligen Christophorus. Das Gemälde wurde im 19. Jahrhundert teilweise durch eine Türöffnung zerstört. 1534 wurde über der Kapelle ein Wohngebäude hinzugefügt.

Weiter südlich steht ein großes Saalgebäude, das nach 1379 errichtet wurde und für seinen weiten Saal im ersten Stock bekannt ist, der von einem großen spätgotischen Kamin dominiert wird. Die Südwand ist von fünf Fenstern in rundbogigen Nischen mit Steinkreuzen und Hohlkehlen durchbrochen. Das Erdgeschoss diente als Küche und später als Stall.

Nördlich des Wohnturms befindet sich das Renaissancegebäude aus der Zeit um 1600, das ein steinernes Erdgeschoss mit einem Fachwerk-Obergeschoss, inklusive fränkischer Erker und geschwungener Giebel, aufweist. Ein achteckiger, schiefergedeckter Treppenturm mit einer hölzernen Wendeltreppe steht vor dem barocken Gebäude. Bis etwa 1800 befand sich in der Nähe des Eingangs ein Schlossbrunnen, der durch ein Rohrsystem gespeist wurde.

Die Südseite des Hofes wird durch einen steinernen Anbau mit einem Fachwerkaufbau und einer offenen Galerie zum Hof hin abgeschlossen. Dies ist ein Wiederaufbau des gotischen Saalgebäudes, das 1929 abgebrannt ist. Im Westen wurde 1779 eine Scheune an die Reste der Schildmauer angebaut, die 1929 abbrannte und als Schulgebäude wieder aufgebaut wurde. Früher befand sich in diesem Bereich wahrscheinlich eine Vorburg mit mehreren Vasallenhäusern. Die Nordseite des Hofes weist ein Tor und ein Wohngebäude aus dem Jahr 1720 mit einem Walmdach auf, das früher das Trierer Kellereigebäude war und jetzt die Domküsterei beherbergt. Der Garten auf der offenen Nordseite des Hofes wurde im 19. Jahrhundert angelegt, mit einem Sommerhaus unter zwei Linden um 1780 und einem Graben mit einer Brücke vor dem Tor.

Im Innenhof sind Grabsteine mehrerer Trierer Verwaltungsbeamter und Kleriker des Klosters zu sehen. Laut dem Limburger Chronisten Johann[es] Mechtel war das gesamte Gebiet einst von einer Schildmauer mit mehreren Türmen und dem Eulentor als einzigem Zugang umgeben. Das Tor wurde 1569 abgerissen, und nur Reste der Schildmauer und Türme bleiben. Das genaue Datum des Abrisses der Befestigung ist unbekannt. Zwei zusätzliche niedrigere Mauern umgaben das Kloster, die Burg und Teile der Altstadt, von denen einige Abschnitte noch heute sichtbar sind.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Burg Limburg nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein Zeugnis des reichen Erbes und der architektonischen Entwicklung der Region ist. Ihre Mauern erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten und machen sie zu einer unvergesslichen Attraktion für jeden, der Limburg an der Lahn besucht.

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