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Sankt Georg

Sankt Georg Hattingen

Sankt Georg

St. Georg, vor Ort als Sankt Georg bekannt, ist ein faszinierendes architektonisches Juwel im historischen Zentrum von Hattingen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese prächtige Kirche mit ihrem hohen Turm und ihrer bewegten Vergangenheit steht als Zeugnis für die Widerstandskraft und den Glauben der örtlichen Gemeinschaft. Wenn ihr durch die malerischen Straßen von Hattingen schlendert, wird euch der Anblick des markanten, verdrehten Turms von St. Georg unweigerlich in seinen Bann ziehen und euch einladen, seine reiche Geschichte und ruhige Schönheit zu erkunden.

Die historische Bedeutung von St. Georg

Die Ursprünge von St. Georg reichen bis etwa ins Jahr 1200 zurück, als sie aus Ruhrsandstein, einem lokalen Sandstein, erbaut wurde. Der Standort selbst hat jedoch eine noch weiter zurückreichende Geschichte. Bei Ausgrabungen im Jahr 1972 wurden Überreste eines romanischen Pfeilerfundaments und zwei Säulenbasen aus der Zeit nach 820 entdeckt, was auf die langjährige Bedeutung der Kirche in der Region hinweist.

Die Kirche hat viele Turbulenzen erlebt. Im frühen 15. Jahrhundert wurden Hattingen und St. Georg von Kriegen heimgesucht, was zur Zerstörung der Kirche in den Jahren 1424 und 1429 führte. Die anschließenden Wiederaufbauarbeiten, die um 1450 abgeschlossen wurden, brachten die gotischen Elemente hervor, die noch heute zu sehen sind, wie die Rippengewölbe und die zugemauerten Spitzbogenfenster.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde St. Georg mehrfach renoviert. Im Jahr 1804 fiel ein Stein aus dem maroden Gewölbe, was eine umfassende Restaurierung zwischen 1807 und 1810 zur Folge hatte. In dieser Zeit wurde das ursprüngliche Gewölbe durch eine Holzdecke ersetzt und die barocken Innenausstattungen entfernt. Die Kirche war ursprünglich verputzt und weiß getüncht, doch dies wurde 1932 entfernt, wodurch das darunterliegende Mauerwerk freigelegt wurde, das wir heute sehen.

Der ikonische verdrehte Turm

Eines der markantesten Merkmale von St. Georg ist der verdrehte Turm, der inklusive Wetterfahne eine Höhe von 56,73 Metern erreicht. Die auffällige Neigung des Turms nach Südwesten hat zu verschiedenen lokalen Legenden geführt. Einige behaupten, er sei so konstruiert worden, damit er im Falle eines Blitzschlags vom Kirchengebäude wegfällt, während andere dies auf die Rache eines unterbezahlten Zimmermanns zurückführen. Unabhängig von seiner Herkunft hat dieses einzigartige Merkmal St. Georg einen Platz in der Vereinigung der verdrehten Türme Europas eingebracht, einer Gruppe von 90 solchen Türmen auf dem Kontinent.

Das Innere und die Umgebung der Kirche

Beim Betreten von St. Georg werden Besucher von der ruhigen Atmosphäre und der Schönheit der Buntglasfenster begrüßt, die zwanzig biblische Szenen darstellen. Diese Fenster, entworfen von Professor E. Bischoff aus Gelsenkirchen, wurden ab 1950 installiert und verleihen dem Kircheninneren einen lebendigen Touch.

Außen ist die Kirche von einer Grünfläche umgeben, die mit 26 Grabsteinen übersät ist, Überreste des ehemaligen Kirchhofs. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1617, und der Kirchhof wurde bis zum 31. März 1813 für Bestattungen genutzt. Die letzten Gräber wurden 1848 eingeebnet, aber die Grabsteine bleiben als stille Zeugen der Vergangenheit erhalten. Zudem erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges.

Östlich des Kirchhofs stand einst das Heilig-Geist-Spital, ein Krankenhaus und Gästehaus, das 1474 vom Orden des Heiligen Geistes gegründet wurde. Diese Einrichtung bot Pflege für Kranke und Alte, die nicht die gleiche familiäre Unterstützung hatten wie jene in ländlichen Gebieten. Das Gebäude wurde 1780 erneuert und diente bis 1919 als Armenhaus und Waisenhaus, wobei einige Hattinger Einwohner sich noch an ihre Zeit dort als Waisenkinder erinnern.

Die Orgel und Glocken

Musikliebhaber werden die Orgel der Kirche schätzen, die 1830 vom Orgelbauer Christian Roetzel aus Alpe im Bergischen Land installiert wurde. Die Orgel vereint eine Kombination aus originalen und modernen Registern, wodurch ein harmonischer Klang aus historischen und zeitgenössischen Tönen entsteht.

St. Georg beherbergt auch vier Glocken, die aus Stahl gegossen und 1950 nach ihrer Verwendung beim Evangelischen Kirchentag in Essen installiert wurden. Jede Glocke trägt eine Inschrift, wobei die größte 2.800 kg wiegt und mit den Worten "O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort" beschriftet ist. Die Glocken markieren den Lauf der Zeit, wobei die Viertelstunden auf der dritten und vierten Glocke und die Stunden auf der größten Glocke schlagen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Georg in Hattingen nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein Leuchtfeuer der Geschichte und Kultur ist. Ihre architektonische Schönheit, faszinierende Geschichte und einzigartigen Merkmale machen sie zu einem Muss für jeden, der die charmante Stadt Hattingen erkundet. Ob ihr von ihrer bewegten Vergangenheit, ihrer ruhigen Atmosphäre oder einfach vom Anblick ihres ikonischen verdrehten Turms angezogen werdet, St. Georg verspricht einen Besuch voller Geschichte und Schönheit.

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