Der Horkenstein in Hattingen, Nordrhein-Westfalen, ist ein faszinierendes Relikt aus vergangenen Zeiten, umgeben von Geheimnissen und Legenden. Dieser beeindruckende 20-Tonnen-Felsbrocken, aus lokalem Ruhr-Sandstein geformt, steht als stummer Zeuge der frühen Geschichte der Region. Auch wenn er nicht die Pracht einer Burg oder die Feinheiten einer Kathedrale aufweist, macht seine rätselhafte Präsenz und seine geschichtsträchtige Vergangenheit ihn zu einem besonderen Anziehungspunkt für Besucher, die das kulturelle und historische Geflecht von Hattingen erkunden.
Die Ursprünge des Horkensteins sind in Folklore und Spekulationen gehüllt. Ursprünglich in Dahlhausen gelegen, wurde er 1876 nach Hattingen verlegt. Einige Theorien besagen, dass dieser uralte Stein als Werkzeug zur Bestimmung der Sonnenwenden oder als Altar für Opferzeremonien diente, was durch die Anwesenheit einer Blutrinne angedeutet wird. Sein Name, der möglicherweise aus verschiedenen sprachlichen Wurzeln stammt, trägt zur Faszination bei. Högr, ein altnordisches Wort für Heiligtum, Eorcanstan, altenglisch für heiliger Stein, und horkos, griechisch für Eid, tragen alle zu seinem mystischen Charakter bei.
Der Horkenstein ist in ein Geflecht aus Legenden gehüllt. Eine Geschichte erzählt, wie der Teufel selbst den Stein aus dem Orient brachte, um den heiligen Liudger zu zerschmettern, ihn jedoch fallen ließ, als er durch das Kreuz eines Missionars gestoppt wurde. Eine andere berichtet von Horkus, einem Riesen, der angeblich hier nach der Schlacht im Teutoburger Wald römische Gefangene hinrichtete. Der ursprüngliche Standort des Steins, umgeben von Wihekeln oder heiligen Eichen, soll von einer gespenstischen Gestalt heimgesucht worden sein, was seinem ohnehin schon geheimnisvollen Charme eine unheimliche Note verleiht.
Im Jahr 1876 schenkte Heinrich Eggemann, ein Holzhandelsmann und Gastwirt, den Stein dem Landrat von Hattingen, Schuhmacher. Er wurde dann auf einem Schlitten in den Garten des Amtshauses in Hattingen-Winz transportiert. Trotz Vorschlägen im Jahr 1984, den Horkenstein an seinen ursprünglichen Standort zurückzubringen, entschied sich der Rat von Hattingen, ihn ins Stadtzentrum zu verlegen, wo er nun an der Kreuzung von Martin-Luther-Straße und August-Bebel-Straße, in der Nähe des Busbahnhofs, ruht.
Heute steht der Horkenstein etwas unscheinbar in Hattingen, ohne erklärende Tafeln oder historischen Kontext. Doch dies mindert nicht seine Anziehungskraft. Der Stein lädt Besucher ein, über seine Vergangenheit nachzudenken und sich die Rituale und Geschichten vorzustellen, die ihn einst umgaben. Seine raue Oberfläche und imposante Größe rufen ein Gefühl von Zeitlosigkeit hervor, eine Verbindung zu einer längst vergangenen, aber nicht vergessenen Ära.
Der Horkenstein hat literarische Werke inspiriert, wie das Gedicht von Heinrich Kämpchen in seiner Sammlung von 1909 "Was die Ruhr mir sang". Diese kulturelle Bedeutung, gepaart mit seinen historischen und mythischen Verbindungen, macht den Stein zu einem faszinierenden Thema für Historiker, Folklore-Enthusiasten und neugierige Reisende gleichermaßen.
Die Stadt Hattingen selbst bietet eine reizvolle Kulisse für den Horkenstein. Mit ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt, den Fachwerkhäusern und der lebendigen Kulturszene bietet Hattingen eine reizvolle Mischung aus Geschichte und Moderne. Der Horkenstein, mit seiner rätselhaften Vergangenheit und seinen legendären Erzählungen, fügt der reichen Erzählung der Stadt ein einzigartiges Kapitel hinzu.
Der Horkenstein ist mehr als nur ein Stein; er ist ein Symbol für die Geheimnisse und Geschichten, die unser Verständnis der Geschichte prägen. Seine Präsenz in Hattingen lädt uns ein, zu erkunden, zu hinterfragen und die Schichten menschlicher Erfahrung zu schätzen, die in die Landschaft eingeprägt sind. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Liebhaber von Legenden oder einfach nur neugierige Reisende seid, der Horkenstein bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit, der sowohl anregend als auch inspirierend ist.
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