Betretet die Rickmer Rickmers, ein majestätisches dreimastiges Stahlsegelschiff, das den Hamburger Hafen an den St. Pauli Landungsbrücken ziert. Dieses historische Schiff, das heute als Museum dient, gewährt einen faszinierenden Einblick in die maritime Geschichte und das Leben von Seeleuten vergangener Zeiten.
Die Rickmer Rickmers wurde im August 1896 von der Werft der Bremerhavener Reederei Rickmer Clasen Rickmers vom Stapel gelassen. Benannt nach dem Enkel des Reeders, Rickmer Rickmers, trat das Schiff seine Jungfernfahrt nach Hongkong an, wo es Reis und Bambus lud, um diese nach Deutschland zu bringen. Unter dem Kommando von Kapitän Hermann Hinrich Ahlers absolvierte das Schiff mit seiner 21-köpfigen Besatzung zwölf Rundreisen und befuhr häufig Routen in die USA und den Fernen Osten.
Im Jahr 1904 geriet das Schiff im Indischen Ozean in einen heftigen Hurrikan, verlor seinen Besanmast, erreichte jedoch sicher den Hafen von Kapstadt. Aufgrund der hohen Reparaturkosten wurde das Schiff als Bark umgeriggt. 1912 erwarb die Hamburger Reederei Carl Christian Krabbenhöft das Schiff und benannte es in Max um. In den folgenden zwei Jahren transportierte es Kohle von Wales nach Chile und Salpeter von Chile nach Europa. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 ankerte das Schiff in den neutralen Azoren bei Horta.
Am 23. Februar 1916 beschlagnahmten portugiesische Streitkräfte das Schiff, benannten es in Flores um und nutzten es für den Transport von Kriegsmaterialien für Großbritannien. Nach einer Überholung diente das Schiff ab 1924 als Sagres, das zweite Segelschulschiff der portugiesischen Marine. 1930 wurde es mit zwei Hilfsdieselmotoren ausgestattet. Das Schiff gewann 1958 die Tall Ships' Races. Seine Zeit als Schulschiff endete 1962, danach wurde es als Depotschiff Santo André im Marinehafen von Alfeite bei Lissabon aufgelegt.
1974 gründete Fiete Schmidt, Vorsitzender des Hamburger Hafenvereins, den Verein Windjammer für Hamburg, um das maritime Erbe Hamburgs zu bewahren. 1978 entdeckte der Verein die heruntergekommene Rickmer Rickmers und tauschte sie 1983 gegen die Yacht Anne Linde (heute Polar) ein. Nach mehreren Jahren der Restaurierung, die teilweise durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für arbeitslose Jugendliche vom Arbeitsamt Hamburg finanziert wurden, wurde das Schiff auf seinen ursprünglichen Namen zurückgeführt und an den Landungsbrücken in Hamburg in ein Museumsschiff umgewandelt.
Die Rickmer Rickmers ragt mit einer maximalen Masthöhe von 54 Metern in die Höhe. Besucher haben die einzigartige Möglichkeit, bis zu 30 Meter hoch zu klettern und einen atemberaubenden Blick auf den Hafen zu genießen. Nach einer ersten Überholung und Modernisierung 2016 bei Blohm & Voss wurde das Schiff im Sommer 2024 bei der Norderwerft erneut inspiziert, wobei fast 30 Stellen mit Lochfraß im Metall des Unterwasserrumpfs entdeckt wurden. Seit dem 12. August 2024 liegt das Schiff wieder an seinem gewohnten Liegeplatz an den Landungsbrücken in Hamburg.
Beim Betreten des Decks der Rickmer Rickmers werdet ihr sofort in die Vergangenheit versetzt. Die sorgfältig restaurierten Innenräume zeigen die Lebensbedingungen und den Alltag der Seeleute aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das Museum bietet eine Vielzahl von Ausstellungen, darunter historische Fotografien, nautische Instrumente und persönliche Gegenstände der Besatzung.
Eines der Highlights des Museums ist die Kapitänskajüte, wo ihr die Quartiere des Kommandanten des Schiffes mit Möbeln aus der damaligen Zeit und Navigationswerkzeugen sehen könnt. Der Maschinenraum bietet einen faszinierenden Einblick in die Technik des Schiffes, einschließlich der während seiner Zeit als Sagres installierten Dieselmotoren. Die Kombüse gibt einen Einblick in die Essenszubereitung und die Essgewohnheiten der Besatzung, während die Mannschaftsquartiere einen Eindruck von den beengten und herausfordernden Lebensbedingungen der Seeleute vermitteln.
Die Rickmer Rickmers ist nicht nur ein statisches Museum; sie beherbergt das ganze Jahr über eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten. Von maritimen Festen und Bildungsprogrammen bis hin zu Sonderausstellungen und geführten Touren ist immer etwas los an Bord. Das Schiff dient auch als einzigartiger Veranstaltungsort für private Anlässe wie Hochzeiten und Firmenfeiern und bietet eine unvergessliche Kulisse mit atemberaubendem Blick auf den Hamburger Hafen.
Die Rickmer Rickmers Stiftung, die das Museumsschiff betreibt, verleiht jährlich den Titel Ehrenkapitän an Personen oder Organisationen, die bedeutende Beiträge zum maritimen Erbe geleistet haben. Bisher wurden 19 Empfänger mit diesem angesehenen Titel geehrt.
2005 erkannte die Bundesrepublik Deutschland die historische Bedeutung der Rickmer Rickmers an, indem sie das Schiff auf einer Briefmarke der Serie Für die Jugend – Großsegler abbildete. Diese Ehre unterstreicht die Bedeutung des Schiffes als Symbol für das reiche maritime Erbe Deutschlands.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Besuch der Rickmer Rickmers ein Muss für alle ist, die sich für maritime Geschichte, nautische Technik oder einfach für ein einzigartiges und lehrreiches Erlebnis in Hamburg interessieren. Die bewegte Vergangenheit des Schiffes, kombiniert mit seinen wunderschön restaurierten Innenräumen und fesselnden Ausstellungen, macht es zu einer faszinierenden Attraktion, die für jeden etwas zu bieten hat. Ob Geschichtsinteressierte, Nautikbegeisterte oder neugierige Reisende, die Rickmer Rickmers verspricht eine unvergessliche Reise durch Zeit und Gezeiten.
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