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Schlosspark Gotha

Schlosspark Gotha Gotha

Schlosspark Gotha

Der Schlosspark Gotha, gelegen in der bezaubernden Stadt Gotha in Thüringen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertelanger Landschaftsarchitektur und gärtnerischer Meisterleistung. Mit einer Fläche von 37 Hektar gehört dieser Park zu den größten und bedeutendsten Grünanlagen Deutschlands und bietet Besuchern eine herrliche Mischung aus Geschichte, Natur und ruhiger Schönheit.

Die Entstehung des Schlossparks Gotha

Die Ursprünge des Schlossparks Gotha reichen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, als Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg das Schloss Friedenstein errichten ließ. Die erste Phase des Parks, bekannt als Schlosswallgarten, sollte sowohl den praktischen Bedürfnissen der herzoglichen Küche als auch den Freizeitaktivitäten der herzoglichen Familie dienen. Dieser rechteckige Garten bestand aus einem nördlichen Teil mit Topfpflanzen und einem südlichen Teil mit Kräuterbeeten, die durch Hecken aus Johannisbeeren, Rosen und Stachelbeeren getrennt waren. Die Blumenbeete, die Lilien, Narzissen, Hyazinthen, Krokusse, Iris, Taglilien und Tulpen beherbergten, waren ein Symbol für den Status und Reichtum des Herzogs.

Die Entwicklung des Großen Küchengartens

Unter demselben Herzog wurde zwischen der heutigen Parkallee und dem im 14. Jahrhundert erbauten Leinakanal der Große Küchengarten angelegt, der für seine in Kübeln gezogenen Zitrusbäume bekannt war. Hier befand sich auch das Pomeranzenhaus, das Wohnhaus des Gärtners. Obwohl der Große Küchengarten 1864 aufgelöst wurde, setzte sich sein Erbe mit dem Bau des herzoglichen Museums im Neorenaissance-Stil und der Anlage des Tannengartens auf einem Teil seines Geländes fort.

Der barocke Gartenglanz

Im frühen 18. Jahrhundert ließ Herzog Friedrich II. zusammen mit dem Bau von Schloss Friedrichsthal den Barockgarten anlegen. Dieser Garten zeichnete sich durch dekorative Blumenbeete, sorgfältig geschnittene Baumquartiere und grüne Hecken aus. Die Hauptachse des Gartens verlief von Westen nach Osten und endete in einem Ehrenhof mit einem großen Brunnen in der Mitte. Obwohl der Barockgarten später mit Regierungsgebäuden überbaut wurde, bleibt seine historische Bedeutung ein wichtiger Teil der Geschichte des Schlossparks Gotha.

Die prächtige Orangerie

Ebenfalls von Herzog Friedrich II. im Jahr 1708 initiiert, wurde die Orangerie entworfen, um die herzogliche Sammlung von Orangenbäumen zu beherbergen. Der Garten wurde unter Herzog Friedrich III. und seiner Frau Luise Dorothée erweitert und umfasste einen Brunnen und ein kleines Lusthaus. Der Architekt Gottfried Heinrich Krohne wurde beauftragt, den Garten in eine französische Orangerie zu verwandeln, mit neuen Gebäuden und einer umfangreichen Sammlung exotischer Pflanzen. Ende des 18. Jahrhunderts galt die Gothaer Orangerie als eine der schönsten in Deutschland und beherbergte fast 3.000 Topfpflanzen, darunter Orangen, Zitronen, Lorbeerbäume, Feigen und Ananas. Obwohl die Pflanzensammlung vor dem Ersten Weltkrieg zurückging, begannen 2004 Bemühungen zur Restaurierung der Orangerie, um ihren historischen Glanz wiederherzustellen.

Der Englische Garten: Eine zeitlose Landschaft

Das wohl größte Juwel des Schlossparks Gotha ist der Englische Garten, der 1765 unter Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg angelegt wurde. Dieser Garten, einer der ältesten Landschaftsgärten außerhalb Englands, wurde von den Gärtnern John Haverfield dem Jüngeren und Christian Heinrich Wehmeyer entworfen. Das Herzstück des Gartens ist der große Parkteich, um den sich die Landschaft mit alten Eichen entfaltet, von denen einige über 500 Jahre alt sind und aus nahegelegenen Wäldern transportiert wurden. Am nördlichen Ufer des Teichs steht ein dorischer Tempel, der zwischen 1775 und 1777 zu Ehren des Gottes Merkur errichtet wurde.

Die Begräbnisinsel: Eine melancholische Schönheit

Ein einzigartiges Merkmal des Englischen Gartens ist die Begräbnisinsel im Großen Parkteich, die von 1779 bis 1848 als letzte Ruhestätte für Mitglieder des Hauses Sachsen-Gotha-Altenburg diente. Inspiriert von der Pappelinsel im Parc Jean-Jacques-Rousseau, wurde die Insel so gestaltet, dass ihre melancholische Schönheit durch Trauerweiden, Birken, Tannen und Zypressen betont wird. Zu den bemerkenswerten Bestattungen gehört Herzog Ernst II., der auf eigenen Wunsch ohne Grabstein beigesetzt wurde, sowie sein Sohn Herzog August. Die schlichte Eleganz und historische Bedeutung der Insel tragen zur Anziehungskraft des Parks bei.

Der Schlosspark Gotha in der Gegenwart

Heute ist der Schlosspark Gotha ein Paradies für Naturliebhaber, Geschichtsinteressierte und gelegentliche Besucher gleichermaßen. Die weitläufigen Rasenflächen, historischen Bauwerke und vielfältige Pflanzenwelt bieten einen friedlichen Rückzugsort vom Trubel des modernen Lebens. Ob ihr entlang des Gürtelwegs spaziert, die alten Bäume bewundert oder an den ruhigen Teichen des Parks verweilt, der Schlosspark Gotha bietet eine zeitlose Flucht in die Natur und Geschichte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schlosspark Gotha nicht nur ein Park ist, sondern ein lebendiges Zeugnis von Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit. Seine reiche Vergangenheit und sorgfältig erhaltenen Landschaften machen ihn zu einem Muss für jeden, der das Herz Thüringens erkundet. Kommt und taucht ein in die bezaubernde Welt des Schlossparks Gotha, wo jede Ecke eine Geschichte erzählt und jeder Besuch eine Reise durch die Zeit ist.

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