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Orangerie Gotha

Orangerie Gotha Gotha

Orangerie Gotha

Die Orangerie in Gotha, im Volksmund als Orangerie Gotha bekannt, ist ein beeindruckendes Beispiel spätbarocker Gartenarchitektur, das im Herzen Thüringens, Deutschland, zu finden ist. Diese prächtige Gartenanlage, die Teil des Schlossparks von Schloss Friedenstein ist, ist nicht nur die größte ihrer Art in Thüringen, sondern auch eine der bedeutendsten im deutschsprachigen Raum. Sie vereint Geschichte, Gartenkunst und Architektur in perfekter Harmonie und ist ein unverzichtbares Ziel für alle, die die kulturellen Schätze Deutschlands erkunden möchten.

Die Geschichte der Orangerie

Die Ursprünge der Orangerie reichen bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück. Sie wurde zunächst von Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg angelegt, der einen Ordonnanzgarten mit einem Gewächshaus für seine Sammlung exotischer Pflanzen schuf. Doch erst unter der Leitung seines Nachfolgers, Herzog Friedrich III., und seiner Frau Luise Dorothée wurde der Garten zur weitläufigen Orangerie, die wir heute kennen. Im Jahr 1747 wurde der renommierte Architekt Gottfried Heinrich Krohne beauftragt, den Garten neu zu gestalten, wobei er sich von den großen französischen Orangerien jener Zeit inspirieren ließ.

Krohnes Vision war es, ein einheitliches, symmetrisches Layout in Form eines Theaters zu schaffen, mit zwei großen Kalthäusern und angrenzenden Gewächshäusern auf der Nord- und Südseite. Dieses Design sollte eine architektonische Harmonie mit dem Schloss Friedenstein schaffen und die visuelle Anziehungskraft des gesamten Anwesens erhöhen. Das Lorbeerhaus, ein Kalthaus auf der Südseite, war das erste, das 1751 fertiggestellt wurde und Elemente des frühen Rokoko-Stils sowie chinesische Pagodeneinflüsse zeigt.

Die Orangerie erkunden

Besucher der Orangerie werden von sorgfältig gepflegten Gärten empfangen, die die Eleganz und Präzision der barocken Landschaftsgestaltung widerspiegeln. Das Layout des Gartens, mit seinen weitläufigen Rasenflächen, lebhaften Blumenbeeten und strategisch platzierten Kübelpflanzen, bietet einen Einblick in die gärtnerischen Praktiken des 18. Jahrhunderts. Während ihr durch die Anlagen spaziert, könnt ihr euch fast vorstellen, wie die Herzöge und Herzoginnen einst ihre Sammlung exotischer Flora bewunderten.

Die Orangerie besteht nicht nur aus ihren Gärten; auch die Gebäude selbst sind architektonische Wunderwerke. Das Lorbeerhaus und das Orangenhaus, mit ihren kunstvollen Fassaden und ihrer historischen Bedeutung, sind integrale Bestandteile des Komplexes. Im Inneren können Besucher die wunderschön restaurierten Innenräume erkunden, die sorgfältig gepflegt wurden, um ihre historische Authentizität zu bewahren.

Eine Reise durch die Zeit

Die Orangerie hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlebt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verlagerte sich der Fokus von traditionellen Orangeriepflanzen hin zu exotischeren Arten. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte zum Niedergang der Pflanzensammlung, und die Gebäude wurden für verschiedene Zwecke umgenutzt. Trotz der Herausforderungen blieb die Orangerie ein beliebter Veranstaltungsort für Ausstellungen, der Tausende von Besuchern zu Veranstaltungen wie der Deutschen Rosenschau 1930 anzog.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Orangerie erhebliche Schäden, insbesondere die südlichen Gebäude. Dennoch zeigt sich die Widerstandsfähigkeit des Ortes in seiner Erholung nach dem Krieg. Das nördliche Orangeriegebäude beherbergte bis 2014 die Stadtbibliothek, während das südliche Lorbeerhaus in ein Café umgewandelt wurde, bevor es in den 1980er Jahren geschlossen wurde.

Wiederbelebung und Restaurierung

Im 21. Jahrhundert liegt der Fokus wieder verstärkt auf der Restaurierung der Orangerie zu ihrem früheren Glanz. Im Jahr 2004 wurde das Gelände der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen, die umfangreiche Restaurierungsarbeiten unternommen hat. Diese Bemühungen umfassen den Wiederaufbau des Lorbeerhauses und die Wiederherstellung der Pflanzensammlung. Die Orangerie ist heute ein lebendiger Kulturort, der Veranstaltungen wie das jährliche Gothaer Barockfest und den Orangerie-Weihnachtsmarkt beherbergt.

Im Jahr 2022 wurde ein neues Kamelienhaus eingeweiht, das vollständig durch Spenden finanziert wurde. Diese neue Ergänzung spiegelt das historische Design der ursprünglichen Strukturen wider und bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Kamelien, wodurch die Vergangenheit der Orangerie mit ihrer Zukunft verknüpft wird.

Die Orangerie besuchen

Heute ist die Orangerie ein Zeugnis für die anhaltende Anziehungskraft des Barockgartendesigns. Sie bietet Besuchern die einzigartige Gelegenheit, ein lebendiges Stück Geschichte zu erkunden, an dem Architektur, Gartenkunst und Kultur aufeinandertreffen. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Gartenliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, die Orangerie in Gotha verspricht ein unvergessliches Erlebnis.

Von ihren sorgfältig restaurierten Gebäuden bis zu ihren üppigen Gärten lädt die Orangerie euch ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die Eleganz einer vergangenen Epoche zu erleben. Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und jeder Besuch eine Reise durch Jahrhunderte von Kunst, Kultur und Natur ist.

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