St. Jakobus der Ältere, auch bekannt als St. Jakobi oder die Jakobikirche, ist ein bedeutendes Wahrzeichen in der historischen Altstadt von Goslar. Diese beeindruckende Kirche mit ihren markanten Doppeltürmen und kunstvollen architektonischen Details ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für das bleibende Erbe der Stadt.
Die Ursprünge von St. Jakobus der Ältere reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, wodurch sie eine der ältesten Kirchen in Goslar ist, nur übertroffen von der Stiftskirche St. Simon und Judas. Sie wurde von Bischof Hezilo von Hildesheim gegründet, um die kirchliche Präsenz in der Nähe der Kaiserpfalz zu demonstrieren. Erstmals wird die Kirche in einem Dokument von 1073 erwähnt, was ihre langjährige Bedeutung in der Region unterstreicht.
Anfangs diente die Kirche sowohl als Zeichen der bischöflichen Autorität als auch als Gemeindekirche für die Bürger von Goslar. Die Widmung an St. Jakobus deutet darauf hin, dass wohlhabende Pilger, möglicherweise auf dem Weg nach Santiago de Compostela, zu ihren frühen Unterstützern gehörten. Im Hochmittelalter verlor St. Jakobi jedoch an Bedeutung zugunsten der größeren Marktkirche St. Cosmas und Damian und wurde zur Kirche der örtlichen Handwerkszünfte.
Im 16. Jahrhundert spielte St. Jakobi eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Luthertums in Goslar. Die Articuli Jacobitarum, eine Reihe von Forderungen aus dem Jahr 1528, drängten den Stadtrat, die Reformation anzunehmen. Dies führte zu einer öffentlichen Debatte zwischen dem Klerus der Stadt und dem Reformator Nikolaus von Amsdorf. Bis 1531 hatten alle Kirchen in Goslar, einschließlich St. Jakobi, dank der Kirchenordnung von Amsdorf den lutherischen Glauben angenommen.
Nach der Reformation wurde St. Jakobi mit der Marktkirchengemeinde verbunden und hauptsächlich für Begräbnisfeiern genutzt. Eine Inschrift am Südturm erinnert an eine Restaurierung im Jahr 1732, die die fortdauernde Präsenz der Kirche im Stadtbild bezeugt.
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Die ursprüngliche St. Jakobi war eine romanische Basilika mit flacher Decke und drei Schiffen. Im 12. Jahrhundert erhielt sie das beeindruckende Westwerk mit zwei achteckigen Türmen und konischen Dächern. Diese Struktur, geschmückt mit Skulpturen, bleibt ein prägendes Merkmal der Kirche, obwohl ihre visuelle Wirkung durch das später erhöhte Dach des Langhauses etwas gemindert wird.
Um 1250 wurden bedeutende Veränderungen vorgenommen, als die flache Decke des Langhauses durch ein Gewölbe ersetzt wurde, das von verstärkten Säulen mit kunstvollen Kapitellen im spätromanischen und frühgotischen Stil gestützt wird. Kurz darauf wurden der ursprüngliche Chor und die Apsis durch einen größeren gotischen Chor mit filigranen Maßwerkfenstern ersetzt.
Die tiefgreifendste Umgestaltung fand zwischen 1506 und 1512 statt, als die Kirche in eine Hallenkirche umgewandelt wurde, indem die alten Seitenschiffe abgerissen und neue, breitere errichtet wurden. Diese Renovierung umfasste auch die Hinzufügung eines kunstvollen Südportals und eines Vorraums.
Im Inneren von St. Jakobi findet sich eine umfangreiche barocke Ausstattung, die größtenteils aus der aufgelösten Abtei Riechenberg stammt. Dazu gehören der Hochaltar, Seitenaltäre, ein Beichtstuhl und Kirchenbänke. Das älteste Stück ist eine spätgotische Pietà von Hans Witten aus dem Jahr 1520. Aus der lutherischen Zeit der Kirche sind ein Taufbecken, eine Kanzel und ein Orgelgehäuse im Renaissancestil erhalten geblieben.
Das Orgelgehäuse stammt aus dem Jahr 1690, und die Orgel selbst, mit ihren 22 Registern, wurde 1973 restauriert. Die Glocke der Kirche, gegossen im Jahr 1480, weist seltene Gravuren auf, die für ihre kunsthistorische Bedeutung anerkannt wurden.
Heute dient die Gemeinde St. Jakobus der Ältere mit ihren drei Filialkirchen in Grauhof, Jürgenohl und Oker fast 6.000 Mitgliedern. Eine ehemalige Filialkirche in Sudmerberg wurde 2006 entweiht. Seit 2013 nutzt die Gemeinde ein Gemeindezentrum gegenüber der Kirche, das ein Gefühl von Gemeinschaft und Kontinuität fördert.
St. Jakobus der Ältere ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein lebendiges Denkmal, ein Leuchtfeuer des Glaubens und ein Zeugnis des reichen kulturellen Erbes von Goslar. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Jahrhunderten und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die spirituelle und historische Reise dieser bemerkenswerten Kirche zu erleben.
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