Im Herzen Belgiens befindet sich ein Aufstieg, der in der Welt des Radsports legendär geworden ist: der Muur van Geraardsbergen. Dieser mit Kopfsteinpflaster belegte Anstieg, auch bekannt als Muur-Kapelmuur, ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch ein Symbol für Ausdauer, Geschichte und den unerschütterlichen Geist des Sports. Eingebettet in das malerische Städtchen Geraardsbergen, ist der Muur ein ikonisches Element zahlreicher Radrennen, vor allem der Flandern-Rundfahrt.
Der Muur van Geraardsbergen ist mehr als nur ein steiler Hügel; er ist eine Reise durch die Zeit. Der Aufstieg beginnt im Zentrum von Geraardsbergen und schlängelt sich den Oudenberg hinauf, einen Ort von historischer Bedeutung. Der Oudenberg ist seit 1940 ein geschütztes Landschaftsgebiet, und die Kopfsteinpflasterstraße selbst wurde 1995 zum Denkmal erklärt. Diese Anerkennung unterstreicht den kulturellen und historischen Wert des Muurs, der zahlreiche Momente des Triumphs und der Verzweiflung miterlebt hat.
Auf dem Gipfel des Muurs befindet sich die Kapelle Unserer Lieben Frau von Oudenberg, eine ruhige und schöne Struktur, die seit dem 18. Jahrhundert dort steht. Die Kapelle verleiht dem Aufstieg eine spirituelle Dimension und bietet einen Moment der Reflexion für diejenigen, die den Gipfel erreichen. Der Bau der Burg auf dem Oudenberg begann Mitte des 18. Jahrhunderts und wurde um 1810 abgeschlossen, was der Gegend eine weitere historische Facette hinzufügt.
Der Muur van Geraardsbergen ist ein Denkmal in den Annalen der flämischen Radsportgeschichte. Der Anstieg ist 1.075 Meter lang und hat eine maximale Steigung von 20%, was ihn zu einer gewaltigen Herausforderung selbst für die erfahrensten Radfahrer macht. Seine Aufnahme in die Flandern-Rundfahrt von 1973 bis 2011 festigte seinen Status als entscheidender Punkt im Rennen. Der Aufstieg beginnt im Stadtzentrum in der Nähe des Flusses Dender und führt durch die kopfsteingepflasterten Straßen von Geraardsbergen, um in einem dramatischen Finale an der Oudenberg-Kapelle zu enden.
Seit seinem ersten Auftritt im Gent-Gent-Rennen 1950 ist der Muur ein fester Bestandteil von fast 70 Radsportveranstaltungen. Die horizontale Anordnung der Kopfsteine schafft eine einzigartige Herausforderung und bildet eine Reihe kleiner Stufen, die die Kraft und Technik der Fahrer auf die Probe stellen. Der Muur war oft Schauplatz rennentscheidender Momente, in denen die stärksten Fahrer sich vom Feld absetzen und dem Sieg entgegenfahren.
Der Muur war ein entscheidender Anstieg in der Flandern-Rundfahrt und spielte von 1950 bis 1952 und dann ab 1970 eine bedeutende Rolle im Rennen. Zunächst war der Anstieg vollständig mit Kopfsteinpflaster bedeckt, aber seit 1970 sind die ersten 325 Meter asphaltiert, gefolgt von den ikonischen Kopfsteinen. Der Anstieg hat einen Höhenunterschied von 68 Metern, wobei der höchste Punkt 101 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die durchschnittliche Steigung beträgt 9,1%, kann aber in den steilsten Abschnitten bis zu 20% erreichen.
Ab 1981 wurde der Anstieg um eine Schleife um die Kapelle am Gipfel erweitert, was eine zusätzliche Herausforderung mit einer maximalen Steigung von 17% darstellte. Diese Erweiterung erhöhte den Höhenunterschied auf 77 Meter und die durchschnittliche Steigung auf 9,3%. Der Muur-Kapelmuur, wie er jetzt bekannt ist, wurde zwischen 1981 und 2019 33 Mal in die Flandern-Rundfahrt aufgenommen.
Zusätzlich zur Flandern-Rundfahrt war der Muur auch in anderen renommierten Rennen wie Gent-Wevelgem, dem Omloop Het Volk und sogar der Tour de France vertreten. In der Tour de France 2004 wurde der Muur als Hommage an die Klassiker aufgenommen und tauchte in der Ausgabe 2019 erneut auf.
Die Anziehungskraft des Muurs geht über den Profiradsport hinaus. Er ist ein beliebtes Ziel für Freizeitradfahrer, die ihre Kräfte an diesem legendären Anstieg messen wollen. Zahlreiche Radtouren und dauerhaft markierte Routen beinhalten den Muur, wie die Flandern-Rundfahrt-Route, die R.EV 1703-Radroute, die LF Vlaanderenroute und die LF Heuvelroute. Diese Routen ermöglichen es Amateurfahrern, die gleichen Herausforderungen wie die Profis zu erleben und die reiche Geschichte und die atemberaubende Landschaft der Gegend zu genießen.
Der Muur van Geraardsbergen ist nicht nur ein physischer Anstieg; er ist ein Symbol für Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und den Geist des Radsports. Er hat Lieder inspiriert, wie das Ode des niederländischen Sängers Alex Roeka an den Anstieg, und sogar eine Sonderausgabe des Monopoly-Brettspiels. Im Jahr 2020 wurde der Muur zur wertvollsten Straße in diesem radsportthematischen Monopoly-Spiel gewählt, ein Beweis für seinen ikonischen Status unter Radsportfans.
Ob ihr Profiradfahrer, begeisterte Amateure oder einfach Liebhaber von Geschichte und landschaftlicher Schönheit seid, der Muur van Geraardsbergen bietet ein unvergessliches Erlebnis. Seine steilen Steigungen, die Kopfsteinpflaster und die historische Bedeutung machen ihn zu einem unverzichtbaren Ziel in Belgien. Wenn ihr den Muur erklimmt, besteigt ihr nicht nur einen Hügel; ihr werdet Teil einer traditionsreichen Geschichte, die den Radsport über Generationen hinweg geprägt hat.
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