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Margarethenkirche

Margarethenkirche Gehrden

Margarethenkirche

In der malerischen Stadt Gehrden, mitten in Niedersachsen, erhebt sich die beeindruckende Margarethenkirche. Diese historische Kirche, die der Heiligen Margareta von Antiochia gewidmet ist, ist ein spirituelles und architektonisches Wunder, das die Zeiten überdauert hat. Als ältestes Gebäude in Gehrden bietet sie Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit, wobei ihre Ursprünge bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreichen. Die Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und Kultur der Region.

Der Historische Hintergrund der Margarethenkirche

Die Geschichte der Margarethenkirche beginnt in den Nebeln des Mittelalters. Eine alte Inschrift behauptete einst, sie sei 1098 von einem Bischof namens Volquin aus Minden erbaut worden, doch historische Aufzeichnungen sprechen eine andere Sprache. Die früheste dokumentierte Erwähnung von Gehrden stammt aus dem Jahr 1233, und der architektonische Stil des Kirchturms deutet darauf hin, dass er während des Übergangs von der Romanik zur Gotik im frühen 13. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Kirche hat zahlreiche historische Ereignisse miterlebt, darunter den verheerenden Brand von 1467 während einer Fehde zwischen den Welfenherzögen und der Hanse. Dieser Brand hat wahrscheinlich die ursprüngliche Struktur beschädigt, was zu einem gotischen Wiederaufbau des Kirchenschiffs um 1400 führte. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Margarethenkirche ein beständiges Symbol für Widerstandskraft und Glauben in der Gemeinschaft.

Architektonische Wunder

Die Margarethenkirche ist ein architektonisches Schatzkästchen, in dem jedes Element eine eigene Geschichte erzählt. Der imposante Westturm, aus Santon-Kalkstein erbaut, ragt 32,8 Meter hoch auf und war ursprünglich eine beeindruckende Verteidigungsanlage. Seine dicken Mauern, schmalen Schießscharten und die Möglichkeit, den Eingang mit Holzbalken zu verriegeln, spiegeln seine Rolle als Zufluchtsort für die Stadtbewohner wider.

Das westliche Portal des Turms ist ein Meisterwerk romanischer Kunst, mit zwei Säulen, die mit Eckblättern verziert sind, und einem Tympanon, das Christus zeigt, wie er mit einer Hand segnet und in der anderen ein Buch hält. Diese seltene Darstellung verleiht dem Eingang eine mystische Aura und lädt die Besucher ein, weiter zu erkunden.

Eine Reise durch die Zeit: Das Kirchenschiff und darüber hinaus

Das in gotischem Stil wiederaufgebaute Kirchenschiff zeigt die Entwicklung der Kirche über die Jahrhunderte. Es ist mit vier Kreuzgewölben geschmückt, die von Konsolen und teilweise beschädigten Wandpfeilern getragen werden, was eine ruhige und nachdenkliche Atmosphäre schafft. Die rechteckige Kapelle auf der Nordseite, die heute als Sakristei dient, trägt zur historischen Tiefe der Kirche bei.

Im Jahr 1909 wurde ein südliches Seitenschiff hinzugefügt, das im Stil von Conrad Wilhelm Hase gestaltet ist und die architektonische Vielfalt der Kirche bereichert. Diese Ergänzung fügt sich nahtlos in die bestehende Struktur ein und schafft ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Alt und Neu.

Der Geheimnisvolle Kirchhof

Um die Kirche herum liegt ein ruhiger Kirchhof, der seit 1850 nicht mehr für Bestattungen genutzt wird. Seine alten Grabsteine, von denen einige aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, sind stille Zeugen des Zeitablaufs. Unter ihnen befindet sich die Lyra-Bank, gefertigt aus Korallenoolith, die dem friedlichen Ambiente eine künstlerische Note verleiht.

Im Inneren des Heiligtums: Kunst und Artefakte

Das Innere der Margarethenkirche ist ein Schatz an Kunst und Geschichte. Der Altar, hauptsächlich 1721 gefertigt, wird durch eine einfache hölzerne Altarwand ergänzt, die 1821 mit einer zentral positionierten Kanzel versehen wurde. Das hölzerne Kruzifix, das 1655 vom hannoverschen Bildhauer Blome geschaffen wurde, verleiht dem Heiligtum einen Hauch barocker Pracht.

Die Kirche beherbergt auch ein romanisches Taufbecken aus dem 11. oder 12. Jahrhundert, ein Relikt, das die Zeiten überdauert hat und sogar eine Zeitlang auf dem Gelände des Franzburger Guts verbrachte. Dieses alte Becken, zusammen mit einem Taufstein, der mit Engelsköpfen aus dem Jahr 1661 verziert ist, bereichert das spirituelle Erbe der Kirche.

Die Klangvollen Glocken und Melodischen Orgeln

Im Turm der Margarethenkirche hängen fünf Glocken, jede mit ihrer eigenen Geschichte. Unter ihnen befindet sich eine der ältesten Glocken Niedersachsens, die 1355 gegossen wurde und im Laufe der Jahrhunderte repariert und restauriert wurde. Der Klang dieser Glocken hallt weiterhin durch die Stadt und verbindet Vergangenheit und Gegenwart.

Das musikalische Erbe der Kirche wird durch ihre Orgeln bereichert. Von der 1703 bei Hermann Willenbrock in Auftrag gegebenen Orgel bis hin zum modernen Instrument, das 2004 von Jörg Bente gebaut wurde, hat jede Orgel zur lebendigen musikalischen Tradition der Kirche beigetragen. Heute finden gelegentlich Konzerte auf der Bente-Orgel statt, die Besucher einladen, ihren melodischen Charme zu erleben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Margarethenkirche mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Museum der Geschichte, Kunst und des Glaubens. Ob ihr euch für Architektur interessiert, geschichtlich interessiert seid oder auf der Suche nach spiritueller Erfüllung seid, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche verspricht eine Reise durch die Zeit und bietet Einblicke in das reiche Erbe Gehrdens.

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