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Poyabrücke

Poyabrücke Freiburg im Üechtland

Poyabrücke

Die Poya-Brücke, lokal als Poyabrücke bekannt, ist ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk, das den Fluss Saane in der malerischen Stadt Freiburg in der Schweiz überspannt. Offiziell am 12. Oktober 2014 für den Verkehr freigegeben, ist diese imposante Struktur ein wesentlicher Teil der Schweizer Route 12, der verschiedene Stadtteile nahtlos verbindet und atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bietet.

Der Standort und die Struktur

Mit einer beeindruckenden Länge von 851,6 Metern beginnt die Poya-Brücke ihre Reise im Stadtteil La Cité-Bellevue am rechten Ufer der Saane. Von dort aus verläuft sie nordwestlich und erhebt sich 70 Meter über das Flusstal und das Industriegebiet Les Neigles. Unter dieser modernen Schrägseilbrücke überquert auch die Route des Neigles den Fluss, der in diesem Bereich in den Schiffenensee übergeht. Der letzte Abschnitt der Brücke steigt den steilen Hang über dem See hinauf und endet in einer Linkskurve, die in den St-Léonard-Tunnel führt. Dieser Tunnel verläuft unter der Bahnstrecke Lausanne-Bern und verbindet sich mit der unterirdischen Verbindung zur Murtenstrasse.

Ein historischer Rückblick

Freiburg hat eine reiche Geschichte im Brückenbau, die bis ins Mittelalter zurückreicht, als mehrere Brücken über die Saane und die Galtera gebaut wurden. Die Stadt hat auch Erfahrung mit Hängebrücken seit dem 19. Jahrhundert, wie die Zähringerbrücke zeigt. Die alte Straße von Bern in die Westschweiz führte einst durch die Stadt und überquerte den Fluss mit Brücken. Nach dem Verkehrsboom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Altstadt jedoch überlastet, was die Stadt und den Kanton dazu veranlasste, Umgehungsstraßen zu erkunden. Seit 1959 wurden zahlreiche Studien für eine neue Flussquerung durchgeführt. Trotz der Eröffnung des Abschnitts Düdingen-Matran der A12-Autobahn im Jahr 1971 wurden weiterhin Pläne für eine neue Stadtbrücke verfolgt. Die neue Straßenverbindung zwischen der Murtenstrasse (Route 182) im Nordwesten und der Bernstrasse (Route 12) im Osten sollte die Zähringerbrücke für den privaten Verkehr schließen und den Durchgangsverkehr in der Altstadt um die St.-Nikolaus-Kathedrale entlasten. Es wurde geschätzt, dass täglich etwa 25.000 Fahrzeuge die Poya-Brücke überqueren würden.

Das Design und der Bau

Im Jahr 1989 lud die Stadt Freiburg fünf Ingenieurskonsortien ein, um für die neue Straßenverbindung und die Poya-Brücke zu konkurrieren. Die eingereichten Entwürfe wurden nach Konzept und Bautechnik, Ästhetik und Integration in die städtische Umgebung, Verkehr und Sicherheit sowie Wirtschaftlichkeit bewertet. Das siegreiche Projekt, eine Zusammenarbeit zwischen GVH (P. Gorgé, A. Vaucher, B. Houriet), Brugger & Clément & Collaud, Zwahlen & Mayr und Schneider & Chablais, wurde zu einem detaillierten Vorprojekt entwickelt und den Bundes-, Kantons- und Stadtbehörden vorgestellt.

1995 wurde das Bauprojekt von der Stadt an den Kanton Freiburg übertragen, der die Poya-Brücke als kantonale Straße H 182 einstufte. 1997 stufte der Bund die Brücke als Teil des Schweizer Hauptstraßennetzes ein und verlegte die Route 12 um die Altstadt von Freiburg. Das Bauprojekt wurde im Herbst 1999 öffentlich bekannt gegeben. Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die Kantonale Kommission für Kulturerbe forderten eine Routenänderung weiter weg von der Villa Château de la Poya. Zusätzlich erforderten neue Sicherheitsstandards für den Tunnelbau einen Mindestabstand zwischen einem Tunnelausgang und der nächsten Kreuzung. Daher musste die zuvor geplante Route mit dem Tunnel im St-Léonard-Viertel umfassend überarbeitet werden. Das daraus resultierende Projekt, einschließlich der Brücke, des Tunnels und eines unterirdischen Kreisverkehrs, der die Hauptstraßen verbindet, wurde schließlich umgesetzt.

Technisches Wunderwerk

Der zentrale Abschnitt der 851 Meter langen Schrägseilbrücke hat mit 196 Metern die längste Spannweite der Schweiz. Die beiden seitlichen Schrägseilabschnitte spannen jeweils 86 Meter, während die Seitenfelder zwischen 35 und 54 Metern variieren. Die Brücke verfügt über drei Fahrspuren für den motorisierten Verkehr und einen 3,5 Meter breiten Weg für Fußgänger und Radfahrer. Sie hat ein konstantes Gefälle von 2%, das von 592 Metern über dem Meeresspiegel am westlichen Ende auf 609 Meter über dem Meeresspiegel am östlichen Ende ansteigt. Die ersten 160 Meter der Brücke, die an den Tunnel auf der Westseite angrenzen, sind mit Lärmschutz versehen.

Die Schrägseilbrücke hat im zentralen Abschnitt eine halb-fächerförmige Seilanordnung. Die Seitenviadukte bilden einen durchgehenden Balken. Die Pylonen sind monolithisch mit der Deckplatte verbunden, um die notwendige Längsstabilität zu gewährleisten. Der Bau der Poya-Brücke umfasste 44.000 Kubikmeter Aushub, 16.000 Kubikmeter Beton, 2.800 Tonnen Bewehrung, 3.530 Tonnen Stahlkonstruktion und 177 Tonnen Schrägseile. Die Struktur wird durch 720 Anker gesichert.

Finanzielle Aspekte

Die geschätzten Kosten für den gesamten Ausbau, einschließlich der Brücke, beliefen sich im Mai 2012 auf 211 Millionen CHF. Die finanzielle Deckung aus den ursprünglich genehmigten kantonalen und bundesstaatlichen Beiträgen, einer Projektänderung an der St-Léonard-Kreuzung und der Inflation belief sich auf 179,4 Millionen CHF. In der Volksabstimmung am 24. September 2006 genehmigten die Wähler des Kantons Freiburg den kantonalen Beitrag von 58 Millionen CHF (inflationsbereinigt 65,2 Millionen CHF) für den Bau der Brücke und der Zufahrtsstraßen mit einer Zustimmungsrate von 81%. Damals wurden Gesamtkosten von 120 Millionen CHF (ohne Inflation) erwartet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Poya-Brücke nicht nur ein Wunderwerk moderner Ingenieurskunst ist, sondern auch ein Symbol für Freiburgs Engagement, seinen historischen Charme zu bewahren und gleichzeitig die Zukunft zu umarmen. Ihr elegantes Design und ihre strategische Bedeutung machen sie zu einem Muss für jeden, der diese schöne Schweizer Stadt besucht.

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