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Sankt-Gertraud-Kirche

Sankt-Gertraud-Kirche Frankfurt (Oder)

Sankt-Gertraud-Kirche

Die Sankt-Gertraud-Kirche in Frankfurt (Oder), im Herzen von Brandenburg, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Entwicklung. Diese bezaubernde Kirche, die der heiligen Gertrud von Nivelles gewidmet ist, steht als Symbol für geistiges und kulturelles Erbe und zieht Besucher mit ihrem neugotischen Charme und ihrer faszinierenden Vergangenheit an.

Die historische Reise der Sankt-Gertraud-Kirche

Die Ursprünge der Sankt-Gertraud-Kirche reichen bis ins Jahr 1368 zurück, als sie erstmals als Kapelle erwähnt wurde, die von der Tuchmacherzunft für die Bewohner des Gubener Vororts und reisende Kaufleute errichtet wurde. Ursprünglich in der Nähe des heutigen Heinrich-von-Kleist-Denkmals gelegen, überstand die Kapelle die Zerstörungen durch die Hussiten im Jahr 1432. Immer wieder wurde sie aufgebaut, was die Widerstandskraft der Gemeinschaft widerspiegelt, der sie diente.

Mit der Reformation im Jahr 1539 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Der Dreißigjährige Krieg brachte 1631 erneute Zerstörung, doch 1660 wurde eine neue Kirche im Barockstil geweiht. In dieser Zeit entstand auch ein spätgotisches Altarbild, das zum Mittelpunkt der Innenausstattung der Kirche wurde.

Die Geburt des neugotischen Wunderwerks

Im 19. Jahrhundert wurde der Bedarf an einer neuen, größeren Kirche offensichtlich. 1865 beauftragte der Stadtrat den Bau eines neuen Gebäudes. Die Architekten Carl Christ und Wilhelm Kinzel entwarfen eine prächtige neugotische Basilika, und 1878 war die neue Sankt-Gertraud-Kirche fertiggestellt. Ihre Einweihung war ein bedeutendes Ereignis, da dies der erste Kirchenneubau in Frankfurt seit dem Mittelalter war.

Die beeindruckende Architektur der Kirche mit ihrem dreischiffigen Design und dem hohen Turm wurde schnell zu einem Wahrzeichen. Im Inneren beeindruckte eine prächtige Orgel, gebaut von Wilhelm Sauer, die das visuelle Erlebnis um eine reiche Klangfülle erweiterte.

Den Prüfungen der Zeit trotzen

Wie viele historische Gebäude stand auch die Sankt-Gertraud-Kirche im 20. Jahrhundert vor Herausforderungen. Der Zweite Weltkrieg fügte ihr schwere Schäden zu, doch der unerschütterliche Geist der Gemeinschaft sorgte für ihre Restaurierung. 1949 wurde die Kirche erneut als Ort der Anbetung genutzt, wenn auch mit provisorischen Reparaturen.

In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kam es zu weiteren Veränderungen. 1975 fusionierten die Gertraud- und Marien-Gemeinden, und 1978 begann ein bedeutendes Renovierungsprojekt. Dabei wurde eine Zwischendecke eingebaut, die Platz für Gemeinde- und Büroaktivitäten im unteren Bereich schuf, während der obere Bereich als heiliger Raum erhalten blieb. Mittelalterliche Artefakte aus der Marienkirche, darunter ein bronzenes Taufbecken und ein siebenarmiger Leuchter, fanden in der Sankt-Gertraud-Kirche ein neues Zuhause.

Der bezaubernde Leuchter

Eines der faszinierendsten Merkmale der Kirche ist ihr mittelalterlicher Bronzekandelaber aus dem Jahr 1375. Mit einer Höhe von über vier Metern zählt er zu den größten seiner Art aus dem Mittelalter. Dieses bemerkenswerte Stück wurde während des Dreißigjährigen Krieges im Oderfluss versteckt, um es vor schwedischen Truppen zu schützen, was seiner ohnehin schon spannenden Geschichte eine weitere Schicht hinzufügt.

Die majestätische Orgel

Die Orgel der Kirche, die zwischen 1878 und 1879 von Wilhelm Sauer gebaut wurde, bleibt ein Highlight der Sankt-Gertraud-Kirche. Mit ihren 36 Registern und mechanischen Kegelladen wurde die Orgel im Laufe der Jahre mehrfach verändert, einschließlich einer „barocken“ Umgestaltung im Jahr 1943. Sie erfüllt die Kirche weiterhin mit ihren klangvollen Tönen und verstärkt die spirituelle Atmosphäre des Raumes.

Ein lebendiges Erbe

Heute steht die Sankt-Gertraud-Kirche nicht nur als Ort der Anbetung, sondern auch als lebendiges Denkmal für die Geschichte und Kultur von Frankfurt (Oder). Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandskraft, Glauben und Gemeinschaft, die ihren Weg durch die Jahrhunderte geprägt haben. Besucher sind eingeladen, dieses architektonische Juwel zu erkunden, in seine reiche Geschichte einzutauchen und die stille Schönheit zu erleben, die seit Generationen geschätzt wird.

Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder auf der Suche nach spiritueller Erfahrung seid, die Sankt-Gertraud-Kirche bietet einen fesselnden Einblick in die Vergangenheit und dient weiterhin als lebendiges Zentrum für die Gemeinschaft, die sie seit langem unterstützt.

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