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St. Kilian

St. Kilian Erftstadt

St. Kilian

Im malerischen Erftstadt erhebt sich die St. Kilian Kirche als ein Zeugnis historischen und architektonischen Glanzes. Diese katholische Pfarrkirche im Zentrum von Lechenich lädt euch ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die reiche Geschichte zu entdecken, die eng mit der lebendigen Kultur des Rheinlands verbunden ist. Mit Ursprüngen, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, ist St. Kilian nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für Widerstandskraft und künstlerische Entwicklung.

Die historische Reise von St. Kilian

Die Geschichte von St. Kilian beginnt im Jahr 1271, als Erzbischof Engelbert II. von Köln die Rechte der St. Aposteln Stiftskirche über die neu gegründete Pfarrei bestätigte. Zu dieser Zeit entwickelte Lechenich noch seinen mittelalterlichen Charakter, und die Kirche spielte eine zentrale Rolle in der Gemeinde. Ursprünglich war die Kirche ein bescheidenes einschiffiges Bauwerk mit einem einfachen rechteckigen Chor, doch sie sollte sich verändern.

Im Jahr 1485 wurde die Kirche dem heiligen Kilian geweiht, was ein neues Kapitel in ihrer Geschichte markierte. Trotz der Herausforderungen durch Krieg und Feuer, insbesondere während des Truchsessischen Krieges und des Dreißigjährigen Krieges, blieb die Kirche bestehen. Selbst als ihre Mauern durchbrochen und als Verteidigungsanlagen genutzt wurden, blieb sie ein Symbol des festen Glaubens und des Gemeinschaftsgeistes.

Wiedergeburt und barocke Eleganz

Der Beginn des 18. Jahrhunderts brachte 1702 die Zerstörung durch ein großes Feuer, was einen vollständigen Wiederaufbau erforderte. Trotz Streitigkeiten über die finanziellen Zuständigkeiten schloss sich die Gemeinde zusammen, um bis 1717 einen neuen Turm zu errichten. Die Barockzeit erlebte die Wiedergeburt der Kirche mit einer beeindruckenden Ziegelfassade, einer vierjochigen Halle und einem westlichen Turm mit einer eleganten Zwiebelhaube. Das Glockenspiel des Turms, gegossen von Martinus Legros im Jahr 1744, verlieh der Kirche eine melodische Dimension.

Auch das Innere war prachtvoll mit hohen rundbogigen Fenstern und dekorativen Pilastern. Doch die architektonische Reise von St. Kilian war noch nicht beendet. Die barocken Elemente der Kirche wurden später durch eine neugotische Umgestaltung ergänzt, die von renommierten Architekten der Zeit geleitet wurde.

Neugotische Umgestaltung

Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Kirche einen bedeutenden stilistischen Wandel. Beeinflusst von den Entwürfen des Kölner Architekten Ernst Friedrich Zwirner, nahm St. Kilian neugotische Elemente auf, die sich harmonisch mit ihren mittelalterlichen Wurzeln verbanden. Die Zugabe von Maßwerk zu den Fensterbögen des Langhauses und die Einführung von Strebepfeilern verliehen dem Bauwerk eine erneuerte Pracht.

Diese Umgestaltung fand ihren Höhepunkt im späten 19. Jahrhundert mit dem Bau eines Querschiffs und eines polygonalen Chors, entworfen von Carl Rüdell und Richard Odenthal. Im Inneren verstärkten Rippengewölbe und Kreuzrippen die ätherische Atmosphäre der Kirche, während neue Altäre die barocken Originale ersetzten und die neugotische Ästhetik weiter betonten.

St. Kilian heute erkunden

Besucher von St. Kilian werden von einer harmonischen Mischung historischer Stile begrüßt, von Barock bis Neugotik. Das Innere der Kirche, mit seinen farbenfrohen Glasfenstern, die biblische Szenen darstellen, bietet einen ruhigen Raum zur Besinnung. Die Orgel, ein Meisterwerk von Josef Weimbs Orgelbau, integriert Elemente ihres Vorgängers aus dem 19. Jahrhundert und fügt der reichen Geschichte der Kirche eine musikalische Ebene hinzu.

Der Haupteingang der Kirche, auf der Nordwestseite gelegen, führt in ein Vestibül unterhalb der Orgelempore. Dieser bescheidene Raum, der vor den Elementen schützt, öffnet sich zum Kirchenschiff, wo hölzerne Beichtstühle die Gänge säumen. Der leicht erhöhte Chor beherbergt einen restaurierten Altar aus der Pfarrei Lendersdorf, der sich nahtlos in das Gesamtdesign der Kirche einfügt.

Die Glocken von St. Kilian

Die Glocken der Kirche, eine harmonische Mischung aus historischer und moderner Handwerkskunst, erklingen weiterhin über Lechenich. Neben den Glocken aus dem 18. Jahrhundert von Martinus Legros steuerte die Otto-Glockengießerei im 20. Jahrhundert zwei zusätzliche Bronzeglocken bei, um sicherzustellen, dass die Stimme von St. Kilian ein lebendiger Teil der Gemeinschaft bleibt.

St. Kilian in Erftstadt ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Glauben, Widerstandskraft und künstlerischer Entwicklung. Ihre Mauern, reich an Geschichte, laden alle ein, die Geschichten der Vergangenheit zu erkunden und gleichzeitig die Ruhe und Schönheit dieses bemerkenswerten architektonischen Schatzes zu genießen. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder spirituelle Suchende seid, St. Kilian bietet einen faszinierenden Einblick in das reiche kulturelle Erbe des Rheinlands.

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