Majestätisch thront die Borbyer Kirche auf dem Petersberg im reizvollen Stadtteil Borby in Eckernförde, Schleswig-Holstein. Diese beeindruckende Feldsteinkirche mit ihrem markanten Turm und der friedlichen Umgebung lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ihre faszinierende Geschichte zu erkunden.
Die Ursprünge der Borbyer Kirche reichen bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück, wobei der Bau wahrscheinlich zwischen 1150 und 1180 begann. Die Kirche steht auf dem Gelände einer ehemaligen Zufluchtsburg, deren Spuren in Form von Ringwällen und einem ummauerten Friedhof noch sichtbar sind. Die zahlreichen Feldsteine in der Umgebung wurden für den Bau verwendet, gemäß dem jütisch-skandinavischen Baustil, der durch seine robusten Wände gekennzeichnet ist, die zwischen 1,10 und 1,30 Meter dick sind.
Die ursprüngliche Struktur verfügte über zwei Portale: das inzwischen verschlossene Frauenportal auf der Nordseite und die Männertür auf der Südseite. Letztere ist ein rundbogiges Portal, das von zwei rötlichen Granitsäulen gestützt wird, mit einem Tympanon, das einen bärtigen Bischof mit Buch und Bischofsstab sowie ein Lamm, das Christus symbolisiert, darstellt. Dieser Bischof könnte der Schutzpatron der Kirche gewesen sein, obwohl dies nicht bestätigt ist.
Ende des 13. Jahrhunderts erforderte eine Siedlungswelle eine Erweiterung der Kirche nach Westen um zwei Joche, eine Veränderung, die noch heute sichtbar ist. Die Wände wurden mit behauenen Feldsteinen auf einem Fundament errichtet und verfügen über frühgotische Spitzbogenfenster. Die Holzbalkendecke wurde durch ein Gewölbe ersetzt, und der Rundbogen, der das Kirchenschiff und den Chor trennt, wurde verbreitert. Im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Renovierungen und Verbesserungen vorgenommen, darunter die Entfernung der kleinen rechteckigen Priestertür im 19. Jahrhundert und die Vergrößerung der Fenster im Jahr 1866.
Im Inneren der Kirche findet man noch die Initialen der Zimmerleute und das Datum 1680 auf einem der mittleren Balken, ein Relikt aus den Renovierungen nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die hölzernen Emporen auf der Nordseite, die in der Zeit nach der Reformation hinzugefügt wurden, wurden 1966 entfernt. Umfangreiche Renovierungen in den letzten Jahrzehnten zielten darauf ab, die Kirche in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen und die alte Holzdecke wieder freizulegen. Der alte Turmraum, der von 1988 bis 1989 renoviert wurde, beherbergt heute Gedenktafeln für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen.
Der Westturm der Kirche hat eine wechselvolle Geschichte. Sein Bau im 15. Jahrhundert umfasste die Errichtung dicker Backsteinwände zur Unterstützung eines neuen Turms. Ein Blitzschlag zerstörte den Turm jedoch 1595, und er wurde erst 1643 vollständig wiederhergestellt. 1718 stürzte ein Orkan die Turmspitze um, die 1724 durch ein Satteldach ersetzt wurde. Aufgrund fortlaufender Reparaturen wurde der Turm 1807 auf die Höhe des Kirchenschiffs abgetragen und in das Dach des Gebäudes integriert. Ein neuer Turm wurde zwischen 1893 und 1894 errichtet, mit weiteren Renovierungen in den Jahren 1953, 1971, 1978 und 2007. Trotz dieser Bemühungen sind aufgrund von Problemen mit den Mörtelfugen weitere Restaurierungen erforderlich.
Das Innere der Borbyer Kirche ist geprägt von einer flachen Holzbalkendecke und ockerfarbenen Fliesenböden. Die einfachen Holzbänke, grau gestrichen, lassen einen Mittelgang frei. Eines der bedeutendsten Merkmale der Kirche ist das romanische Taufbecken aus Gotlandkalkstein, das um 1200 entstand und Szenen aus der Geburt Jesu darstellt. Das Innere des Beckens ist mit Kupfer ausgekleidet, und eine Messingschale, die 1720 von Margaretha von Leuenburg gestiftet wurde, wird noch heute für Taufen verwendet.
Der Hochaltar, der 1686 von H. Henning Reventlow und seiner Frau Margaretha gestiftet wurde, ist ein barockes Meisterwerk, das wahrscheinlich von einem Meister der Eckernförder Holzschnitzschule, möglicherweise Hans Gudewerdt III., geschaffen wurde. Das Altarbild, das sich über vier Ebenen erstreckt, zeigt Szenen aus dem Leben Jesu, eingerahmt von Säulen und flankiert von Statuen der Evangelisten Lukas und Markus. Der zentrale Fokus des Altars ist eine geschnitzte Darstellung des Leidens Christi, symbolisiert durch einen Engel mit einem Hammer und den Leidenswerkzeugen.
Die hölzerne, polygonale Kanzel aus etwa 1690 ist einfacher als der Altar, harmoniert jedoch in Stil und Ausführung. Sie zeigt Darstellungen von Christus und den vier Evangelisten in vergoldeten Bögen zwischen gedrehten Säulen, mit geflügelten Engelsköpfen über den Figuren. Die Kanzel ruht auf einem achteckigen Sockel, obwohl ihr Schalldeckel nicht mehr vorhanden ist.
Ein spätgotisches Triumphkreuz, das ursprünglich im Chorbogen hing, befindet sich jetzt an der Nordwand. Bei einer Renovierung 1990 stellte sich heraus, dass die Rosetten ornamental verziert sind und nicht die Evangelisten darstellen. Ein Gemälde des Jüngsten Gerichts, das Christus vor einem Regenbogen und in einem roten Mantel zeigt, schmückt ebenfalls die Nordwand. Der Maler Magnus Paulsen, der 1726 den Bürger-Eid in Eckernförde ablegte, hinterließ seine Widmung in der unteren linken Ecke des Gemäldes.
Der Kirchhof rund um die Borbyer Kirche wird seit dem Bau der Kirche als Begräbnisstätte genutzt und dient auch heute noch diesem Zweck. Der älteste erhaltene Grabstein, der auf das Jahr 1692 datiert, steht auf der Südseite des Chors. In der Nähe befinden sich Gräber aus dem Jahr 1796 und mehrere spätklassizistische Grabsteine. Das alte Leichenhaus wird heute als Lapidarium genutzt und beherbergt Sarkophage aus der ehemaligen Krypta unter der Sakristei, darunter den Sarkophag des Obersten Christian von Leuenburg, der 1722 starb.
Mit ihrer reichen Geschichte, architektonischen Schönheit und friedlichen Umgebung bietet die Borbyer Kirche einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, ein Besuch in der Borbyer Kirche in Eckernförde ist eine Reise durch die Zeit, die ihr so schnell nicht vergessen werdet.
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