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St-Pierre

St-Pierre Dreux

St-Pierre

Die Kirche Saint-Pierre in Dreux, bekannt als église Saint-Pierre de Dreux, ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur und ein bedeutendes historisches und kulturelles Wahrzeichen im Herzen von Dreux, Frankreich. Dieses faszinierende Bauwerk, dessen Errichtung sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte, symbolisiert Widerstandsfähigkeit und künstlerische Pracht und zieht Besucher aus aller Welt an.

Ein Blick in die Geschichte

Die Ursprünge der Kirche Saint-Pierre in Dreux gehen auf etwa 1100 zurück, als die erste Kirche zu Ehren des Apostels Petrus errichtet wurde. Der Bau des heutigen Gebäudes begann im 13. Jahrhundert, wobei die ältesten erhaltenen Teile das nördliche Querschiff, der Vierung, das Chorgewölbe und die vier östlichen Joche der Seitenschiffe sind. Diese Elemente tragen die Narben und Geschichten des Hundertjährigen Krieges, während dessen die Kirche erheblichen Schaden erlitt.

Die Wiederaufbauarbeiten begannen ernsthaft im Jahr 1474, zunächst mit den Chorstützen und den östlichen Jochen des Hauptschiffs. Die ursprünglichen Pläne aus dem 13. Jahrhundert wurden beibehalten, was zu einem doppelten Chorumgang mit sechs Kapellen und zusätzlichen Kapellen an den Seitenschiffen führte. Im 16. Jahrhundert wurde das Schiff unter der Leitung der Architekten Jean des Moulins und Clément Métezeau um zwei Joche nach Westen verlängert. Die Westfassade mit dem Hauptportal und der Nordturm, vollendet von Jehan Métezeau, sind bemerkenswerte Merkmale dieser Zeit. Das südliche Querschiff wurde Anfang des 17. Jahrhunderts fertiggestellt, obwohl der Südturm bis heute unvollendet ist.

Architektonische Wunder

Die architektonische Pracht der Kirche Saint-Pierre in Dreux wird bereits beim ersten Blick auf die imposante Fassade deutlich. Das Hauptportal, zwischen 1510 und 1524 geschaffen, ist ein Meisterwerk der gotischen Kunst. Das Tympanon zeigt den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem, während die innere Archivolte die vier lateinischen Kirchenväter und die vier Evangelisten darstellt. Die äußere Archivolte ist mit Sibyllen geschmückt, die das Kommen des Erlösers zu den Heiden verkünden.

Das Nordportal aus dem frühen 13. Jahrhundert zeigt eine dramatische Szene von Christus als Weltenrichter, umrahmt von einer Mandorla und umgeben von Engeln. Der darunterliegende Sturz illustriert die Auferstehung der Toten, mit Archivolten, die voller Figuren sind, die auf die ursprüngliche polychrome Dekoration des Portals hinweisen.

Im Inneren des Heiligtums

Betritt man das Innere, wird man von einem dreischiffigen Langhaus empfangen, das durch große Fenster im Flamboyant-Stil erhellt wird. Das Fehlen eines Triforiums ist bemerkenswert, stattdessen gibt es glatte Wandflächen, die einst mit Wandteppichen geschmückt waren. Die Säulen sind anstelle traditioneller Kapitelle mit Girlanden aus Blättern oder Tierfiguren verziert, was dem Inneren eine einzigartige Note verleiht. Das Langhaus und die Seitenschiffe sind mit Rippengewölben bedeckt, mit großen Spitzbögen, die die Vierung zum Langhaus und Chor öffnen.

Der Chor behält sein Gewölbe aus dem 13. Jahrhundert, während der doppelte Chorumgang aus dem späten 15. Jahrhundert, der in sieben Joche unterteilt ist, Schlusssteine mit Wappen, Laubwerk und Figuren aufweist. Eine Tür mit Renaissance-Dekor an der Westwand führt zum Nordturm und erinnert an die sich wandelnden architektonischen Stile der Kirche.

Die Renaissance-Fenster

Die Kirche verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Buntglasfenstern, hauptsächlich aus der Renaissance und dem 19. Jahrhundert. Zu den Höhepunkten gehört das Apostelfenster im Langhaus mit seinem originalen Bleiglas aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Fenster in der Vinzenz-Kapelle, der Magdalenen-Kapelle und verschiedenen anderen Kapellen zeigen Szenen aus religiösen Legenden, einschließlich der wundersamen Verlegung des Heiligen Hauses von Nazareth und der Legende von Sankt Fiacre.

Die Marienkapelle ist besonders bemerkenswert, da sechs ihrer sieben Fenster aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. Diese Fenster stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar, wobei das zentrale Fenster eine Ergänzung aus dem 19. Jahrhundert von Eugène Moulin ist. Die oberen Chorfenster, die 1753 von Jean Le Vieil restauriert wurden, zeigen Christus am Kreuz, flankiert von Maria und dem Apostel Johannes, mit heraldischen Emblemen darunter, die an die adeligen Familien von Dreux erinnern.

Die Orgel und ihr Erbe

Die Orgel der Kirche, 1751 von Louis-Alexandre Clicquot gebaut, ist ein musikalisches Wunderwerk. Sie wurde 1867-68 von Aristide Cavaillé-Coll umgebaut und zwischen 1989 und 1994 von Adrien Maciet restauriert. Dieses Instrument erfüllt die Kirche weiterhin mit seinen reichen, resonanten Klängen und bietet eine klangliche Reise durch Jahrhunderte kirchlicher Musik.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche Saint-Pierre in Dreux nicht nur ein Ort der Anbetung ist, sondern ein lebendiges Museum der gotischen und Renaissance-Kunst, ein Symbol historischer Widerstandsfähigkeit und ein Zeugnis des anhaltenden Gemeinschaftsgeistes. Ob ihr Architekturenthusiasten, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Suchende seid, diese prächtige Kirche verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das die Geschichten und die Kunstfertigkeit vergangener Jahrhunderte widerhallen lässt.

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