In der bezaubernden Stadt Coesfeld, mitten im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, befindet sich ein verborgenes Juwel von historischer und architektonischer Bedeutung – die evangelische Kirche, die vor Ort als Jesuitenkirche Coesfeld bekannt ist. Dieses prächtige Bauwerk mit seiner reichen Geschichte und auffälligen Gestaltung ist ein Zeugnis der lebendigen Vergangenheit der Stadt und ihres anhaltenden Geistes.
Die Geschichte der evangelischen Kirche in Coesfeld beginnt im frühen 17. Jahrhundert, als die Jesuiten in die Stadt kamen. Sie gründeten ein Gymnasium und nahmen die Mission der Gegenreformation auf sich. Trotz der Wirren des Dreißigjährigen Krieges gelang es den Jesuiten, ihre Präsenz in Coesfeld aufrechtzuerhalten und ihre Bildungs- und religiösen Aktivitäten fortzusetzen. Es war jedoch erst 1673, als Christoph Bernhard von Galen den Grundstein für die Kirche legte und damit den Beginn des Baus markierte.
Die Kirche, entworfen von dem Architekten Anton Hülse, der auch die ähnliche Jesuitenkirche in Paderborn baute, benötigte mehrere Jahrzehnte zur Fertigstellung. Der Bau wurde 1691 von einem tragischen Unfall überschattet, als ein Teil des Gewölbes einstürzte und mehrere Arbeiter tötete. Trotz dieses Rückschlags wurde die Kirche im selben Jahr fertiggestellt, und der erste Gottesdienst fand 1694 statt. Die Kirche wurde schließlich 1710 geweiht, nachdem die Innenausstattung abgeschlossen war.
Nach der Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 wurden die Kirche und das dazugehörige Kollegium an den Jesuitenfonds übertragen, der den Unterhalt des Gymnasiums finanzierte. 1803 kam Coesfeld unter die Herrschaft des protestantischen Rhein- und Wildgrafen von Salm-Grumbach, der die Nutzung der Kirche für protestantische Gottesdienste ermöglichte. Diese Vereinbarung markierte den Beginn der Rolle der Kirche als Simultankirche, die über 150 Jahre lang sowohl katholische als auch evangelische Gemeinden diente.
Im 19. Jahrhundert verfiel die Kirche, und zeitgenössische Berichte beschrieben sie als Zufluchtsort für Spatzen, die die Gottesdienste störten. Doch die evangelische Gemeinde in Coesfeld wuchs, unterstützt durch den Zustrom preußischer Beamter und Militärangehöriger. Die Kirche durchlief mehrere Renovierungen, darunter bedeutende Veränderungen um die Wende zum 20. Jahrhundert. Die Simultannutzung der Kirche dauerte bis 1969, als sie in den alleinigen Besitz der evangelischen Gemeinde überging.
Die evangelische Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur, gekennzeichnet durch ihre prächtige Fassade und aufwendige Details. Die Kirche ist eine Hallenstruktur mit sechs Jochen und einem gewölbten Dach, das von markanten Wandpfeilern getragen wird. Am westlichen Ende befindet sich eine Orgelempore, während die Südseite mit dem Kollegiumsgebäude verbunden ist, das nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert und umgebaut wurde.
Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Kirche ist ihre Fassade, die darauf ausgelegt ist, Besucher und Passanten auf der Hauptstraße von Coesfeld zu beeindrucken. Das Innere der Kirche beherbergte einst einen aufwendigen barocken Hochaltar, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der jetzige Hochaltar, der aus der Minoritenkirche in Soest stammt, ist ein würdiger Ersatz, obwohl er kleiner ist. Die Kirche beherbergt auch eine Kanzel aus Erwitte und mehrere Statuen, darunter Figuren der vier Evangelisten und Kirchenväter.
Die evangelische Kirche, wie ein Großteil von Coesfeld, erlitt im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden. Die Kirche und das Kollegium wurden bei einem Bombenangriff im März 1945 zerstört, was den Verlust eines Großteils der ursprünglichen Innenausstattung zur Folge hatte. Die Nachkriegswiederaufbauarbeiten konzentrierten sich darauf, die Fassade der Kirche in ihren früheren Glanz zu versetzen, während das Innere vereinfacht wurde und ein schlichtes schwarzes Kreuz den ursprünglichen Hochaltar ersetzte.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Kirche ein lebendiger Ort des Gottesdienstes und der Gemeinschaft. Jüngste Renovierungen in den Jahren 2012 und 2013 haben den Altarbereich aktualisiert und das Kommuniongitter und den Altar aus den 1960er Jahren durch einen neuen hölzernen Abendmahlstisch ersetzt. Die Kirche dient weiterhin als Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde in Coesfeld und beherbergt regelmäßige Gottesdienste und Veranstaltungen.
Ein Besuch in der evangelischen Kirche in Coesfeld bietet einen einzigartigen Einblick in die reiche Geschichte und das architektonische Erbe der Stadt. Wenn ihr euch der Kirche nähert, wird euch ihre imposante Fassade auffallen, ein Zeugnis der Handwerkskunst ihrer Erbauer. Betretet das Innere, und ihr werdet von einem ruhigen und besinnlichen Raum empfangen, in dem Jahrhunderte der Geschichte aufeinandertreffen.
Nehmt euch einen Moment Zeit, um die filigranen Details des Hochaltars und der Kanzel zu bewundern, die jeweils eine Geschichte von Glauben und Widerstandskraft erzählen. Die Verbindung der Kirche zum Jesuitenorden und ihre Rolle als Simultankirche verleihen ihr zusätzliche historische Bedeutung, was sie zu einem faszinierenden Ziel für Geschichts- und Architekturliebhaber macht.
Ob ihr von der historischen Bedeutung der Kirche, ihrer architektonischen Schönheit oder ihrer spirituellen Bedeutung angezogen werdet, ein Besuch in der evangelischen Kirche in Coesfeld wird sicherlich ein unvergessliches Erlebnis sein. Während ihr dieses bemerkenswerte Gebäude erkundet, werdet ihr ein tieferes Verständnis für das bleibende Erbe der Jesuiten und den widerstandsfähigen Geist der Coesfelder Gemeinde gewinnen.
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